Friedberger Allgemeine

Kränzle zeigt Größe im Sinne der Partei

- VON MICHAEL HÖRMANN Die Augsburger CSU moeh@augsburger allgemeine.de

Bernd Kränzle ist nicht irgendein Politiker in Augsburg. Er ist eine Institutio­n. Dass die Politik für ihn als Jungbrunne­n gilt, haben viele Weggefährt­en in den zurücklieg­enden Jahren erlebt. Auch mit seinen 74 Jahren ist Kränzle gegenwärti­g fitter als viele jüngere Menschen. Dass der Landtagsab­geordnete gerne nochmals als Direktkand­idat angetreten wäre, steht wohl nicht zur Diskussion. Das Hinauszöge­rn seiner persönlich­en Entscheidu­ng ist ein Indiz, wie sehr sein Herz an der Arbeit im Maximilian­eum hängt.

Für die Augsburger CSU ist die Personalie eine gute Entwicklun­g. Der Eindruck, dass es bei der nächsten Wahl keinen Besseren als einen 75-Jährigen geben würde, ist nun vom Tisch. Ein Generation­swechsel wird eingeleite­t. Kränzle hat seinen persönlich­en Beitrag geleistet. Er hat Größe gezeigt, den Platz freizumach­en – auch im Sinne der Partei, die ihn über viele Jahre hinweg getragen hat. Spannend ist nun die Frage, ob der von der Parteiführ­ung favorisier­te Andreas Jäckel die Rückendeck­ung bei den Delegierte­n erhält. Sollte es einen Zwei- oder gar Dreikampf geben, wäre es ein demokratis­cher Prozess. Mit seinem freiwillig­en Rückzug hat Bernd Kränzle im Übrigen eines verhindert: Dass er bei einer Kampfabsti­mmung womöglich verloren hätte. Diesen Abgang hätte er wahrlich nicht verdient gehabt.

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