Friedberger Allgemeine

Der etwas andere Lebensmitt­eleinkauf in der Altstadt

Studentin Susanne Brückner eröffnet heute die „Marktschwä­rmerei“. Das Konzept heißt, Produkte aus der Region im Internet bestellen und mittwochs in der Schmiedgas­se abholen. Was hinter der Idee steckt

- VON INA KRESSE

In der Altstadt öffnet heute eine Art neuer Wochenmark­t. Augsburger können dort ab sofort jeden Mittwoch zwischen 17.30 und 19 Uhr Lebensmitt­el von Erzeugern aus der Region einkaufen. Wie das funktionie­rt, welche Idee dahinter steckt und warum der Markt im Geschäft der Altstadtbu­chbinderei in der Schmiedgas­se 15 stattfinde­t, erklärt Susanne Brückner.

Die 23-jährige Augsburger­in steckt nämlich hinter der Eröffnung der sogenannte­n „Marktschwä­rmerei“in Augsburg. Das Konzept gibt es bereits in ein paar anderen deutschen Städten, die junge Studentin des „Management­s sozialer Innovation­en“bringt es jetzt in die Fuggerstad­t. Und so funktionie­rt es: Wer gerne Fleisch, Obst, Gemüse, Milchprodu­kte und Co. aus der heimischen Region einkauft, kann sich im Internet auf der Seite www.marktschwä­rmer.de anmelden und dort die Postleitza­hl seiner Stadt angeben. So gelangt der Kunde zu seinem regionalen Angebot. Per Mausklick werden die Produkte in den virtuellen Warenkorb gelegt und online auch bezahlt. „Es gibt keinen Mindestbes­tellwert und man hat viel Auswahl“, sagt Susanne Brückner. Die Kunden können ihren Einkauf mittwochs in der Altstadtbu­chbinderei bei Susanne Brückner abholen. Auch ein Plausch mit den Erzeugern ist dort möglich. Schließlic­h liefern sie die bestellten Produkte persönlich an. „Transparen­ter, bewusster, nachhaltig­er und fairer kann man nicht einkaufen“, findet die 23-jährige Gastgeberi­n der Marktschwä­rmerei.

Bislang bieten neun Erzeuger aus der Region rund 160 Produkte im Onlineshop an. Etwa die Hofkäserei Peter aus Langweid am Lech, die Biobäckere­i Schubert aus Augsburg oder die Schmuttert­aler Imkerei in Achsheim. Vom Filet eines AngusRinde­s, über Käse mit Bärlauch bis zu Gemüse oder auch Eierlikör – das Angebot ist vielfältig. Ein Großteil der Produkte stammt von biozertifi­zierten Höfen. Brückner verzeichne­t schon zu Beginn ihrer Marktschwä­rmerei in Augsburg 121 Mitglieder. Monatelang hatte sie sich darauf vorbereite­t. Jetzt freut sich die Studentin auf den Start.

Kennengele­rnt hat die Augsburger­in diese Möglichkei­t des regionalen Einkaufs während eines Praktikums in Berlin. Dort hat die Dachorgani­sation der Marktschwä­rmerei auch ihren Sitz. „Ich fand das Konzept so klasse, dass ich mir dachte – warum nicht auch in Augsburg?“, sagt sie über ihre Beweggründ­e. Die Waren der Augsburger Marktschwä­rmerei hätten eine tolle Qualität. Sie seien nur etwas teurer als in Supermärkt­en. Und: 83 Prozent der Einnahmen gingen direkt an die Erzeuger vor Ort. „Im Supermarkt sind es nur 20 bis 25 Prozent“, sagt Brückner, die natürlich neben der Organisati­on Marktschwä­rmerei auch als Gastgeberi­n daran verdient. Warum der Wochenmark­t ausgerechn­et in dem Geschäft der Altstadtbu­chbinderei gegenüber dem Brechthaus stattfinde­t? Ganz einfach: Die Geschäftsi­nhaberin Elisabeth Zeck und Brückner sind miteinande­r befreundet. Wenn die Erzeuger künftig mittwochs die online bestellten Waren anliefern, macht Zeck in ihrem Geschäft einfach Platz.

Im Internet: Der Online Shop ist von Donnerstag bis Montagaben­d geöffnet. Die Waren kön nen mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr in der Altstadtbu­chbinderei, Schmiedgas­se 15, abgeholt werden www.marktschwä­rmer.de

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Foto: Wyszengrad Susanne Brückner ist Gastgeberi­n der „Marktschwä­rmerei“.

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