Hier entstehen 700 Tonnen Fliesenkleber täglich
PCI ist einer der größten Arbeitgeber in Augsburg und daher vielen ein Begriff. Was genau das Unternehmen herstellt, wissen aber nur wenige. Das Sortiment ist in fast 70 Jahren stetig gewachsen – der Service für Kunden auch
Sie stecken im Wellnessbereich nobler Hotels, unter dem neuen Belag in der Annastraße oder unter den Fliesen vieler privater Bäder: die Produkte von PCI aus Augsburg, die – außer beim Fachhandel und in Handwerksbetrieben – kaum einer kennt. „Unsere Produkte, mal abgesehen von Fugenmaterial, sieht man nicht. Sie stecken als Haftmaterial unter Fliesen oder Bodenbelägen. Entsprechend wissen viele nicht, was genau hinter PCI eigentlich steckt“, sagt Marc C. Köppe, Vorsitzender der Geschäftsführung am Stammsitz in Augsburg.
Dabei ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Beschäftigt sind in Augsburg aktuell 450 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Verwaltung und Vertrieb, die andere Hälfte in der Produktion, wo vereinfacht gesprochen Verlegewerkstoffe, vorwiegend Fliesenkleber, Spachtelmasse und Grundierungen für verschiedene Anwendungsbereiche entwickelt und hergestellt werden – und das seit 67 Jahren. Damals gründeten ein Kaufmann aus Frankfurt und ein Ingenieur aus Augsburg die Poly-Chemie-Ingenieurgesellschaft, heute bekannt unter dem Kürzel PCI.
Seither hat sich am Standort viel verändert. Die zur Verfügung stehende rund 65 000 Quadratmeter große Werksfläche zwischen dem Alten Postweg, der FriedrichEbert-Straße und der Messe sind weitestgehend ausgenutzt, das Sortiment ist auf über 400 Werkstoffe angewachsen und die Zahl der Mitarbeiter hat sich seit einem Einschnitt 2013 – damals wurden 50 Mitarbeiter entlassen – positiv nach oben bewegt; zuletzt sogar deutlich mit dem Zukauf von Teilen des Henkel Bauchemiegeschäfts.
Größte Veränderung in all den Jahren ist jedoch die Automatisierung. Unter anderem haben Roboter an einigen Stellen die oft körperlich schwere Arbeit übernommen, beispielsweise beim Bestücken von Paletten. Auch sonst läuft der Betrieb heute weitestgehend automatisiert. „Einfach ausgedrückt, lagern wir die verschiedenen Rohstoffe für unsere Verlegewerkstoffe in Silos. Ein Mitarbeiter gibt am Computer ein Mischverhältnis an, das für ein bestimmtes Produkt steht, dann wird alles automatisch zusammengeführt, abgefüllt, verpackt und verladen“, erklärt Frank Rösiger, Geschäftsführer Technik. Mit dieser Logistik sei man in der Branche Marktführer und in Augsburg stärkster Warenversender: Am Tag liefert PCI zwischen 600 und 700 Tonnen Material aus. Das sind etwa 30 LKW-Ladungen.
Die Automatisierung ist ein Teil der PCI-Erfolgsgeschichte, aber auch auf anderen Gebieten kann sich das Unternehmen behaupten. „Wir haben unser Onlineangebot deutlich verändert. Jetzt können Kunden und Anwender direkt von der Baustelle aus via Live-Chat mit uns in Kontakt treten und Fragen zu den einzelnen Produkten und deren Verarbeitung stellen. Wir antworten binnen weniger Minuten“, erzählt Geschäftsführer Köppe. Man müsse am Puls der Zeit bleiben und sich an Megatrends orientieren.
Deshalb sei auch das Thema wohngesundes Bauen von Bedeutung. „Produkte mit geringer Raumluftbelastung werden immer stärker nachgefragt, beispielsweise von Kindergärten oder Altenheimen“, sagt Köppe. Innovationen machen PCI nach eigener Aussage seit 20 Jahren zum Marktführer im deutschsprachigen Europa. Um diesen Stand zu halten, werden jährlich Millionen investiert.