Friedberger Allgemeine

Ungewollte Baulücke an der Ackermannb­rücke

Täglich rollen 40 000 Fahrzeuge an der Stelle vorbei. Autofahrer bekommen davon aber wenig mit. Die Stadt rechnet mit Verzögerun­gen. Wie jetzt der Zeitplan bis zur Fertigstel­lung aussieht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Auf den ersten Blick ist für Autofahrer derzeit nicht erkennbar, dass die Arbeiten an der neuen AckermannB­rücke etwas ins Stocken geraten sind. Der Verkehr fließt ohnehin über die Behelfsbrü­cke. Und dies bereits seit einiger Zeit. Direkt neben der Behelfsbrü­cke wird der 18,6 Millionen teure Neubau errichtet. Hier gibt es derzeit allerdings Probleme. Bei der Stadt wird bestätigt, dass der Zeitplan für die Fertigstel­lung wohl nicht einzuhalte­n ist. Es war geplant, den Verkehr von der Behelfsbrü­cke Ende November 2017 auf die neue Brücke umzulegen. Dieser Termin kann nicht eingehalte­n werden. Baureferen­t Gerd Merkle sagt: „Alle Beteiligte­n arbeiten mit Hochdruck daran, die Verzögerun­gen so gering wie möglich zu halten, und hoffen, den Verkehr bis Ende des Jahres 2017 umlegen zu können, wenn alle Randbeding­ungen passen.“Die jetzige Behelfsbrü­cke könnte dann im Januar abgebaut werden. Mit der Gesamtfert­igstellung sei dann mit Mitte 2018 zu rechnen.

Grund für die jetzigen Verzögerun­gen ist ein Unfall, der sich abseits der Baustelle abgespielt hatte. Anfang Mai hatte ein Schwertran­sporter nahe Aichach ein für die Brücke wichtiges Bauteil verloren. Der Stahlträge­r fiel vom Fahrzeug und wurde zerstört. Er muss jetzt neu gefertigt werden. Anfangs war genannt worden, dass dies acht Wochen dauern wird. Mittlerwei­le sieht es so aus, heißt es aus dem Baureferat, dass es wohl noch länger dauert. Dies macht sich im Zeitplan bemerkbar, auch wenn die Stadt einen zeitlichen Puffer eingeplant hatte. Zwischenze­itlich ist zumindest an der neuen Brücke ein Teil der nötigen Arbeiten abgeschlos­sen. Zudem wird im Bereich der südlichen Brückenhäl­fte weiter gearbeitet, auf diesen Teil der Baustelle wirkt sich der fehlende Stahlträge­r erst einmal nicht aus. Daher laufen auch die Arbeiten im Bereich der Hessenbach­straße weiter. Wer vor Ort ist, erkennt allerdings die Baulücke an der neuen Ackermannb­rücke. Wann der Stahlträge­r geliefert wird, soll sich in den nächsten Tagen entscheide­n. Die Stadt geht davon aus, dass die Bauverzöge­rung keine finanziell­en Folgen für die Stadt hat. Merkle sagt: „Die der Stadt durch die Verzögerun­g entstehend­en Kosten wird man zu entspreche­nder Zeit an den Verursache­r weitergebe­n.“

Die Ackermannb­rücke ist eine der meist befahrenen Brücken im Stadtgebie­t. Täglich rollen 40000 Fahrzeuge über die Wertach. Der Unfall mit dem Tieflader ist nicht die erste Panne beim Bau der Acker- mann-Brücke. Als eine der beiden alten Brücken im Juli 2016 abgerissen wurde, sackte diese plötzlich zusammen. Zwei Bauarbeite­r und ein Bagger fielen mit der eingestürz­ten Brücke acht Meter tief ins Flussbett der Wertach. Die Männer wurden schwer verletzt. Wer für den Brückenein­sturz verantwort­lich gemacht wird, ist noch unklar. Die Ermittlung­en wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung und Baugefährd­ung laufen nach wie vor. Gegen wen sich die Ermittlung­en richten, lässt die Staatsanwa­ltschaft offen. Die Stadt betonte nach dem Unglück, von der Abbruchfir­ma im Vorfeld eine Abbruchsta­tik eingeforde­rt zu haben.

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Der Blick von oben auf die Brückenbau­werke: An der neuen Ackermannb­rücke gibt es derzeit eine Baulücke, weil ein Stahlträge­r auf sich warten lässt. Links daneben ist die Behelfsbrü­cke, über die der Verkehr derzeit geführt wird.
Foto: Michael Hochgemuth Der Blick von oben auf die Brückenbau­werke: An der neuen Ackermannb­rücke gibt es derzeit eine Baulücke, weil ein Stahlträge­r auf sich warten lässt. Links daneben ist die Behelfsbrü­cke, über die der Verkehr derzeit geführt wird.

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