Summen macht ihn glücklich
Martin Dix wird der neue Imker im Botanischen Garten. Warum er seine Liebe zu Bienen weitergeben will
Herr Dix, wann haben Sie entdeckt, dass Imkern Spaß macht? Dix: Als ich ein Junge war, hatten wir in Kassel einen Imker als Nachbarn. Er kam gefühlt jedes Jahr in unseren Garten, um einen Bienenschwarm einzufangen, und wir bekamen immer Honig von ihm. Daran habe ich mich erinnert, als wir in Augsburg anfingen, uns im Interkulturellen Garten auf dem Reese-Gelände für Bienen zu interessieren. Ich bin dort seit drei Jahren Vereinsvorsitzender.
Dix: Ich suchte mit meiner Frau Annette und meiner vierjährigen Tochter Marlene ein gemeinsames Hobby und habe es im Imkern gefunden. Vor zwei Jahren haben meine Frau und ich eine Anfängerschulung in der Imkerschule des Bezirks Oberbayern mitgemacht. Ich trat in den Imkerverein Pfersee ein, wo immer mehr Wissen dazu kam. Es gibt so viele Möglichkeiten, Bienen zu halten. Meine drei Völker sind im Interkulturellen Garten stationiert. Sie werden der neue Imker im Augsburger Botanischen Garten, nachdem Ihr Vorgänger in den Ruhestand gegangen ist. Wann geht’s los mit ihrem ehrenamtlichen Job? Dix: Die Umweltstation stellt die Bienenkästen, ich bringe die Bienenvölker mit. Wenn alles gut läuft, werde ich im Mai starten. Das ist ein günstiger Zeitpunkt, weil die Schwarmzeit für Bienen beginnt. Sie werden im Botanischen Garten Kindern und Erwachsenen das Leben der Bienen näherbringen. Bringen Sie als Jungimker genug Wissen mit? Dix: Ich habe den bisherigen Imker Gerhard Beier bei seiner Arbeit unterstützt. Außerdem habe ich eine Qualifikation als Akteur der Umweltstation gemacht. Als Jungimker habe ich einen Imkerpaten, Thomas Lamprecht, der mir zur Seite steht. Von Beruf sind Sie Landschaftsplaner. Was macht Ihnen an ihrem Hobby Imkern die meiste Freude? Dix: Imkern ist für mich fast wie Meditieren. Man muss richtig ruhig sein, denn jede Aufregung überträgt sich auf die Bienen. Als Imker erlebt man die Natur auch in besonders schönen Momenten. Wenn ich von meinen Bienenkästen im Interkulturellen Garten zurück nach Hause komme, bin ich richtig ruhig und ausgeglichen. Dix: Die ehrenamtliche Arbeit in der Umweltbildung macht mir Spaß. Ich will aber auch einen Beitrag für die Zukunft leisten. Kinder sollen lernen, dass sie keine Angst vor Bienen haben müssen. Ganz im Gegenteil, Sie sollen wissen, dass Bienen ganz wichtig für die Natur und damit auch für die Menschen sind. Albert Einstein hat gesagt: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“