Wohnungen und Büros statt Gewerbe
Im Planungsausschuss gibt es gegen das Projekt in Friedberg-West ebenso Bedenken wie bei den Nachbarn
Friedberg 15 Wohnungen, dazu ein Penthouse, Büros und eine Tiefgarage will eine Augsburger Firma in Friedberg-West errichten. Der Planungsausschuss des Stadtrats billigte jetzt den Entwurf, mit dem ins Bebauungsplanverfahren eingestiegen werden soll. Für die Anwohner, die im Vorfeld ihre Bedenken geäußert hatten, gibt es eine eigene Informationsveranstaltung.
Bereits im Herbst hatte sich der Ausschuss mit dem Gebäudekomplex befasst, der an der Ecke Metzstraße/Mittlerer Lechfeldweg auf dem Gelände einer früheren Haustechnikfirma entstehen soll. Seither hat es verschiedene Änderungen am Konzept gegeben, die Architekt Thomas Meese jetzt den Stadträten vorstellte. So soll es statt der ursprünglich geplanten 22 nur noch 16 Wohnungen geben und statt eines Cafés sind weitere Büroräume geplant. Dafür weichen die ehemaligen Werkstätten und Lager, die zum Teil unmittelbar auf der Grundstücksgrenze stehen. Das Verwaltungsgebäude wird erhalten und um ein Penthouse-Geschoss aufgestockt. Während das 2500 Quadratmeter große Grundstück derzeit komplett versiegelt ist, soll es künftig weniger als die Hälfte sein, sagte Architekt Meese.
Baureferent Carlo Haupt wies darauf hin, dass die Zahl der Wohnungen zwar gesunken, das Gebäude jedoch nicht kleiner geworden sei. Darauf drängen aber die Nachbarn, wie Johannes Hatzold (Freie Wähler) berichtete. Stattdessen sei der 38 Meter lange Gebäuderiegel aber durch Balkone sogar noch näher an die Anwohner auf der Südseite der Fläche herangerückt. „Ich bin über diese Monsterbauweise entsetzt“, sagte Hatzold. „Es ist nicht die Aufgabe eines Stammtischs in Friedberg-West, Vorgaben für einen Bebauungsplan festzulegen“, konterte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD). Zustimmung zum Einstieg in das Bebauungsplanverfahren kam von der CSU. Fraktionschef Thomas Kleist erinnerte daran, dass es sich um ein ergebnisoffenes Verfahren handle. Wie die Bebauung am Ende aussehe, müsse nach der Beteiligung der Öffentlichkeit diskutiert werden. Aus Sicht des SPDFraktionsvorsitzenden Roland Fuchs kann man darüber nachdenken, ob eine solche Verdichtung darstellbar ist. Statt einer zweigeschossigen Bebauung entstünden nun drei Stockwerke. „Unsere Begeisterung als Nachbarn wäre hier auch nicht überschäumend“, sagte er. Gleichwohl sieht er eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand.
Gegen die Stimmen von Grünen und Freien Wählern beschloss der Ausschuss die Entwurfsanerkennung, die nun Grundlage des Bebauungsplanverfahrens ist. Die von den Anwohnern bereits geäußerten Bedenken sollen dabei ihren Niederschlag finden. Bürgermeister Eichmann wünscht sich vom Architekten ein Modell oder eine 3-D-Darstellung, die die Einbettung des Gebäudekomplexes in die Umgebung zeigt. »Kommentar