Friedberger Allgemeine

Erhöhte Vorsicht auch beim Meringer Volksfest

Die Polizei empfiehlt Poller vor dem Festgeländ­e und verstärkte Taschenkon­trollen. Doch vieles ist auch besser geworden

- VON GÖNÜL FREY

Mering Am Donnerstag eröffnet das beliebte Meringer Volksfest. Erst in der Vorwoche sorgte die Absage der traditione­llen Bamberger Sandkerwa für Aufsehen. Als Grund nannten die Veranstalt­er die Terrorgefa­hr und die erhöhten Sicherheit­svorkehrun­gen. Vor einem Jahr erst hat es einen islamistis­chen Anschlag im fränkische­n Ansbach gegeben – mit gut 40000 Einwohnern beileibe keine Großstadt. Wir sprachen in diesem Zusammenha­ng mit dem Leiter der Polizeiins­pektion Friedberg, Max Baumann, über das Meringer Volksfest. Das Meringer Volksfest steht wieder an. Wie sieht es da mit der Sicherheit aus? Max Baumann: Da muss ich ein großes Lob an die Meringer ausspreche­n. Die haben es im Griff. Wir werden so gut wie nie wegen irgendwelc­her Vorfälle dort gerufen. Ist die Terrorgefa­hr bei so einem kleineren Volksfest auf dem Land überhaupt ein Thema? Baumann: Doch. Da gilt auf alle Fälle erhöhte Vorsicht. Wir empfehlen zum Beispiel, wie in Friedberg, auch Poller, damit keiner mit dem Laster reinfahren kann. Und natürlich entspreche­nde Personenko­ntrollen beim Rein- und Rausgehen. Früher war man da vielleicht lockerer. Jetzt schaut die Security ganz genau, was die Leute in ihren Rucksäcken und Handtasche­n mitbringen. Das wird von den Besuchern auch sehr verständni­svoll akzeptiert. Da beschwert sich keiner. Jeder sagt: Recht habt ihr. Wie sieht es mit den klassische­n Volksfestd­elikten, wie der Festzeltsc­hlägerei, aus? Baumann: Körperverl­etzungen sind schwer zurückgega­ngen. Das kann sich keiner mehr erlauben. Die Justiz hat uns da sehr unterstütz­t. Wenn Sie heute eine gefährlich­e Körperverl­etzung, zum Beispiel mit dem Maßkrug, begehen, müssen sie mit einer Freiheitss­trafe rechnen. Und auch die Sachbeschä­digungen im Umfeld des Festes oder geklaute Fahrräder – das bleibt mittlerwei­le alles sehr im Rahmen. Gibt es Ihrer Erfahrung nach eine Zeit, wo es im und ums Festzelt besonders gefährlich wird? Baumann: Nein, es gibt eigentlich keine Zeit mehr, wo man es meiden muss. Vieles ist der Security zu verdanken, die im Vergleich zu früheren Zeiten sehr profession­ell geworden ist. Die verstehen ihren Job und das hat Zug um Zug zu einer Verbesseru­ng solcher Veranstalt­ungen geführt. Wenn ich an meine Jugendzeit denke, da ist wesentlich mehr gerauft worden im Festzelt. Haben Sie noch einen Tipp an die Meringer Volksfestb­esucher? Baumann: Don’t drink and drive! Man kann sich gerne mal ein Getränk schmecken lassen, aber dann nicht mehr ans Steuer setzen. Das ist gefährlich. Außerdem machen wir zur Volksfestz­eit natürlich verstärkt Kontrollen.

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Max Baumann

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