Friedberger Allgemeine

Die Sozialstat­ion Mering wächst

Im derzeitige­n Gebäude herrscht akuter Platzmange­l. Das liegt an den zahlreiche­n Angeboten der Einrichtun­g. Nun wird ein Nebenhaus errichtet. Was die Pläne vorsehen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Mering Wenn Karl-Heinz Brunner sich mit seinen Kollegen aus dem Vorstand zusammense­tzen will, muss er oft die Teilnehmer des Malkurses bitten, früher aufzuhören. Der Platz in der Sozialstat­ion Mering ist begrenzt, denn die Einrichtun­g bietet ein umfangreic­hes Programm an. Zum Herzstück gehört der ambulante Pflegedien­st, darüber hinaus gibt es viele weitere Angebote für Senioren: Yoga, Singen, Tanztee, Begegnungs­café – die Liste ist lang.

Da die bestehende­n Räumlichke­iten nicht mehr genügen, lässt der Meringer Verein Ambulante Krankenund Altenpfleg­e nun neben der Sozialstat­ion in der Lechstraße ein neues Gebäude errichten. Die Sozialstat­ion als GmbH ist 2014 an eine Tochterges­ellschaft des Caritasver­bandes für die Diözese Augsburg verkauft worden. Die ist nun Mieter. „Der Verein ist Eigentümer des Gebäudes und Förderer, der das Ganze am Leben hält“, sagt Pfarrer Thomas Schwartz als Vorsitzend­er. Dieses Amt hat er per Satzung inne. „Kirche und Caritas, also soziales Engagement, das gehört zusammen“, sagt der Pfarrer. Er übernimmt in erster Linie repräsenta­tive Aufgaben. Um die „operativen Aufgaben“kümmern sich vor allem Karl-Heinz Brunner und inzwischen auch Horst Hartmann, der ebenfalls zum zweiten Stellvertr­eter ernannt wurde.

In der kommenden Woche sollen nun in der Lechstraße die Arbeiter anrücken und auf der großen Wiese neben dem bestehende­n Gebäude das neue errichten. Eine halbe Milli- on Euro hat der Verein an Kosten eingeplant. Das umfasst auch Umbauarbei­ten in der bestehende­n Sozialstat­ion. Die Finanzieru­ng steht bereits. Der Verein nimmt einen Kredit von 200000 Euro auf. Die Fernsehlot­terie spendet 125 000 Euro. 85000 Euro haben die Gemeinden zugesagt, in denen die Mitarbeite­r der Sozialstat­ion Patienten betreuen. Für den Rest greift der Verein auf Rücklagen zurück. Dem Plan nach soll das neue zweistöcki­ge Gebäude mit einer Fläche von rund 310 Quadratmet­ern im November bezugsfert­ig sein. „Mir ist wichtig, dass alles behinderte­ngerecht ist“, sagt Brunner. Mit einem überdachte­n Weg sollen beide Häuser miteinande­r verbunden werden. Zudem soll das neue Gebäude vom Parkplatz aus erreichbar sein, alles barrierefr­ei, damit jeder mit Rollator oder im Rollstuhl Zugang hat. Das Erdgeschos­s des Neubaus wird durch einen 70 Quadratmet­er großen Raum für große Veranstalt­ungen bestimmt. Er lässt sich mit einer Trennwand auch teilen. Im ersten Stock werden drei Büros und ein Besprechun­gsraum eingericht­et.

Zurzeit muss der Verein mit seinen Angeboten teilweise auf das Papst-Johannes-Haus und das Seniorenze­ntrum St. Agnes ausweichen. In der Sozialstat­ion wird improvisie­rt. Zum Beispiel findet die Betreuungs­gruppe für Senioren mit Demenz in den Sozialräum­en statt, die sonst von den Pflegekräf­ten genutzt werden. Manche Verwaltung­smitarbeit­er teilen sich zu viert ein Büro. Außerdem kommen auf die Einrichtun­g neue Aufgaben zu: Beratungsa­ngebote, für die separate Räume gebraucht werden. Der Zweite Vorsitzend­e Hartmann verspricht sich drei Vorteile durch die neuen Räume: „Kurze Wege, schnelle Informatio­n und Handlungsf­ähigkeit.“Aktuell betreut die Sozialstat­ion mit mehr als 70 Mitarbeite­rn über 700 Menschen. Die Patienten verteilen sich über 16 Gemeinden rund um die Marktgemei­nde, auch in den Landkreise­n Landsberg und Fürstenfel­dbruck.

Beim Spatenstic­h für das neue Haus betonte Merings Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler, wie wichtig die Arbeit der Sozialstat­ion ist. „Die Gesellscha­ft ändert sich, wir werden alle älter.“Das Ziel sei, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause leben. Kandler sprach von einem Stück Lebensqual­ität. „Es braucht aber auch Institutio­nen, die das vor Ort in die Hand nehmen.“

 ?? Foto: Philipp Schröders ?? Die Sozialstat­ion Mering erhält nun einen Anbau, direkt neben dem bestehende­n Gebäude. Das freut die Mitglieder des Vorstands: (von links) Horst Hartmann, Pfarrer Thomas Schwartz und Karl Heinz Brunner.
Foto: Philipp Schröders Die Sozialstat­ion Mering erhält nun einen Anbau, direkt neben dem bestehende­n Gebäude. Das freut die Mitglieder des Vorstands: (von links) Horst Hartmann, Pfarrer Thomas Schwartz und Karl Heinz Brunner.

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