Abtauchen in ein Wohlfühlbecken
Warum es höchste Zeit geworden ist, dass das Plärrerbad wieder genutzt werden kann
Draußen sind es an diesem nasskalten Freitagnachmittag vier Grad, drinnen in dem frisch renovierten Bad kommt man aufgrund der feuchten Wärme ganz schnell ins Schwitzen. Das Wasser im 25-Meter-Becken hat eine Temperatur von 28,1 Grad. Noch springt aber keiner der Gäste rein. Es ist ein Pressetermin, an dem das renovierte Plärrerbad erstmals nach einer dreieinhalbjährigen Sperrung der Öffentlichkeit von den Verantwortlichen der Stadt vorgestellt wird. Die offizielle Eröffnung mit einer großen Feier ist für Mitte September terminiert. Dann sollen auch Vertreter der Regierung von Schwaben dabei sein, da der Freistaat das Vorhaben finanziell unterstützt hat.
Für 5,4 Millionen Euro wurde das Bad umfangreich saniert. Die Schwimmbecken wurden komplett erneuert, Umkleiden und Sanitäranlagen sind ebenfalls neu, es gibt barrierefreie Zugänge und einen neuen Sprungturm. Schade ist nur, dass es kein öffentliches Bad mehr ist wie zu den Anfangszeiten der Einrichtung. Das im Jahr 1950 eröffnete Plärrerbad, das direkt neben dem Plärrer liegt, ist mittlerweile Schulen und Vereinen vorbehalten. Dass Schüler und Vereinsschwimmer jetzt wieder das Plärrerbad nutzen, davon profitieren aber alle Augsburger, die gern in ein städtisches Hallenbad gehen. Denn zuletzt mussten Schulen und Vereine in die anderen vier städtischen Hallenbäder ausweichen. Das führte zu Einschränkungen beim normalen Badebetrieb. Die Vereine nehmen das sanierte Plärrerbad ab sofort in Beschlag. Bei den Schulen sieht es anders aus. Sie werden vo- raussichtlich ab dem neuen Schuljahr im September wieder regelmäßig ins Bad kommen. „Dann ist das Bad an Werktagen den Schulen von 8 bis 17 Uhr vorbehalten, später kommen die Vereine, die zudem an Wochenenden trainieren oder Wettkämpfe austragen“, sagt Betriebsleiter Adam Suslowicz.
Die Sanierung des Plärrerbads ist ein weiterer Schritt im Bäder-Ausbauprogramm der Stadt. Als ganz große Investition, die ebenfalls mehr als fünf Millionen Euro kosten wird, ist die Generalsanierung des Spickelbads vorgesehen. Dies wird allerdings noch eine Zeit dauern. Ab dem Jahr 2020 könnte dies möglich sein, sagt Sportreferent Dirk Wurm. Zuvor werde in diesem Jahr beim Fribbebad, das zum Spickelbad gehört, ein Nichtschwimmerbecken mit einer Länge von 25 Metern neu gebaut. Auch eine Rutsche sei vorgesehen. Diese Arbeiten seien nötig, um bei der Generalsanierung des Spickelbads ein zusätzliches Angebot zu haben.
Seit 1997 ist das Plärrerbad übrigens das Bad für Schulen und Vereine. Oberbürgermeister Kurt Gribl hat davor seine persönlichen Erfahrungen mit dem Bad gemacht. „Hier habe ich das Schwimmen gelernt“, sagt er am Freitag beim Ortstermin und deutet auf die Bahn eins. Durch die Fensterscheibe sehen die Gäste nicht nur den Regen, sondern auch das daneben liegende Familienbad. Dessen Saisoneröffnung steht unmittelbar bevor. Am Samstag, 6. Mai, geht’s los. Es gibt allerdings ein Problem: Wegen des Wetters kann das Nichtschwimmerbecken nicht gestrichen werden. Dieses Becken wird deshalb erst zu einem späteren Termin freigegeben.