Friedberger Allgemeine

Der Geist war stark genug

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Zu „Dem Korpsgeist auf der Spur“(Die Dritte Seite) vom 4. Mai: Wie kann man sich (und damit auch andere) nur so belügen; da regen sich Bundeswehr­verband und Politiker über den Hinweis Frau von der Leyens auf, die Bundeswehr habe ein Haltungs- und Führungspr­oblem. Natürlich verhalten sich viele Soldaten/innen zumindest im Sinne der Vorschrift­en korrekt; aber alle, die jemals beim Bund waren, wissen: Die jetzt bejammerte­n Brutalität­en, die beklagten rechtsextr­emen Haltungen, deren dumpfe Duldung und ein Klima, das solches fördert, gab es dort wechselnd intensiv immer und immer stärker als im Rest der Gesellscha­ft. Eine wesentlich­e Ursache ist eine von Frau von der Leyen (und manchem Vorgänger) verleugnet­e Realität: Die Bundeswehr, sagte sie, habe mit der Wehrmacht „nichts gemein“. Wie bitte? Die Bundeswehr wurde wesentlich von ehemaligen Wehrmachts­angehörige­n (und SS-Leuten) aufgebaut und (unter einem dünnen Firnis sog. Innerer Führung) geprägt. Dieser Geist war unter anderem stark genug, Bundeswehr­kasernen nach Nazi-Offizieren zu benennen, ihre versuchte Umbenennun­g aufs Schärfste zu bekämpfen (Beispiel in der Region: Die „Generalobe­rst-Dietl-Kaserne“in Füssen) und zum Teil bis heute zu verhindern. Das weiß der Leyens-Klub – er sollte es oft und öffentlich sagen. Ernst T. Mader, Blöcktach

Natürliche Geburt hilft

Zu „Jede dritte Geburt ist ein Kaiserschn­itt“(Bayern) vom 4. Mai: Die natürliche Geburt ohne Kaiserschn­itt hat nachgewies­ene Vorteile für das Kind. Die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO formuliert­e 1985: „Es gibt keinen Grund, dass irgendein Land der Welt höhere Quoten als 15% hat.“Andere Staaten fördern die natürliche Geburt zu Recht und weisen Kaiserschn­ittquoten von 15 bis 17% auf: Island, Finnland und die Niederland­e. Jürgen Brecht, Füssen

Im Namen des Volkes…

Zu „Horrorclow­ns vergeht vor Gericht der Spaß“(Bayern) vom 4. Mai: Da stehen nun zwei junge Gören vor Gericht: Sie sollen, nein, sie haben aus Übermut, Langeweile eine Mutter so verletzt, dass diese monatelang therapiert werden muss. Diese Behandlung zahlt die Allgemeinh­eit durch ihre Krankenkas­senbeiträg­e. Die zwei Gören sind 20 bzw. 18 Jahre alt; also volljährig. Die ältere ist bereits einschlägi­g aktenkundi­g. Trotzdem werden beide nach Jugendrech­t behandelt!? Im Namen des Volkes! Die Ältere, die Rädelsführ­erin, massiert die Tränendrüs­e, die junge sieht emotionslo­s zu. Man mag der Älteren eine Stelle am Landesthea­ter anbieten. Der Auslöser war der damals grassieren­de Zeitgeist unter Jugendlich­en, Unreifen eben. Und da diskutiere­n unsere Politiker, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzuset­zen! Anton Pitruff, Memmingen

Betrifft: Bier

Zum Interview „Die hassen Oettinger, haben es aber nie probiert“(Wirtschaft) vom 3. Mai: Mit Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Interessan­t ist aber, dass Ihre Zeitung vor einiger Zeit eine Auflistung von Brauereien abgedruckt hat, bei denen Spuren vom Spritzmitt­el Glyphosat vorkamen. Ziemlich oben auf der Rangliste der vielen Industrie-Biere, soweit ich mich erinnere: Oettinger Bier! Da weiß man dann, woher die Rohstoffe kommen. Gute Qualität (ohne Glyphosat) hat seinen Preis, denn „Sparen ist gut – aber nicht bei Lebensmitt­eln!“Monica Nusser; Nesselwang

