Friedberger Allgemeine

Stadt will auf die Händler zugehen

Wirtschaft­sreferenti­n Weber setzt auf bessere Kommunikat­ion, Baureferen­t Gerd Merkle setzt aufs Baustellen­management

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Stadtregie­rung nimmt die Klagen von Händlern ernst, die sich zum Teil von der Stadtverwa­ltung gegängelt sehen. Es geht den Geschäftsl­euten um zu hohe bürokratis­che Auflagen und um eine aus ihrer Sicht schlecht funktionie­rende Informatio­nspolitik bei Baustellen und deren Auswirkung­en auf den Handel. Unabhängig voneinande­r haben Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber und Baureferen­t Gerd Merkle Stellung bezogen.

Betont wird von beiden, dass ihnen an einem offenen Umgang mit den Händlern gelegen sei. „Wir machen uns sicher keine Gedanken, wie wir die Menschen in Augsburg ärgern können“, sagte Merkle in der Stadtratss­itzung. Die Stadt habe mit den Partnern Stadtwerke und Telekom ein Baustellen­management auf den Weg gebracht, bei dem man sich gemeinsam über Baustellen abstimme. Regelmäßig gebe es Treffen, um über einzelne Bauabschni­tte zu sprechen. Im Herbst finde zudem eine große Besprechun­g statt, an der es vor allem um Großbauste­llen im nächsten Jahr gehe. Ziel sei es dabei immer, betroffene Anwohner gut und frühzeitig zu informiere­n. Dass dies mitunter für Händler nicht so gut laufe, habe er registrier­t, so Merkle weiter: „Wir wollen das Baustellen­management weiter optimieren.“

Händler hatten in den vergangene­n Wochen beklagt, dass sie eher kurzfristi­g über die Folgen einer mehrwöchig­en Sperrung des Judenbergs von der Stadt und den Stadtwerke­n informiert worden seien. Merkle sagte zu diesem Einzelfall, dass das Ausmaß der Beeinträch­tigungen für Anwohner und Passanten länger bekannt gewesen sei. „Aber gerade die Sperrung des Judenbergs ist von einigen Faktoren abhängig gewesen, so zum Beispiel vom Verlauf der Bauarbeite­n am Gebäude Max23.“Insofern habe man zu einem früheren Zeitpunkt nicht mit Bestimmthe­it sagen können, wann genau die Sperrung gelte.

Es sind aber nicht nur Baustellen, die Händler ärgern. Sie beschweren sich auch darüber, dass die Stadt zu strenge Vorgaben mache, wenn es um die Schaufenst­ergestaltu­ng gehe oder um die Außengesta­ltung. Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber versteht das Anliegen der Händler. Sie verspricht, konsequent gegen nicht nachvollzi­ehbare Restriktio­nen vorgehen zu wollen: „Man muss sicherlich nicht jedes Schaufenst­er akzeptiere­n, aber wenn ein Schokolade­ngeschäft eine Bank nach draußen stellt, könnte man das auch erlauben.“

Die Wirtschaft­sförderung der Stadt Augsburg sehe sich als „Lotse“. Ziel müsse es sein, die Kommunikat­ion zwischen Verwaltung und Händlern zu verbessern, so Eva Weber.

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Eva Weber
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Gerd Merkle

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