Auf in die Laufsaison 2017!
Im Interview verrät SportScheck Fachberater Sheka Bangura die neuesten Lauf Trends
Der Countdown für den 17. SportScheck Stadtlauf in Augsburg läuft. Am Sonntag, 28. Mai, heißt es für rund 5.000 Teilnehmer wieder „Laufschuhe schnüren und auf geht´s“. Aber welcher Schuh ist für welchen Läufer geeignet und was sind die aktuellen Running-Trends? In der SportScheck-Filiale in der Citygalerie macht Fachberater Sheka Bangura die Augsburger mit dem neuesten Equipment fit für den Stadtlauf. Welche Trends von den Läufern aktuell stark nachgefragt werden und was fürs Training wichtig ist, erklärt Bangura im Interview. Sheka Bangura: Der LaufTrend überhaupt ist nach wie vor Natural Running. Bei der Laufschuh-Beratung sprechen uns die Kunden täglich explizit auf das Thema an. Als entgegengesetzte Entwicklung zu Laufschuhen mit starker Dämpfung und immer ausgeklügelteren Technologien wollen die Läufer nun wieder zurück zur Natur. Natural Running-Schuhe zeichnen sich durch eine geringere Dämpfung, mehr Flexibilität und Leichtigkeit aus. Das direkte „Feedback“des Bodens und die stärkere Ausprägung des eigenen Laufstils mit weniger technologischer Unterstützung machen den Natural Running-Trend so beliebt. Grundsätzlich gilt: Diese Art des Laufens ist nicht jedem zu empfehlen. Mit einem höheren Körpergewicht steigt auch die Verletzungsgefahr beim Laufen mit Schuhen, die wenig bis gar keine Dämpfung haben. Allgemein sind Natural RunningSchuhe eher als Alternative zu sehen, die der routinierte Läufer neben den klassischen Laufschuhen in seinem TrainingsEquipment hat. Bangura: Bei den oben erwähnten leichten Laufschuhen mit weniger Dämpfung wird die Muskulatur im Fuß stärker gefordert. Der Läufer rollt beim Aufkommen auf dem Boden nicht über die Ferse ab, sondern die flache Sohle bewirkt eine Landung auf dem Mitteloder Vorderfuß. Daraus ergibt sich eine stärkere Ausprägung des individuellen Laufstils. Routinierte Läufer sollten daher zwei bis drei verschiedene Modelle im Schrank haben und diese abwechselnd tragen. Für den Wettkampf rate ich eher zu klassischen Schuhen mit Dämpfung. Einsteiger sollten auf keinen Fall mit Natural Running-Schuhen beginnen, da hier die Muskulatur einfach noch zu wenig ausgeprägt ist und ein gut dämpfender Schuh eine Menge ausgleichen kann. Bangura: Wie überall beobachten wir auch im Laufsport den Trend zur Digitalisierung. Activity-Tracker werden stark nachgefragt. Die Messung von Herzfrequenz, Kilometeranzahl und Kalorienverbrauch in einem Gerät ist sehr komfortabel. Im Idealfall ist der Tracker mit dem Smartphone des Sportlers synchronisiert, sodass alle Daten und Verläufe in einer App zusammengefasst sind. Das Tracking im Laufsport ist die logische Konsequenz aus dem allgemeinen Health-tracking-Trend. Wer seine allgemeine Aktivität im Tagesverlauf bis hin zum Schlaf-Rhythmus aufzeichnet, möchte natürlich auch eine genaue Vermessung seiner sportlichen Leistung haben. Bangura: Der Countdown zum Stadtlauf macht sich definitiv bemerkbar. Besonders in den letzten Tagen vor dem Event steigt die Nachfrage nach Laufschuhen und auch nach Bekleidung stark an. Neue Schuhe und das passende Equipment bewirken auch immer noch einen Motivationsschub für die Teilnehmer. Ab Mittwoch, 24. Mai, haben wir dann auch unseren Stand für die Trikot-Abholung aufgebaut, was natürlich viele Stadtläufer mit der ganzen Familie anlockt, wobei dann das ein oder andere Teil noch im Einkaufskorb landet. Bangura: Sowohl für Einsteiger als auch für ambitionierte Läufer sind die Funktionen von Wearables wie ActivityTracker eine sinnvolle Unterstützung in der Vorbereitung. Laufanfänger haben ihren Puls im Blick und werden relativ schnell eine Leistungssteigerung erkennen können. Über mehrere Wochen des Trainings hinweg ist das natürlich ein tolles Erfolgserlebnis. Profis tracken ihre Zeit und Distanz, was gerade für den Halbmarathon enorm wichtig ist. Bangura: Was viele vergessen: Den gesamten Lauf über viel zu trinken. Vorher sollte man eine Kleinigkeit, wie eine Banane oder einen Powerriegel essen. Außerdem sollte man es beim Start nicht übertreiben, sondern eher in einem gemäßigten Tempo loslaufen und lieber nach hinten raus dann Gas geben. Viele Läufer überschätzen sich in der Geschwindigkeit und kriegen dann gerade auf längeren Distanzen Schwierigkeiten. Zudem ist eine gute Ausstattung beim Schuhwerk wichtig und zu guter Letzt: Spaß und Lust am Laufen mitbringen! Bangura: Einsteiger sollten definitiv einen Schuh mit guter Dämpfung wählen, da die Muskulatur noch nicht ausgeprägt ist. Es ist sinnvoll, zwei feste Lauftage in der Woche zu wählen, einfach um eine Routine reinzukriegen und den inneren Schweinehund leichter zu überwinden. Je nach Kondition rate ich in einem langsamen Tempo zu starten und dieses dann kontinuierlich zu steigern. Ganz wichtig gerade für Sport-Neulinge ist die Pulsmessung. Der Puls sollte die 150-Marke nicht überschreiten. Bangura: Der Klassiker ist natürlich das falsche Schuhwerk, sowohl alte Laufschuhe als auch Hallenturnschuhe sind nicht zu empfehlen. Zudem sollte man sich nicht zu viel zumuten, sondern sein Tempo lieber langsam steigern. Der Trainingseffekt ist um einiges höher und das Frustrisiko geringer. Bangura: Die technische Unterstützung hilft enorm, den richtigen Schuh für den Kunden zu finden, ohne dass dieser erst 30 verschiedene Modelle probieren muss. Bei der Analyse geht es für den Kunden zuerst einmal aufs Laufband. Laufstil, Fußstellung und eventuelle Fehlhaltungen werden hier auf Video aufgezeichnet. Gerade wenn Läufer dazu neigen, nach innen oder außen zu knicken, ist der richtige Schuh gegebenenfalls auch mit Einlage enorm wichtig. Nachdem Laufstil und Fuß gescannt wurden, wählen wir meist zwei bis drei Paar Schuhe aus, die der Kunde dann nochmals auf dem Laufband testet und die Veränderung in der VideoAnalyse direkt sieht. In der Regel ist unter dieser Auswahl der perfekte Schuh für die Bedürfnisse des Kunden dabei.
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