Friedberger Allgemeine

Zwei feiern, zwei trauern

Stätzling und Mering bleiben in der Landesliga. Kissing steigt ab, präsentier­t aber schon den neuen Trainer. Auch einige Klassen weiter unten steht ein Absteiger fest

- VON PETER KLEIST UND PHILIPP SCHRÖDERS

Friedberg/Kissing/Mering Die Würfel in der Landesliga sind gefallen. Am Wochenende hat sich entschiede­n, wie die Zukunft für die Mannschaft­en aus dem Süden des Landkreise­s aussieht. Während der Abstieg des Kissinger SC besiegelt ist, müssen Mering und Stätzling nicht in die gefürchtet­e Relegation und werden auch in der kommenden Saison wieder als Landesligi­sten antreten. FCS-Trainer Alex Bartl klingt auch am Montag immer noch ganz euphorisch. „Das ist unglaublic­h“, sagt der 38-Jährige. Mit 2:1 besiegte sein Team am Samstag den Bayernliga­aufsteiger und zuvor ungeschlag­enen TSV Schwaben Augsburg. „Bis zur letzten Minute war es wirklich knapp“, sagte Bartl. Lange stand es 1:1, doch in der 88. Minute schnappte sich Daniel Löffler den Ball und erzielte das Siegtor. Bartl erklärte, dass Schwaben nicht mit seiner B-Mannschaft angetreten sei: „Natürlich waren ein paar dabei, die bisher nicht so oft gespielt hatten. Aber die wollten ihre Serie auf jeden Fall halten, das hat man auch an den Reaktionen nach dem Spiel gemerkt.“Der FC Stätzling könnte zwar theoretisc­h noch auf einen Relegation­splatz zurückfall­en, wäre dann aber aufgrund des erspielten Punktquoti­enten einer der beiden besten Tabellen-Vierzehnte­n der fünf Landesliga-Gruppen. „Ich glaube, das ist der größte der Erfolg der Vereinsges­chichte. Nach dem Aufstieg der direkte Klassenerh­alt“, meinte Bartl. Das Team ist nun schon am Freitagabe­nd um 19 Uhr beim letzten Saisonspie­l zu Hause gefordert. Der FC Memmingen II hatte um eine Verlegung gebeten. Weil es bei den Mannschaft­en um nichts mehr geht, stimmte der Verband zu. Am Samstag feiert der FCS den Abschluss der Saison ab 18 Uhr.

Und nicht nur die erste Mannschaft des FCS hat Grund zum Jubeln, auch der FCS II dürfte in der Kreisklass­e Augsburg Mitte „so gut wie durch“sein. Nach dem 2:1-Sieg beim Türk JKV und dem gleichzeit­igen 2:2 von Verfolger Firnhabera­u gegen Pfersee hat die Jauernig Truppe neun Punkte Vorsprung und braucht aus zwei Spielen noch ein Pünktchen zum Titelgewin­n.

Auch beim SV Mering wurde am Wochenende schon gefeiert. Mit dem 4:3-Sieg in Kaufbeuren machte der MSV den Klassenerh­alt perfekt – und hat damit seinem Trainer Sa scha Mölders schon etwas voraus. Denn der Löwen-Profi muss mit 1860 München noch um den Erhalt in der 2. Bundesliga bangen. „Uns ist schon ein Stein vom Herzen gefallen“, gab Mölders unumwunden zu – zumal es ja auch in Kaufbeuren anfangs gar nicht gut für die Meringer ausgesehen hatte. „Eigentlich müssen wir in Führung gehen und sind dann plötzlich 0:2 hinten. Aber die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt, vor der Pause das wichtige 1:2 gemacht und nach dem Seitenwech­sel immer wieder Nadelstich­e gesetzt. Ich denke, wir haben letztlich verdient gewonnen“, so Mölders. Wie es mit ihm und dem SV Mering weitergeht, dazu wollte der Fußballpro­fi noch nichts endgültige­s sagen – nun gilt es zunächst für ihn, mit 1860 den Verbleib in der 2. Liga klarzumach­en.

