Zwei feiern, zwei trauern
Stätzling und Mering bleiben in der Landesliga. Kissing steigt ab, präsentiert aber schon den neuen Trainer. Auch einige Klassen weiter unten steht ein Absteiger fest
Friedberg/Kissing/Mering Die Würfel in der Landesliga sind gefallen. Am Wochenende hat sich entschieden, wie die Zukunft für die Mannschaften aus dem Süden des Landkreises aussieht. Während der Abstieg des Kissinger SC besiegelt ist, müssen Mering und Stätzling nicht in die gefürchtete Relegation und werden auch in der kommenden Saison wieder als Landesligisten antreten. FCS-Trainer Alex Bartl klingt auch am Montag immer noch ganz euphorisch. „Das ist unglaublich“, sagt der 38-Jährige. Mit 2:1 besiegte sein Team am Samstag den Bayernligaaufsteiger und zuvor ungeschlagenen TSV Schwaben Augsburg. „Bis zur letzten Minute war es wirklich knapp“, sagte Bartl. Lange stand es 1:1, doch in der 88. Minute schnappte sich Daniel Löffler den Ball und erzielte das Siegtor. Bartl erklärte, dass Schwaben nicht mit seiner B-Mannschaft angetreten sei: „Natürlich waren ein paar dabei, die bisher nicht so oft gespielt hatten. Aber die wollten ihre Serie auf jeden Fall halten, das hat man auch an den Reaktionen nach dem Spiel gemerkt.“Der FC Stätzling könnte zwar theoretisch noch auf einen Relegationsplatz zurückfallen, wäre dann aber aufgrund des erspielten Punktquotienten einer der beiden besten Tabellen-Vierzehnten der fünf Landesliga-Gruppen. „Ich glaube, das ist der größte der Erfolg der Vereinsgeschichte. Nach dem Aufstieg der direkte Klassenerhalt“, meinte Bartl. Das Team ist nun schon am Freitagabend um 19 Uhr beim letzten Saisonspiel zu Hause gefordert. Der FC Memmingen II hatte um eine Verlegung gebeten. Weil es bei den Mannschaften um nichts mehr geht, stimmte der Verband zu. Am Samstag feiert der FCS den Abschluss der Saison ab 18 Uhr.
Und nicht nur die erste Mannschaft des FCS hat Grund zum Jubeln, auch der FCS II dürfte in der Kreisklasse Augsburg Mitte „so gut wie durch“sein. Nach dem 2:1-Sieg beim Türk JKV und dem gleichzeitigen 2:2 von Verfolger Firnhaberau gegen Pfersee hat die Jauernig Truppe neun Punkte Vorsprung und braucht aus zwei Spielen noch ein Pünktchen zum Titelgewinn.
Auch beim SV Mering wurde am Wochenende schon gefeiert. Mit dem 4:3-Sieg in Kaufbeuren machte der MSV den Klassenerhalt perfekt – und hat damit seinem Trainer Sa scha Mölders schon etwas voraus. Denn der Löwen-Profi muss mit 1860 München noch um den Erhalt in der 2. Bundesliga bangen. „Uns ist schon ein Stein vom Herzen gefallen“, gab Mölders unumwunden zu – zumal es ja auch in Kaufbeuren anfangs gar nicht gut für die Meringer ausgesehen hatte. „Eigentlich müssen wir in Führung gehen und sind dann plötzlich 0:2 hinten. Aber die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt, vor der Pause das wichtige 1:2 gemacht und nach dem Seitenwechsel immer wieder Nadelstiche gesetzt. Ich denke, wir haben letztlich verdient gewonnen“, so Mölders. Wie es mit ihm und dem SV Mering weitergeht, dazu wollte der Fußballprofi noch nichts endgültiges sagen – nun gilt es zunächst für ihn, mit 1860 den Verbleib in der 2. Liga klarzumachen.
