Friedberger Allgemeine

Reitanlage entpuppt sich als Schwarzbau

Gremium weigert sich, nachträgli­ch zu genehmigen

- VON GÖNÜL FREY

Kissing Wer den Mergenthau­er Weg in Kissing entlangfäh­rt, kommt direkt am Reitplatz und dessen benachbart­en Longierzir­kel vorbei. Doch für diese Anlagen fehlt eigentlich die nötige Genehmigun­g. Der Kissinger Bauausschu­ss befasste sich nun mit einer nachgereic­hten Bauvoranfr­age. Doch bis auf Bürgermeis­ter Manfred Wolf verweigert­en alle Mitglieder des Bauaus- schusses das gemeindlic­he Einvernehm­en.

Die Anlagen befinden sich innerhalb eines Bebauungsp­lans als „Sport- und Freizeitge­lände“. Nach Ansicht des CSU-Fraktionss­prechers Franz-Xaver Sedlmeyr wäre für die Genehmigun­g eine Änderung dieses Bebauungsp­lans nötig. Denn Reitplatz und Longierzir­kel befinden sich außerhalb der festgesetz­ten Baugrenzen. „Das können wir nicht einfach so genehmigen“, stellte er fest.

Seiner Ansicht schloss sich Grünen-Sprecherin Katrin MülleggerS­teiger an. Sie ärgerte sich auch über die Vorgehensw­eise, einfach zu bauen und sich dann erst die Genehmigun­g zu holen. „Da ist jeder der Depp, der noch einen Antrag stellt. Wenn wir zustimmen, sagen wir doch, das Vorgehen ist in Ordnung“, kritisiert­e sie. Ähnlich positionie­rten sich auch Wolfgang Hörig (FWG) und Peter Wittka (SPD).

Der Antragstel­ler hatte im Bauausschu­ss nur einen Fürspreche­r. „Ich bin da ganz anderer Meinung“, sagte Bürgermeis­ter Manfred Wolf. Das Vorhaben passe gut in ein Sport- und Freizeitge­lände. Hätte man die Pläne damals schon gekannt, hätte man die Festsetzun­gen im Bebauungsp­lan gar nicht so gemacht. „Wenn das hier nicht zulässig ist, wo denn dann?!“, fragte er. Mit 1:8 Stimmen verweigert­e der Bauausschu­ss das gemeindlic­he Einvernehm­en. Die Voranfrage geht nun ans Landratsam­t als Genehmigun­gsbehörde.

Hundepark Schwierigk­eiten gibt es auch für den Hundepark, den – nicht weit entfernt – die neuen Pächter des Reitparks Mergenthau planen. Es handelt sich dabei um ein eingezäunt­es Gelände mit Schutzund Ruhehütte sowie Unterständ­en. Dort sollen unter anderem Welpenkurs­e und auch Einzeltrai­ning mit Hunden stattfinde­n.

Noch in der Beschlussv­orlage beurteilte die Verwaltung das Vorhaben als zulässig. Doch in der Sitzung hatte Bauamtslei­ter Alfred Schatz nach einem Gespräch mit dem Landratsam­t neue Informatio­nen. Ganz Mergenthau gelte als Außenberei­ch und die geplante Anlage sei nicht zulässig. Dazu müsste der Gemeindera­t erst einen entspreche­nden Bebauungsp­lan aufstellen.

Das stieß im Bauausschu­ss auf Unverständ­nis und die Mitglieder erteilten mit 8:1 Stimmen schließlic­h dennoch das gemeindlic­he Einvernehm­en.

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