Der Bücherbus, ein ewiges Ärgernis
WVON NICOLE PRESTLE er nicht in der Nähe der Stadtbücherei oder einer ihrer Filialen lebt, kann sich im Bücherbus mit Lektüre eindecken. Seit über 60 Jahren gibt es dieses Angebot in Augsburg und auch in Zeiten von Internet und E-Readern wird es noch immer sehr gut angenommen. Das machen schon die fast 300 Neuanmeldungen deutlich, die die Bücherei von letztem September bis Dezember im Bus entgegennahm.
Der Bücherbus stoppt an über 20 Haltestellen in 15 Stadtteilen – oder besser gesagt: stoppte. Denn für die nächsten Wochen, vielleicht Monate, fällt dieses Angebot erst einmal flach. Dies ist auch deshalb ärgerlich, da die Stadtbücherei jahrelang um den neuen Bus kämpfte und sich in dieser Zeit mit dem 34 Jahre alten Vorgängergefährt mehr schlecht als recht durchschlug. Auch damals gab es oft monatelange Ausfälle.
Nun müsste die Stadt den neuen Bus nicht unbedingt aus dem Verkehr ziehen: Er fährt, der Hersteller Volvo betont zudem, die Probleme mit den Türen seien nicht gravierend. Man kann jedoch verstehen, dass Büchereileiter Manfred Lutzenberger kein Risiko eingehen möchte. Nicht vorstellbar, wenn ein Besucher in den Türen eingeklemmt und verletzt würde. Nachvollziehbar ist auch, dass Stadt und Bücherei es auf ein Gutachten ankommen lassen: Wenn sich die Kritik am Türschließ-Mechanismus erhärtet, muss der Hersteller für die Reparatur bezahlen. Nun kann man nur hoffen, dass diese Rechnung aufgeht. Sonst bleibt die Stadt am Ende auf den Kosten für Reparatur Gutachten sitzen und die Bürger müssen vielleicht noch länger auf den Bücherbus verzichten.