Endgültig beendet ist dagegen das Abenteuer Landesliga für den Kis singer SC. Nach dem 0:3 in Raisting ist auch die letzte, winzige theoretische Chance dahin. „Natürlich ist die Enttäuschung da, aber wir haben uns ja schon seit einiger Zeit damit abgefunden, dass es nach unten geht“, so KSC-Abteilungsleiter Ma rio Borrelli. Der sagte aber auch: „Wenn ich mir die Punkte anschaue, die andere Teams in anderen Landesligen im Tabellenkeller haben, dann muss man auch zugeben, dass wir es mit so wenig Zählern auch nicht verdient gehabt hätten, die Relegation zu spielen.“Nun wolle man Fehler analysieren und schauen, dass man es in der Bezirksliga besser mache, so Borrelli. Der kann auch schon den neuen Trainer präsentieren: David Bulik. Der 33-Jährige kommt vom KSC-Konkurrenten Ehekirchen. Ob er nur als Trainer oder auch als Spieletrainer fungieren werde, das sei ihm „freigestellt“, wie Borrelli erklärte.
In der Kreisliga Ost hat der BC Rinnenthal in seinem letzten Heimspiel einen Punkt gegen den TSV Pöttmes geholt. BCR-Trainer Vin cent Aumiller: „Man hat schon gemerkt, dass es in dem Spiel für beide Mannschaften um nichts mehr ging. Es war eher ein lauer Sommerkick.“ Immerhin fielen bei dem 2:2 aber vier Tore. Aumiller will seiner Mannschaft auch keinen Vorwurf machen. Die jungen Spieler haben während der Saison eifrig Punkte gesammelt und ist weiterhin Sechster. „Ich denke, wir haben uns halbwegs ordentlich vom Publikum verabschiedet“, meinte der Coach. Allerdings haben sich zwei Leistungsträger dabei verletzt. Schon beim Aufwärmen musste Innenverteidiger Max Raabe abwinken. „Da hat es im Oberschenkel richtig geschnalzt, das sieht nicht gut aus“, so der Trainer. Während des Spiels stieß Micha el Greinbold mit einem Gegenspieler zusammen und zog sich eine Platzwunde unterhalb des Auges zu.
In den Kreisklassen stehen noch Entscheidungen aus. In der Augs burger Gruppe darf der SV Ottma ring nach dem 4:1 gegen Mering II wieder mit Platz zwei liebäugeln. Für die Meringer und auch für den Kissinger SC II (3:4 gegen Trenk) wird die Saison mit einem blauen Auge enden – Schlusslicht MBB ist einfach zu schwach, um den Abstieg noch verhindern zu können.
Den Abstieg verhindern will auch der SV Wulfertshausen in der Aich acher Gruppe, doch das 1:4 auf eigenem Platz gegen Inchenhofen war ein herber Dämpfer. „Das war eine verdiente Niederlage. Unserm Gegner hat auch die Rote Karte für Marcel Schwankhart in die Karten gespielt“, meinte SVW-Coach Bastian Schal ler. Nun steht am Mittwoch um 18.45 Uhr gegen Schlusslicht Sielen bach ein absolutes Endspiel um den Klassenerhalt an.
Noch minimale Chancen auf Platz zwei hat der TSV Friedberg nach dem mühsamen 3:2 in einem hektischen Derby – es gab 13 Gelbe Karten – gegen den TSV Dasing. Und Ried freute sich mit dem 4:3 in Oberbern bach nach sieben sieglosen Spielen wieder über einen Dreier.
Freuen durften sich auch die Kicker des TSV Merching in der A Klas se Aichach. Nach dem 1:1 in Schilt berg hat die Truppe des Trainerduos Biallowons/Schuster die Aufstiegsrelegation sicher. Dagegen ging für die Sportfreunde Friedberg mit dem 1:3 gegen Mauerbach die Talfahrt weiter – das war Niederlage Nummer sechs in Serie. Keine Rettung mehr gibt es indes für den TSV Mühlhausen – mit dem 1:2 gegen Türkspor Aichach wurde der Abstieg in die B Klasse besiegelt.
Aufsteigen, das will der BC Rin nenthal II, der sich mit dem 2:1 gegen Aindling II seine Chancen auf die Meisterschaft in der B Klasse Aich ach wahrte. Und auch Ottmaring II hat in der B Klasse Augsburg Mitte nach dem 5:1 gegen den FC Hochzoll weiter die Möglichkeit auf den Sprung nach oben.