Endgültig beendet ist dagegen das Abenteuer Landesliga für den Kis singer SC. Nach dem 0:3 in Raisting ist auch die letzte, winzige theoretisc­he Chance dahin. „Natürlich ist die Enttäuschu­ng da, aber wir haben uns ja schon seit einiger Zeit damit abgefunden, dass es nach unten geht“, so KSC-Abteilungs­leiter Ma rio Borrelli. Der sagte aber auch: „Wenn ich mir die Punkte anschaue, die andere Teams in anderen Landeslige­n im Tabellenke­ller haben, dann muss man auch zugeben, dass wir es mit so wenig Zählern auch nicht verdient gehabt hätten, die Relegation zu spielen.“Nun wolle man Fehler analysiere­n und schauen, dass man es in der Bezirkslig­a besser mache, so Borrelli. Der kann auch schon den neuen Trainer präsentier­en: David Bulik. Der 33-Jährige kommt vom KSC-Konkurrent­en Ehekirchen. Ob er nur als Trainer oder auch als Spieletrai­ner fungieren werde, das sei ihm „freigestel­lt“, wie Borrelli erklärte.

In der Kreisliga Ost hat der BC Rinnenthal in seinem letzten Heimspiel einen Punkt gegen den TSV Pöttmes geholt. BCR-Trainer Vin cent Aumiller: „Man hat schon gemerkt, dass es in dem Spiel für beide Mannschaft­en um nichts mehr ging. Es war eher ein lauer Sommerkick.“ Immerhin fielen bei dem 2:2 aber vier Tore. Aumiller will seiner Mannschaft auch keinen Vorwurf machen. Die jungen Spieler haben während der Saison eifrig Punkte gesammelt und ist weiterhin Sechster. „Ich denke, wir haben uns halbwegs ordentlich vom Publikum verabschie­det“, meinte der Coach. Allerdings haben sich zwei Leistungst­räger dabei verletzt. Schon beim Aufwärmen musste Innenverte­idiger Max Raabe abwinken. „Da hat es im Oberschenk­el richtig geschnalzt, das sieht nicht gut aus“, so der Trainer. Während des Spiels stieß Micha el Greinbold mit einem Gegenspiel­er zusammen und zog sich eine Platzwunde unterhalb des Auges zu.

In den Kreisklass­en stehen noch Entscheidu­ngen aus. In der Augs burger Gruppe darf der SV Ottma ring nach dem 4:1 gegen Mering II wieder mit Platz zwei liebäugeln. Für die Meringer und auch für den Kissinger SC II (3:4 gegen Trenk) wird die Saison mit einem blauen Auge enden – Schlusslic­ht MBB ist einfach zu schwach, um den Abstieg noch verhindern zu können.

Den Abstieg verhindern will auch der SV Wulfertsha­usen in der Aich acher Gruppe, doch das 1:4 auf eigenem Platz gegen Inchenhofe­n war ein herber Dämpfer. „Das war eine verdiente Niederlage. Unserm Gegner hat auch die Rote Karte für Marcel Schwankhar­t in die Karten gespielt“, meinte SVW-Coach Bastian Schal ler. Nun steht am Mittwoch um 18.45 Uhr gegen Schlusslic­ht Sielen bach ein absolutes Endspiel um den Klassenerh­alt an.

Noch minimale Chancen auf Platz zwei hat der TSV Friedberg nach dem mühsamen 3:2 in einem hektischen Derby – es gab 13 Gelbe Karten – gegen den TSV Dasing. Und Ried freute sich mit dem 4:3 in Oberbern bach nach sieben sieglosen Spielen wieder über einen Dreier.

Freuen durften sich auch die Kicker des TSV Merching in der A Klas se Aichach. Nach dem 1:1 in Schilt berg hat die Truppe des Trainerduo­s Biallowons/Schuster die Aufstiegsr­elegation sicher. Dagegen ging für die Sportfreun­de Friedberg mit dem 1:3 gegen Mauerbach die Talfahrt weiter – das war Niederlage Nummer sechs in Serie. Keine Rettung mehr gibt es indes für den TSV Mühlhausen – mit dem 1:2 gegen Türkspor Aichach wurde der Abstieg in die B Klasse besiegelt.

Aufsteigen, das will der BC Rin nenthal II, der sich mit dem 2:1 gegen Aindling II seine Chancen auf die Meistersch­aft in der B Klasse Aich ach wahrte. Und auch Ottmaring II hat in der B Klasse Augsburg Mitte nach dem 5:1 gegen den FC Hochzoll weiter die Möglichkei­t auf den Sprung nach oben.

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Foto: Roland Halmel Angelo Cena (rechts) tröstet Franko Berglmeir – der Kissinger SC steht nach dem 0:3 in Raisting als Landesliga Absteiger fest.

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