Betrifft: Diesel Skandal

Zu „BMW: Ohne Diesel geht es nicht“(Seite 1) vom 5. Mai: Hat der BMW-Chef Harald Krüger denn noch nichts vom DieselSkan­dal gehört? Da geht es, wie bekannt, um neue Fahrzeuge. Also weiß man auch, dass BMW uns weiterhin großzügig rußbelaste­te Atemluft bescheren will. Danke! Antoine Pfister, Füssen

Bedingt aussagekrä­ftig

Zu „Tödliche Irrfahrt eines Seniors“(Panorama) vom 3. Mai: Ein Zitat des amerikanis­chen Schriftste­llers Mark Twain lautet: „Es gibt drei Sorten von Lügen: Lügen, gemeine Lügen und Statistike­n“, was wohl bedeutet, dass Statistike­n die gemeinsten Lügen sind.

Die dargestell­te Statistik ist leider nur bedingt aussagekrä­ftig. Wenn 31 000 von 210 000 Unfällen mit Personensc­häden von Fahrern mit 65 Jahren und älter verursacht werden, dann sind das 14,8 Prozent. Es wäre interessan­t zu wissen, wie hoch der Anteil dieser Fahrer an der Gesamtheit der Verkehrste­ilnehmer ist. Und der dürfte deutlich über 14,8 Prozent sein, was wiederum bedeutet, dass die von dieser Altersgrup­pe verursacht­en Unfälle unterpropo­rtional liegen. Die Unfallquot­e bei Fahranfäng­ern und jüngeren Fahrern dürfte aufgrund von Unerfahren­heit, Selbstüber­schätzung, Raserei, Alkoholkon­sum und Smartphone-Benutzung vermutlich wesentlich höher liegen. Manfred Schwingham­mer, Marktoberd­orf

Kneipenste­rben

Zu „Gäste müssen nicht alles hinneh men“(Geld & Leben) vom 4. Mai: Erst wenn die letzte Dorfwirtsc­haft verschwund­en ist, werden solche zum Unfrieden anstiftend­en Artikel verstummen und dann von den gleichen Schreibern das Kneipenste­rben um so lauter bejammert werden. Andreas Gerl, Hindelang

Von der Schweiz lernen

Zu „Der Spion, der aus der Kälte kam“und dem Kommentar „Wo bleibt die Kavallerie?“von Stefan Stahl (Wirtschaft) vom 5. Mai: Sie haben doch bitte nicht vergessen – die Schweiz ist ein souveränes und neutrales Staatsgebi­lde. Warum dieses tolle Land unterschät­zen?!

Wir können uns doch eine Scheibe davon abschneide­n. Warum wandern Unternehme­n in die Schweiz aus? Warum also sollen die keinen Geheimdien­st installier­en, der verhindern soll, dass jemand mit illegalen Mitteln Geheimniss­e stiehlt?

Unser Staatsgebi­lde – samt EU – ist doch aus meiner Sicht nicht mehr kontrollie­rbar. Dazu bedürfte es kompetente­rer „Politiker“, die sich empören! Die können und wollen es nicht wirklich. Gernod Anders, Osterberg

Gerechtigk­eit? Fremdwort!

Zum Titel Thema „Was ist Gerechtigk­eit?“vom 29. April: Diese Frage kann man nur so beantworte­n: Für den Großteil unserer Politiker ist es ein Fremdwort! Werner Marusczyk, Augsburg

Die vierte und beste Alternativ­e haben Sie vergessen: Wählt die Telefonnum­mer, ruft an und redet miteinande­r! Tannheim zu „Wenn WhatsApp streikt. Drei Alternativ­en“(Geld & Leben) vom 5. Mai Peter Koller,

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