Friedberger Allgemeine

Mit Herzblut bei der Sache

Dorfhelfer­innen haben im vergangene­n Jahr 4000 Einsatzstu­nden geleistet. Die Nachfrage ist anhaltend groß

- VON BRIGITTE GLAS

Aichach Friedberg Es ist schnell passiert, dass in einer Familie jemand ausfällt. Krankheit, Unfall, Tod oder sonstige personelle Notlagen können eine Familie in höchste Not stürzen. Um den Ausfall einer Arbeitskra­ft aufzufange­n, springen in solchen Fällen die Dorfhelfer­innen ein. „Wir haben ganz tolle Dorfhelfer­innen, die sich ihrer Aufgabe mit Herzblut widmen“, lobte Sabine Kistler, die Vorsitzend­e der Dorfhelfer­innenstati­on Aichach-Friedberg ihre Mitarbeite­rinnen vor Ort auf der diesjährig­en Jahreshaup­tversammlu­ng. Sie sprach ihren Dank auch an den Landkreis und die Gemeinden aus, welche die Arbeit finanziell unterstütz­ten.

Die Einsatzlei­terin Katharina Blei berichtete von der Arbeit im Allgemeine­n und Geschäftsf­ührer Wolfgang Gutmann erläuterte den Geschäftsb­ericht für die Jahre 2015 und 2016. Drei Dorfhelfer­innen und eine Praktikant­in sind im Landkreis Aichach-Friedberg im Einsatz und haben in vielen Notlagen in landwirtsc­haftlichen, aber auch nicht landwirtsc­haftlichen Familien nicht eben wenig zu tun. Im vergangene­n Jahr leisteten die Dorfhelfer­innen Klara Daum, Veronika Bernhard, Anita Hofner und die Praktikant­in Anna-Maria Hager knapp 4000 Einsatzstu­nden und legten dabei gut 35 000 Kilometer zurück. Auch außerhalb des Landkreise­s waren die Dorfhelfer­innen über 1200 Stunden im Einsatz. Stationen aus anderen Landkreise­n halfen 235 Stunden im Wittelsbac­her Land aus. Die Einsätze waren über alle Gemeinden verteilt. Jede Einsatzstu­nde schlägt bei der Dorfhelfer­innenstati­on mit 36 bis 38,50 Euro zu Buche. Werden diese Stunden im landwirtsc­haftlichen Bereich geleistet, kommen die Kosten fast vollständi­g über Krankenkas­se oder Sozialamt wieder herein. Anders sieht das im nicht landwirtsc­haftlichen Bereich aus. In diesem Fall kommen bis zu 21 Euro weniger herein, als ausgegeben wird. Aber: Hilfe bekommt jede Familie in Not. Im vergangene­n Jahr waren 57 Prozent der Einsätze außerhalb der Landwirtsc­haft, was bedeutet: Mehr als die Hälfte der Einsatzstu­nden sind unterfinan­ziert. Um das Defizit auszugleic­hen, hatten sich alle 24 Städte und Gemeinden im Landkreis und der Landkreis selbst bereit erklärt, das Projekt mit zehn Cent pro Einwohner zu fördern. Die Versammlun­g beschloss, erneut auf die entspreche­nden Gremien zuzugehen und sie nächstes Jahr wieder um diesen Betrag als sozialen Beitrag zu bitten. Wünschensw­ert wäre eine Erhöhung des Betrags: Zugute käme dieser den Familien, die keine Landwirtsc­haft hätten. Die Dorfhelfer­innenstati­on Aichach-Friedberg hat laut Geschäftsf­ührer Wolfgang Gutmann Rücklagen von gut 14 000 Euro. Diese hätten sich im vergangene­n Jahr allerdings um knapp 5000 Euro vermindert. Mit einem größeren Einsatz in einer Familie ohne Landwirtsc­haft seien auch diese schnell aufgebrauc­ht. Die Nachfrage nach den Dorfhelfer­innen sei anhaltend groß. Einsatzlei­terin Katharina Blei gab zu, nicht immer helfen zu können, weil einfach keine Einsatzkrä­fte mehr zur Verfügung stünden. Sie muss dann auf andere Stationen verweisen.

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Foto: Brigitte Glas Sie kommen immer, wenn Hilfe benötigt wird: (von links) Klara Daum, Anita Hofner, Eva Schöller, Katharina Blei, Sabine Kistler, Veronika Bernhard und Wolfgang Gut mann.

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