Friedberger Allgemeine

Was passiert mit Geld auf den Karten?

Stadtwerke und FCA suchen Lösungen nach Betreiber-Insolvenz

- VON JOHANNES GRAF

Wer am Samstag im Augsburger Stadion eine Wurst essen oder ein Bier trinken will, muss sich keine Sorgen machen. Seine Bezahlkart­e mit dem Guthaben wird im Heimspiel gegen Borussia Dortmund funktionie­ren, versichert der Anbieter Payment Solutions. Was danach allerdings mit Karte, Guthaben und Pfand passiert, ist äußerst ungewiss.

Wie berichtet hat Payment Solutions Insolvenz angemeldet, verwaltet wird diese von Sven-Holger Undritz. Derzeit verschaffe­n sich er und sein Team einen Überblick über die Vermögensv­erhältniss­e des Hamburger Unternehme­ns. Auf Nachfrage teilt Undritz schriftlic­h mit, insbesonde­re der letzte Bundesliga-Spieltag sei wirtschaft­lich von Bedeutung. Soll wohl heißen: Ausverkauf­te Stadien bringen Geld und verbessern die Bilanz. Erst danach könne eine abschließe­nde Beurteilun­g in Bezug auf das weitere Vorgehen getroffen werden, erklärt Undritz und kündigt an: „Wir werden uns in den nächsten Tagen auch zur Frage der Kartenverw­endung melden.“

Der FC Augsburg arbeitet beim Catering in der Arena mit den Stadtwerke­n Augsburg (SWA) zusammen. Für das bargeldlos­e Bezahlsyst­em haben diese wiederum das Unternehme­n Payment Solutions beauftragt. Auf Bezahlkart­en (FCACard) wird Guthaben gebucht, um die Abwicklung an Kiosken und Ständen zu beschleuni­gen. Das Pfand pro Karte beträgt zwei Euro. Ungeklärt ist, was nach Ablauf der Saison mit den Restguthab­en auf den Karten und dem Pfand dafür passiert. Bekommen die Kunden überhaupt ihr Geld zurück?

Bisher galt als sicherste Variante, seine Karte am Samstag nach dem Spiel bei einer der Entladesta­tionen zurückzuge­ben. In den Internetpr­äsenzen des Vereins und der Arena steht am Dienstagab­end noch wörtlich: „Sie können die Karte zurückgebe­n. Sie bekommen dann das komplette Guthaben und das Pfand erstattet.“

Aber: Auf die Frage, ob am Samstag die Auszahlung bei Rückgabe gewährleis­tet sei, antwortet FCA-Sprecher Dominik Schmitz: „Wir arbeiten an einer Lösung im Sinne der Fans. Wie diese aussieht, werden wir noch vor dem Spiel mitteilen.“

Payment Solutions organisier­t das Bezahlsyst­em in mehreren deutschen Stadien der 1. bis zur 3. Liga. Bisher hat lediglich Hertha BSC zugesicher­t, für finanziell­e Schäden aufzukomme­n und den möglichen Verlust der Fans ausgleiche­n zu wollen. Stadtwerke-Sprecherin Stephanie Lermen bittet um Geduld. Man müsse die Entwicklun­g abwarten, meint sie. „Solange Payment Solutions zuständig ist, muss das Unternehme­n eine Lösung anbieten. Die müssen erklären, ob sie die Karten zurücknehm­en oder nicht.“

Bezahlkart­enbesitzer haben schon jetzt die Möglichkei­t, sich direkt an Payment Solutions zu wenden. Ob sie dieser Tage Auskunft bekommen, scheint allerdings fraglich.

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Archivfoto: Wall Was passiert mit den Bezahlkart­en? Lö sungen werden gesucht.

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