So gelingt eine gute Bewerbung
Wer eine Ausbildung in seinem Traumjob haben will, muss überzeugen. Denn die Erwartungen sind hoch
Region Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, sind gut wie selten zuvor. Auf 100 Bewerber kommen derzeit 125 Stellenangebote. Das ergibt der aktuelle Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Augsburg für den Monat Mai. Wer also unbedingt einen Ausbildungsplatz haben möchte, bekommt in der Regel auch einen. Wenn auch nicht unbedingt im absoluten Wunschberuf. Nach wie vor gibt es Branchen, die stärker nachgefragt sind als andere. Etwas Flexibilität bleibt also nach wie vor gefragt, heißt es seitens der Agentur.
Ein Selbstläufer ist die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz trotzdem nicht. Wer einen Job ergattern will, muss überzeugen – mit den entsprechenden Unterlagen. Viele Jugendliche sind gerade dabei, ihre Bewerbungsmappen zusammenzustellen, denn die Bewerbungsphase für das Ausbildungsjahr 2018 ist bereits in vollem Gange. Dass sich hier jede Mühe lohnt, bestätigen Experten. Josefine Steiger, Leiterin des Geschäftsfelds Berufsorientierung bei der IHK Schwaben sagt nämlich: „Die Bewerbungen von Jugendlichen sind heute genauso gut oder schlecht wie früher, aber die Erwartungen sind heute viel höher. Eine Bewerbung muss perfekt sein.“Wie das gelingt? Hedwig Filleböck vom Berufsbildungszentrum für Augsburg und Schwaben fasst zusammen, worauf es bei der Bewerbung für einen Ausbildungsplatz ankommt:
Vorbereitung Bevor es mit dem Bewerbungsschreiben losgeht, sollten Auszubildende sich über die verschiedenen Berufsbilder und Unternehmen gut informieren. Außerdem sollten sich die Schüler über ihre eigenen Stärken bewusst werden. Ist dann ein passendes Unternehmen gefunden, kann es mit der eigentlichen Bewerbung losgehen.
Anschreiben Das Bewerbungsschreiben soll herausarbeiten, wo der Bewerber mehr glänzt, als seine Konkurrenz. Allerdings möglichst ohne die ganze Zeit von sich selbst zu erzählen – „Weniger ich, mehr Sie“, lautet der Merksatz. Anstatt also nur zu erzählen, was man alles kann, sollte man betonen, welchen Nutzen der Unternehmer von einem hätte. Sätze wie „Hiermit bewerbe ich mich…“oder „Ihre Stellenan- zeige hat mich sehr angesprochen“sollten vermieden werden.
Foto Digitale Fotos sind empfehlenswert, da man diese leicht bearbeiten und in der Größe verändern kann. Darauf sollten strahlende Augen und ein freundliches Lächeln zu sehen sein. Bei Schmuck, Make-up und der Freizügigkeit gilt wie später im Vorstellungsgespräch: Weniger ist mehr! Automaten- oder Urlaubsfotos sind tabu.
Lebenslauf Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form eingereicht und enthält neben den persönlichen Daten, Informationen zur Schulbildung, Praktika, Schülerjobs oder Vereinsmitgliedschaften auch sonstige Fähigkeiten wie Sprach- oder PC-Kenntnisse. Auch Hobbys sollten im Lebenslauf genannt werden, jedoch sollte auf das Erwähnen von verletzungsanfälligen Sportarten verzichtet werden.
Bewerbungsmappe Die Bewerbungsmappe verliert durch die vermehrte Online-Bewerbung an Bedeutung. Bei einer postalischen Bewerbung sollte jedoch eine Klemmmappe verwendet werden, da diese ein Scannen oder Kopieren der Unterlagen erleichtert. Die Farbe sollte zum Bewerber, aber mehr noch zum Unternehmen passen. Das Anschreiben kommt nicht mit in die Mappe, sondern wird darauf gelegt.
Vorstellungsgespräch Die Situation des Vorstellungsgesprächs lässt sich im Vorhinein einfach üben: Im Internet finden sich typische Vorstellungsfragen, auf die man eine Antwort parat haben sollte. Durch das Aufnehmen eines Übungsgesprächs lassen sich Angewohnheiten wie zu schnelles Reden oder Wortwiederholungen feststellen.