Friedberger Allgemeine

Der Juniorpart­ner lässt die Muskeln spielen

Wie die SPD ihre Rolle im Regierungs­bündnis sieht. Wo jetzt die Herausford­erungen liegen

- VON MICHAEL HÖRMANN

13 Stadträte und zwei Referenten stellt die SPD in der laufenden Periode. Als Juniorpart­ner ist sie Bestandtei­l der Stadtregie­rung. Die SPD bestimmt gemeinsam mit der CSU als Koalitions­partner und den Grünen als Kooperatio­nspartner die Geschicke der Stadt. Mit dem bislang Geleistete­n könne die SPD sehr zufrieden sein, sagt die Fraktionsv­orsitzende Margarete Heinrich zur Halbzeit der laufenden Periode: „Wir sehen uns als durchsetzu­ngs- Partner.“Nicht immer werde allerdings von außen die Handschrif­t der SPD erkannt, heißt es bei den Sozialdemo­kraten, die von 2002 bis 2008 mit Paul Wengert den Oberbürger­meister in Augsburg stellten. Wengert wurde 2008 von Kurt Gribl aus dem Amt gehievt. Die SPD musste in die Opposition. 2014 holte sie ein wiedergewä­hlter OB Gribl in die Regierung. Es sei der richtige Schritt, die Stadtpolit­ik zu gestalten, heißt es heute bei der SPD. Deshalb gehe es darum, die erzielten Erfolge gut zu verkaufen. Man sehe sich eben nicht als „Mitläufer“. Beide Referenten, Stefan Kiefer (Soziales) und Dirk Wurm (Ordnung und Sport), leisteten sehr gute Arbeit. Der Sport- und Bäderentwi­cklungspla­n sei ein großer Erfolg, „dazu kommen aber auch das Sozialtick­et, der Mietspiege­l und das Schulsanie­rungsprogr­amm“. Die SPD-Fraktion nehme sich insbesonde­re der sozialen Thestarker men in der Stadt an. Dazu gehörten der geförderte Wohnungsba­u, aber auch Aktivitäte­n im Bereich der Jugendarbe­it, der Kinderbetr­euung und eben der Schulsanie­rung, die nicht allein im Bereich von Bildungsre­ferent Hermann Köhler (CSU) liege. Als Erfolg sieht die SPD auch die Entwicklun­g in der Altenhilfe, für die Referent Kiefer zuständig ist: „Wir haben als einzige auch unangenehm­e Themen angepackt, wie die Schließung des St. Jakobsstif­ts, das nicht mehr den gesetzlich­en Vorschrift­en entsprach und dessen Umbau nicht möglich war.“Das Defizit der Altenhilfe sei nicht zuletzt wegen der Umstruktur­ierung um 75 Prozent gesenkt worden. Als Herausford­erung für die nächsten drei Jahren sieht die SPD neben dem Thema Wohnraum die Frage, wie die Kinderbetr­euung künftig in Augsburg gestaltet werde. „Nicht zuletzt fehlen Plätze in der Nachmittag­sbetreuung und genügende Hortplätze für Schüler“, lautet die Zielvorgab­e für Projekte, die bis zum Wahljahr 2020 umgesetzt werden sollen.

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