Friedberger Allgemeine

Was tut die Stadt für den Einzelhand­el?

- Gth@augsburger allgemeine.de

ÜVON THOMAS GOSSNER ber dieses Lob herrschte offenkundi­g Freude bei den Akteuren des Friedberge­r Verkehrsve­reins. Mit vielen ihrer Aktivitäte­n seien sie auf dem richtigen Weg, attestiert­e ihnen Jan Vorholt von der Beratungsf­irma CIMA. Nicht ohne hinzuzufüg­en, dass es nun Zeit sei, ein Citymanage­ment zu installier­en, um durch eine gute Koordinati­on einen nachhaltig­en Erfolg für alle Beteiligte­n zu erzielen.

Schon bei der Jahreshaup­tversammlu­ng 2015 hatte der Verkehrsve­rein das Thema Citymanage­ment auf die Tagesordnu­ng gesetzt. Dass der Verein und seine gewerblich­e Tochter, die AktivRing GmbH, dazu die finanziell­e Unterstütz­ung der Stadt brauchen, war von Anfang an klar. Selbst die vom Stadtrat gewünschte Kostenbete­iligung in Höhe von 30 000 bis 40 000 Euro ist für die Einzelhänd­ler und Gewerbetre­ibenden aus der Innenstadt kaum zu leisten.

Aus dem Rathaus ist hingegen zu hören, es sei „nicht die alleinige Aufgabe der Stadt Friedberg, dafür zu sorgen, dass der Einzelhand­el gut lebt“, so Bürgermeis­ter Roland Eichmann in einem Interview mit dem schwäbisch­en Wirtschaft­smagazin „B4B“. Da dürfte sich so mancher Geschäftsm­ann verwundert die Augen reiben und fragen: Was hat die Stadt denn in den vergangene­n Jahren für den Einzelhand­el getan?

Außer dem missglückt­en Versuch einer temporären Fußgängerz­one, dem inzwischen wieder mit ausgedünnt­em Fahrplan betriebene­n Altstadtex­press und der nur punktuell erfolgreic­hen Installati­on des Samstagsma­rktes fällt einem da nicht viel ein. Im Gegenteil leiden viele Geschäfte nun schon seit geraumer Zeit unter einem eingeschrä­nkten Parkplatza­ngebot im Zentrum, erst durch das Altstadtfe­st, dann durch die Sanierung der beiden Garagen und des Verwaltung­sgebäudes. Und einige Betriebe sind ganz konkret betroffen von dem Fachmarktz­entrum, das gerade unterm Berg aus dem Boden gestampft wird.

Einheimisc­he und Auswärtige mögen die Friedberge­r Altstadt und schätzen die kleinen, inhabergef­ührten Läden mit ihrem persönlich­en Service und den kurzen Wegen. Wer diese Strukturen stärkt, füllt nicht nur den Geschäftsl­euten die Kassen, sondern tut auch etwas für Identität und Image. Und das müsste im Interesse aller sein, die in Friedberg politische Verantwort­ung tragen.

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