Weiteres Bild aus Gurlitts Sammlung kehrt zurück
Ein weiteres Werk aus dem einstigen Besitz des Münchner Kunstsammlers Cornelius Gurlitt ist als NS-Raubkunst an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben worden. Wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Donnerstag mitteilte, war das Bild dem in Paris lebenden französischen Unternehmer Max Heilbronn im Jahr 1942 vom NS-Regime entzogen worden. Es handelt sich um das Gemälde „La Seine, vue du Pont-Neuf, au fond le Louvre“von Camille Pissarro. Die Taskforce Schwabinger Kunstfund hatte das Bild schon Anfang 2015 als NS-Raubkunst identifiziert. Wegen der gerichtlichen Auseinandersetzung um Gurlitts Sammlung konnte es aber lange nicht zurückgegeben werden. Inzwischen sind die Bilder dem Kunstmuseum Bern zugesprochen. Dieses hat der Rückgabe an die Heilbronn-Erben zugestimmt. Deutschland hat sich verpflichtet, alle Werke zurückzuerstatten, die ihren Besitzern einst von den Nazis geraubt oder ihnen abgepresst wurden.
Stiftung: Aufs Berliner Schloss soll kein Kreuz
Die geplante Rekonstruktion eines Kreuzes auf dem Berliner Schloss stößt auf Widerstand. Die Stiftung Zukunft Berlin erklärte am Donnerstag, das Schloss solle ein „Haus für alle“werden. Der dort geplante weltweite Dialog müsse auf Augenhöhe und ohne Hierachisierung der Kulturen erfolgen. Religiöse Symbole passten dazu nicht. Die wiederaufgebaute Preußen-Residenz soll unter dem Namen Humboldt-Forum von 2019 ein Kunstund Kommunikationszentrum werden. Der Förderverein hatte kürzlich mitgeteilt, dass dank großzügiger Spenden inzwischen auch die historische Rekonstruktion von Kuppel und Kreuz gesichert sei. Die Stiftung Zukunft Berlin engagiert sich für die Entwicklung der Bundeshauptstadt.
Dirigent Blomstedt erhält Brahms Preis
Der schwedische Dirigent Herbert Blomstedt wird in diesem Jahr mit dem Brahms-Preis ausgezeichnet. Die Jury habe ihre Entscheidung damit begründet, dass der 89 Jahre alte Blomstedt seit mehr als sechs Jahrzehnten das Konzertpublikum mit herausragenden dirigentischen Leistungen bereichere und beeindrucke, teilte die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein am Donnerstag mit. Die Auszeichnung ist mit 10000 Euro dotiert und soll am 10. Juni überreicht werden. Bisherige Preisträger waren unter anderen Leonard Bernstein, Sabine Meyer, Anne-Sophie Mutter und Christoph Eschenbach.
Europäische Auszeichnung für Spital in Tschechien
Die Restaurierung des barocken Hospital-Komplexes im tschechischen Kuks (Kukus) ist mit dem europäischen Denkmalschutzpreis Europa Nostra (10 000 Euro) ausgezeichnet worden. Die Jury habe die gelungene Kombination aus Gebäuderestaurierung und Landschaftspflege gelobt, teilte die Denkmalschutzbehörde in Prag mit. Die Anlage aus dem frühen 18. Jahrhundert liegt im Elbtal. Sie verband ursprünglich ein Invalidenheim für Kriegsveteranen mit einem Kurbad, einer Kirche, einer Kinderkrippe und einem Kräutergarten. Der Gebäudekomplex beherbergt neben der zweitältesten Apotheke Tschechiens auch das Pharmazie-Historische Museum der Prager Karls-Universität.