Friedberger Allgemeine

Der 79 jährige Peymann beklagt den „Jugendwahn“

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Claus Peymann, 79-jähriger NochIntend­ant des Berliner Ensembles, beklagt einen Jugendwahn an den Theatern. „Wir erleben die Auflösung der letzten Ensembles im deutschspr­achigen Theater“, so Peymann, der im Sommer seinen Posten für den Nachfolger Oliver Reese, 52, räumt – und weiter: „Wir sind vielleicht das letzte Ensemble, in dem sich alte und junge Schauspiel­er gemeinsam um das Theaterglü­ck bemühen. Alte Schauspiel­er gibt es ja in Zukunft in den Ensembles nicht mehr, sie treten nur noch als Gäste auf. Aber es ist ein Unterschie­d, ob ein Schauspiel­er seine Identität und seinen Vorbildcha­rakter für die Jüngeren fest in einem Haus vertritt oder ob er eben zu seinen Vorstellun­gen kommt“, so Peymann bei seiner letzten Pressekonf­erenz als Direktor des Berliner Ensembles. „Die Symbiose zwischen den Alten und den Jungen, das ist das Herz eines Ensembles.“Stattdesse­n sei „der Jugendwahn ausgebroch­en“.

Andrea Büttner hat Chancen auf den Turner Preis

Die deutsche Künstlerin Andrea Büttner hat es in die Endauswahl des renommiert­en britischen Turner-Preises geschafft. Büttner überzeugte die internatio­nale Jury mit ihrem Portfolio an Skulpturen, Gemälden und Filmen, mit denen sie die Grenzen des Körpers thematisie­rt. Die gebürtige Stuttgarte­rin (*1972) studierte in Berlin; sie lebt und arbeitet in London und Frankfurt am Main. Bislang hat erst ein Deutscher – Wolfgang Tillmans – den Turner-Preis erhalten. Neben Andrea Büttner nominierte die Jury die Filmkünstl­erin Rosalind Nashashibi sowie Hurvin Anderson und Lubaina Himid, zwei Künstler, die über 50 sind. Bis zum vergangene­n Jahr galt die Altersgren­ze von 50.

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