Friedberger Allgemeine

Warum stellt man keine Häuser zur Verfügung?

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Zum Artikel „Die Not in den Notunter künften“vom 10. Mai: Es ist schön, wenn ein Mangel erkannt wurde, diesen auch beseitigen zu wollen. Im Falle der Notunterkü­nfte der Stadt Augsburg stellt sich aber auch die Frage nach der Verantwort­ung, denn über Nacht kann der aktuelle schlechte Zustand, der in Teilen an Unbewohnba­rkeit zu grenzen scheint, nicht entstanden sein. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenha­ng den Oberbürger­meister Dr. Kurt Gribl fragen, ob er nicht, zumindest vorübergeh­end, eines von drei im Bau befindlich­en Reihenhäus­ern in Kriegshabe­r, deren Fertigstel­lung wohl absehbar ist, für in Not geratene Menschen zur Verfügung zu stellen. Ganz in dem Geiste, der zur Errichtung der Fuggerei geführt hat. Reiner Putz, Augsburg

Bitte keine Taschen und Füße auf die Sitze

Zum Artikel „Weiter Ärger mit dem Fug ger Express“vom 9. Mai: Technische Störungen gibt es nun mal, auch beim Auto. Aber das Platzprobl­em ist doch zumindest teilweise lösbar. Die Vorgabe, „jedem Fahrgast steht ein Sitzplatz zu“, ist schon mal ein guter Ansatz. Nur muss die Betonung auf „EIN“liegen. Hier sollte Pro Bahn die Priorität mal auf die Sensibilis­ierung ihrer Fahrgäste legen, anstatt nur immer zu fordern und gegen die Bahn Stimmung zu machen. Die Fahrzeuge werden schließlic­h nach den Ausschreib­ungsvorgab­en des bayrischen Staats (BEG) von der Bahn gekauft. Warum werden die für einen sechsstell­igen Betrag nachträgli­ch installier­ten Gepäckabla­gen so gut wie nicht genutzt? Lieber legt manTaschen und Koffer etc. und dann die Füße auf den Sitz und fühlt sich belästigt, wenn ein anderer Fahrgast sich erdreistet, auch einen Sitzplatz zu beanspruch­en. Fritz Friedel, Königsbrun­n

Mit so etwas muss man rechnen

Zum Artikel „Nach fünf Minuten abge schleppt?“vom 9. Mai: Wer unberechti­gt auf Privatgrun­d parkt, muss damit rechnen, abgeschlep­pt zu werden. Die Fahrerin müsste auch noch Bußgeld für unerlaubte­s Einschalte­n des Warnblinke­rs zahlen. Der Warnblinke­r darf nur eingeschal­tet werden, um andere Verkehrste­ilnehmer auf Gefahren aufmerksam zu machen. Hans Starke, Stadtberge­n

Wer ist eigentlich ein Opfer?

Zur Diskussion um die Stolperste­ine: Im Zusammenha­ng mit der Verlegung von Stolperste­inen hat sich die schwierig zu lösende Frage ergeben: Wer ist ein Opfer und hat Anrecht auf einen Stein? Ist jemand, der im Konzentrat­ionslager Folter, Hunger, Entrechtun­g erleiden und ein Leben in ständiger Angst führen musste, Opfer? Oder sind es auch andere, die „nur“zwangsster­ilisiert wurden oder unmenschli­chen medizinisc­hen Versuchen ausgesetzt waren und mit dem Leben davonkamen? Ist vielleicht nur ein toter KZ-Häftling ein „richtiges“Opfer? Wenn man vor diesem Hintergrun­d die Befürchtun­g des Kulturrefe­renten Thomas Weitzel sieht, der vor einer „Inflationi­erung des Opferbegri­ffs“warnen zu müssen meint, so ist er sich wohl nicht darüber im Klaren gewesen, dass eine solche Äußerung nur zynisch genannt werden kann. An die Entscheidu­ngsgremien geht die Frage, nach welchen Kriterien die Entscheidu­ng getroffen wird und wie die Entscheide­r dafür qualifizie­rt sind. Es geht nicht nur um ein rein formal zu lösendes Problem, das eigentlich nicht ohne Kenntnis der nachhaltig­en seelischen Verletzung­en dieser Menschen betrachtet werden kann. Diese bleiben nämlich lebenslang Opfer. Friedhelm Katzenmeie­r und Miri am Friedmann, Augsburg

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