Hier werden Projekte in der Marktgemeinde gefördert
Das Sanierungsgebiet ist jetzt festgelegt und auf besonderen Wunsch noch erweitert worden
Mering Das Sanierungsgebiet für die Städtebauförderung ist jetzt festgelegt (siehe Grafik). Die öffentliche Auslegung brachte keine wesentlichen Einwände. Im Gegenteil: die evangelische Gemeinde ließ sich nachträglich noch in den Bereich aufnehmen. Sie hofft nämlich auf Fördergelder für den Außenbereich ihres neuen Gemeindehauses.
Wie berichtet, hat sich der Markt Mering dafür entschieden, den Weg der Städtebauförderung zu beschreiten. Anlass waren die großen Aufgaben, die in der Ortsgestaltung anstehen, wie etwa die Verkehrsplanung für das Meringer Zentrum. Und auch die aktuell so heiß diskutierte Vision 2025 betrifft im Grunde gleich mehrere zentrale Themenbereiche der Ortsplanung, nämlich Rathaus, Bürgerzentrum und mit der großen Tiefgarage auch den Verkehr. Das Sanierungsgebiet legt fest, mit welchen Bereichen Merings sich die Städtebauförderung befasst. Nur in dem festgelegten Ortsteil können künftige Projekte für eine Förderung angemeldet werden.
Ähnlich wie etwa ein Bebauungsplan mussten auch das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), welches die Sanierungsziele und das Sanierungsgebiet benennt, öffentlich ausgelegt werden. Mit den eingegangenen Rückmeldungen befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ein Aspekt mit dem sich mehrere Anmerkungen befassten, war die vorgesehene Verkehrsberuhigung im Zentrum.
Sowohl Bauernverband als auch Amt für Landwirtschaft und Forsten machen sich hier gewisse Sorgen. Weil es keine Umgehung gibt, müssen die Landwirte mit ihren teils sehr großen Fahrzeugen durchs Meringer Zentrum. „Bitte berücksichtigen Sie bei Änderungen im Straßenraum die deutlich größere Breite und den Schwenkbereich landwirtschaftlicher Maschinen“, heißt es in einer Rückmeldung. Solche Details müssen jedoch ohnehin gesondert diskutiert und beschlossen werden, wenn es einmal an die konkrete Planung für das Projekt geht.
Die einzige Reaktion aus der Auslegung, die im jetzigen Stadium zu einer Änderung des ISEKS führte war die der evangelischen Gemeinde. Wie berichtet, will diese ihr Gemeindehaus erneuern und hat dazu auch einen kleinen Architektenwettbewerb veranstaltet. Dabei kam der Vorschlag auf, den Vorplatz des Gemeindehauses und den angrenzenden Bereich der Martin-LutherStraße als sogenannten Shared Space zu gestalten. Dafür könnten möglicherweise Gelder aus der Städtebauförderung fließen. Deswegen wurde der Bereich rund um die evangelische Kirche nun noch in das Sanierungsgebiet aufgenommen. Am Ende erließ der Gemeinderat einstimmig die Sanierungsatzung.
Außerdem befasste sich der Gemeinderat mit weiteren Themen:
Fairtrade Town Auf Antrag von Grünensprecherin Petra von Thienen gab es einen Fachvortrag zum Thema Fairtrade Town. Diesen Titel können Kommunen erhalten, die sich mit bestimmten Maßnahmen zu fairem Handel und zu Nachhaltigkeit bekennen. Die Referentin erläuterte verschiedenste Ideen wie etwa den Einsatz von Recyclingpapier in der Verwaltung oder eine Friedhofssatzung, die Grabsteine aus Steinbrüchen verbietet, in denen Kinderarbeit stattfindet. Auch bei der Kleidung der Bauhofmitarbeiter könne die Kommune darauf achten, dass diese ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Das sei bei Fußbällen leider ebenfalls häufig ein Problem. Hier gebe es mittlerweile zertifizierte Bälle, die auch den FIFA-Kriterien entsprechen, betonte die Referentin. In der Sitzung wurde noch kein Beschluss darüber gefällt, ob Mering sich als Fairtrade Town bewerben soll. Die Reaktionen waren jedoch eher verhalten.
Hausbau Rosengasse Der Bauantrag für ein Haus an der Rosengasse beschäftigte schon in zahlreichen Sitzungen Gemeinderat und Bauausschuss. Der Gemeinderat bekräftigte noch einmal seinen Entschluss, das gemeindliche Einvernehmen zu verweigern, weil er die Zufahrt als nicht gesichert ansieht.
Meringerzeller Straße Der Gemeinderat vergibt die Arbeiten für die Sanierung der Meringerzeller Straße. Diese fallen mit gut 1,3 Millionen Euro teurer aus als ursprünglich geschätzt. Die Anwohner hatten in einem Schreiben darum gebeten, das Vorhaben noch einmal etwas aufzuschieben. Bürgermeister Kandler erklärte, dass die Gemeinde, nachdem die Leistungen ausgeschrieben worden seien, nun auch verpflichtet sei, diese zu vergeben.
Neuer Friedhof Karl-Heinz Brunner brachte zur Sprache, dass der Parkplatz am neuen Friedhof oft schon zur Hälfte von anderen belegt sei, wenn eine Beerdigung stattfinde. Kandler schlug vor, dort eine Kurzparkzone einzurichten.