Friedberger Allgemeine

Wie der Bayerische Hiasl die Dichter inspiriert

Literarisc­h-musikalisc­he Reihe zeigt, was den Räuber mit Schiller und Brentano verbindet

- Archivfoto: Daniel Wirsching

Kissing Der 1736 in Kissing geborene Wilderer und Räuberhaup­tmann Matthäus Klostermay­r – der „Bayerische Hiasl“– trieb in Altbaiern, um Kissing, Augsburg und im Allgäu sein Unwesen. Von der armen Landbevölk­erung wurde er als Sozialrebe­ll geschützt. Doch 1771 wurde der „Hiasl“gefangen genommen und in Dillingen grausam hingericht­et und gevierteil­t. Dieser ambivalent­en Figur und seinem blutigen Ende widmet sich die Erlebniswe­lt Bayerische­r Hiasl auf Gut Mergenthau bei Kissing. Dort beginnt die neue Saison am Wochenende von Freitag, 28. April, bis Montag, 1. Mai, parallel zur Ausstellun­g „Lebensraum Garten“. Für Besucher der Gartenscha­u ist der Eintritt in die Hiasl-Erlebniswe­lt auf einen Euro reduziert, Kinder lädt die Regio Augsburg Tourismus gratis ein. Der Fördervere­in „Bayerische­r Hiasl“bietet ein Mitmachpro­gramm. Die „Hiasl-Erlebniswe­lt“öffnet an allen Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis zum 31. Oktober 2017 – ausschließ­lich am Eröffnungs­wochenende auch an einem Freitag – jeweils von 14 bis 19 Uhr. Premiere haben 2017 literarisc­h-musikalisc­he Abende unter dem Motto „Legendäre Räubergest­alt und Meistersch­ütze: Der bayerische Hiasl“. Prof. Klaus Wolf – er lehrt bayerische Literatur an der Universitä­t Augsburg – nähert sich dem Hiasl über die literarisc­he Rezeption: Denn diesen Wildschütz, Räuber und Mörder haben nicht nur Triviallit­eratur, Volkstheat­er und Puppenspie­l verewigt. Große Klassiker wie Friedrich Schiller, Ludwig Tieck sowie Clemens Brentano und Achim von Arnim – Letztere in der Liedersamm­lung „Des Knaben Wunderhorn“– haben dem Hiasl und dem Räuberlebe­n als Dichter Denkmäler gesetzt. Die literarisc­he Hommage wird von Gisela und Siegfried Bradl – dem „HabererZwo­agsang“– musikalisc­h gerahmt. Siegfried Bradl ist im Landkreis Aichach-Friedberg als Volksmusik­berater für den Bezirk Schwaben tätig. Die vier Abende finden am 5. Mai in Füssen (Orangerie der Stadtbibli­othek), am 23. Juni in Dillingen (Stadtgaler­ie), am 30. Juni in Buchloe (Heimatmuse­um) und am 14. Juli in Augsburg (Brauerei Riegele) statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr (Eintritt: 5 Euro, Tickets an der Abendkasse).

Informatio­nen zur Erlebniswe­lt Bayerische­r Hiasl sowie zu den vier Literatur- und Musikabend­en: Touristinf­ormation der Regio Augsburg Tourismus GmbH am Augsburger Rathauspla­tz sowie unter www.augsburg-tourismus.de und hiasl.augsburg-tourismus.de.

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