Umstrittener Neubau in Mering scheitert
Entwicklung Im Bauausschuss geht der Streit um das geplante Mehrfamilienhaus in der Zugspitzstraße in die nächste Runde
Mering Der Bau eines großen Mehrfamilienhauses in der Meringer Zugspitzstraße kann noch immer nicht beginnen. Der Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung das Einvernehmen einstimmig verweigert mit der Begründung, dass der Stellplatznachweis nicht erbracht sei. Das umstrittene Vorhaben sorgt bereits seit längerer Zeit für Unfrieden in der Nachbarschaft und hat
Die Nachbarn starten eine Unterschriftensammlung
auch schon das Verwaltungsgericht beschäftigt.
Die Errichtung eines mehrstöckigen Wohnblocks auf zwei benachbarten Grundstücken an der Zugspitzstraße beschäftigt seit 2013 die besorgten Nachbarn und Ratsmitglieder. Damals hatten Anwohner mit einer Unterschriftenaktion einen Bebauungsplan und eine Veränderungssperre gefordert, was die Kommunalpolitiker aber mehrheitlich ablehnten. „Jetzt ist der Zug abgefahren“, stellte Georg Resch (CSU) in der jüngsten Diskussion fest. Er sei zwar für einen Bebau- ungsplan, „aber der ist kein Wunderheilmittel“. Ein derart massives Gebäude passe einfach nicht in die Landschaft, sagte Bürgermeister Hans-Dieter Kandler und schloss sich damit den Befürchtungen von Nachbarn an. Diese hatten erfolglos gegen das Bauvorhaben geklagt und sich jetzt erneut schriftlich an die Marktgemeinde gewandt. „Fälschlicherweise ist von einem Mehrfamilienhaus die Rede“, heißt es in dem Schreiben, „in Wirklichkeit ist es eine riesige Wohnanlage und ein Fremdkörper in der Straße.“Die oberirdischen Parkplätze befänden sich direkt an der Grundstücksgrenze zur Straße, sodass man künftig auf der gesamten Länge des Grundstücks nirgends mehr parken könne.
Diesem Argument folgten auch die Ausschussmitglieder, die den Bauantrag bei ihrer letzten Sitzung vertagt hatten. Zudem folgten sie der Ansicht der Verwaltung, die in einer ausführlichen Stellungnahme erklärte, dass wenn beispielsweise die Zufahrt in ein privates Bauobjekt den Gemeingebrauch, also die öffentliche Gemeindestraße beeinträchtige, dies nicht zulässig sei. Demnach benötige bei mehr als zwei Grundstückszufahrten der Antragsteller eine „straßenrechtliche Sondernutzungserlaubnis“, über die der Markt Mering unabhängig vom baurechtlichen Verfahren entscheiden müsste. Die Ablehnung erfolgte einstimmig und auch mit mehreren Vorbescheids-Anträgen war der Bauausschuss nicht einverstanden. Acht gegen vier Stimmen gab es gegen die Errichtung von zwei Doppelhäusern mit Garagen an der Adolph-Kolping-Straße, weil ein Gebäude die Baugrenze überschreitet.
Bei einer 23 Meter langen Anlage an der Herbststraße mit neun
Probleme im Fall eines Feuerwehreinsatzes
Wohneinheiten und Stellplätzen sah der Ausschuss die Grundzüge der Planung berührt und erteilte keine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans beim Freibad. In diesem Fall lautete das Abstimmungsergebnis 10:2. Für ein Mehrfamilienhaus mit 18 Einheiten und Tiefgarage an der Lenbachstraße wurde das Einvernehmen mit 9:3 Stimmen ebenfalls verweigert. Erschließung und Zufahrt seien nicht gesichert, so Bürgermeister HansDieter Kandler, der auch Probleme im Fall eines Feuerwehreinsatzes sah.