Til ist längst ein deutscher Filmstar – und Emma wurde durch ihn früh ein Kinderstar. Wie ist das für die beiden? Die Schweigers erzählen
Emma, stimmt es, dass du deinen Vater gebeten hast, die Regie der „Conni 2“zu übernehmen? Emma Schweiger: Ja. Ich weiß, dass ich besser schauspielern kann, wenn er Regie führt. Er kann am besten meine „Schauspielkünste“herauskitzeln. (lacht) Ich glaube, der zweite Teil wäre ohne ihn nicht so toll geworden. Dann hätte man es besser beim ersten Film belassen sollen. Til Schweiger: Ja. Vor allem, weil ich wusste, dass Emma dann für ein Jahr nach Amerika gehen würde. Wir wollten noch mal eine schöne Zeit miteinander verbringen. Ich habe mir zwar schon immer gewünscht, einen Kinderfilm zu machen. Aber in diesem Sommer wollte ich mal nicht arbeiten. Ich habe es doch wieder gemacht, und es war wunderschön. Emma: Conni ist ein gutes Vorbild für Kinder. Sie ist selbstbewusst und schlau, aber ab und zu hat sie auch Probleme mit ihren Freunden. Aber das allerbeste an dem Film ist, dass es alles ganz normale Kids sind, die den Sommer in der Natur verbringen und ganz normal spielen. Sie halten zusammen und retten so ihre Insel. Emma: Das kann man gar nicht so einschätzen, weil es komplett andere Voraussetzungen sind. Natürlich komme ich am Set in Situationen, in die ich zu Hause nie kommen würde. Vielleicht ist der Regisseur ein bisschen strenger. Til: Es kommt ja auch darauf an, wie man „streng“definiert. Ich gebe nicht auf, bis ich in meinen Augen das habe, was ich für den Film brauche. Da bin ich streng. Das bedeutet nicht, dass ich die ganze Zeit die Leute anschreie. Ich weiß, was ich erzählen möchte und was ich dafür benötige – egal, ob es um die Kameraeinstellung geht oder um die Darstellung des Schauspielers. Til: Wenn ich zu Hause war, habe ich oft vorgelesen. „Conni“war bei mir aber nicht mit dabei. Emma: Meine Nanny hat mir immer „Conni“vorgelesen. Papa hat oft Geschichten für uns erfunden. Weißt du noch? Til: Ja. Das war manchmal gar nicht so einfach. Man ist total kaputt und die Kids liegen bei dir im Bett, klingeln und sagen „Los, erzähl uns jetzt eine Geschichte!“– „Ich weiß nicht, ich bin so müde…“– „Los, denk dir was aus!“ Til: Ich werde irgendwann im nächsten Jahr das Remake von „Honig im Kopf“machen, da spiele ich auch nicht mit, sondern inszeniere nur. Das ist auf jeden Fall entspannter, weil du diese Doppelbelastung nicht hast und nicht so auf dich aufpassen musst. Man muss nicht immer hinund herrennen und kucken. Wenn ich mitspiele, muss ich mir ja alles erst selbst anschauen, auch wenn ich selbst nicht im Bild bin, sondern jemanden nur anspiele. Wenn ich mein Gegenüber beim Spielen beobachten würde, würde ich ja nur auf seine Performance achten und gar nicht wirklich mit ihm spielen. Emma: Auf jeden Fall. Wenn man einen großen Kinofilm macht, müssen alle voll bei der Sache sein, jede Aufgabe ist sehr wichtig. Ich bin damit aufgewachsen und habe immer viele Fragen gestellt, in der Maske, beim Kostüm, beim Ton. Am meisten interessiert mich aber die Kamera. Wenn Papa „Filterwechsel“sagt, weiß ich nicht, was das heißt, und ich erkundige mich sofort danach. Emma: Es gab nicht diesen einen Moment. Als ich zum ersten Mal gedreht habe, war ich vier. Damals habe ich noch nicht verstanden, warum wir diese Sache jetzt noch einmal wiederholen, wie alles zusammengeschnitten wird und wie am Ende ein Film entsteht. Das habe ich mit mehr Erfahrung nach und nach begriffen. Dabei merkt man auch, dass die Familie anders ist als andere Familien. Aber ich habe uns nie für etwas Besonderes gehalten.