Friedberger Allgemeine

So gelingt eine gute Bewerbung

Wer eine Ausbildung in seinem Traumjob haben will, muss überzeugen. Denn die Erwartunge­n sind hoch

- VON HELENA SCHACHTSCH­ABEL UND ANDREA WENZEL

Region Die Chancen, einen Ausbildung­splatz zu erhalten, sind gut wie selten zuvor. Auf 100 Bewerber kommen derzeit 125 Stellenang­ebote. Das ergibt der aktuelle Arbeitsmar­ktbericht der Agentur für Arbeit Augsburg für den Monat Mai. Wer also unbedingt einen Ausbildung­splatz haben möchte, bekommt in der Regel auch einen. Wenn auch nicht unbedingt im absoluten Wunschberu­f. Nach wie vor gibt es Branchen, die stärker nachgefrag­t sind als andere. Etwas Flexibilit­ät bleibt also nach wie vor gefragt, heißt es seitens der Agentur.

Ein Selbstläuf­er ist die Bewerbung um einen Ausbildung­splatz trotzdem nicht. Wer einen Job ergattern will, muss überzeugen – mit den entspreche­nden Unterlagen. Viele Jugendlich­e sind gerade dabei, ihre Bewerbungs­mappen zusammenzu­stellen, denn die Bewerbungs­phase für das Ausbildung­sjahr 2018 ist bereits in vollem Gange. Dass sich hier jede Mühe lohnt, bestätigen Experten. Josefine Steiger, Leiterin des Geschäftsf­elds Berufsorie­ntierung bei der IHK Schwaben sagt nämlich: „Die Bewerbunge­n von Jugendlich­en sind heute genauso gut oder schlecht wie früher, aber die Erwartunge­n sind heute viel höher. Eine Bewerbung muss perfekt sein.“Wie das gelingt? Hedwig Filleböck vom Berufsbild­ungszentru­m für Augsburg und Schwaben fasst zusammen, worauf es bei der Bewerbung für einen Ausbildung­splatz ankommt:

Vorbereitu­ng Bevor es mit dem Bewerbungs­schreiben losgeht, sollten Auszubilde­nde sich über die verschiede­nen Berufsbild­er und Unternehme­n gut informiere­n. Außerdem sollten sich die Schüler über ihre eigenen Stärken bewusst werden. Ist dann ein passendes Unternehme­n gefunden, kann es mit der eigentlich­en Bewerbung losgehen.

Anschreibe­n Das Bewerbungs­schreiben soll herausarbe­iten, wo der Bewerber mehr glänzt, als seine Konkurrenz. Allerdings möglichst ohne die ganze Zeit von sich selbst zu erzählen – „Weniger ich, mehr Sie“, lautet der Merksatz. Anstatt also nur zu erzählen, was man alles kann, sollte man betonen, welchen Nutzen der Unternehme­r von einem hätte. Sätze wie „Hiermit bewerbe ich mich…“oder „Ihre Stellenan- zeige hat mich sehr angesproch­en“sollten vermieden werden.

Foto Digitale Fotos sind empfehlens­wert, da man diese leicht bearbeiten und in der Größe verändern kann. Darauf sollten strahlende Augen und ein freundlich­es Lächeln zu sehen sein. Bei Schmuck, Make-up und der Freizügigk­eit gilt wie später im Vorstellun­gsgespräch: Weniger ist mehr! Automaten- oder Urlaubsfot­os sind tabu.

Lebenslauf Der Lebenslauf wird in tabellaris­cher Form eingereich­t und enthält neben den persönlich­en Daten, Informatio­nen zur Schulbildu­ng, Praktika, Schülerjob­s oder Vereinsmit­gliedschaf­ten auch sonstige Fähigkeite­n wie Sprach- oder PC-Kenntnisse. Auch Hobbys sollten im Lebenslauf genannt werden, jedoch sollte auf das Erwähnen von verletzung­sanfällige­n Sportarten verzichtet werden.

Bewerbungs­mappe Die Bewerbungs­mappe verliert durch die vermehrte Online-Bewerbung an Bedeutung. Bei einer postalisch­en Bewerbung sollte jedoch eine Klemmmappe verwendet werden, da diese ein Scannen oder Kopieren der Unterlagen erleichter­t. Die Farbe sollte zum Bewerber, aber mehr noch zum Unternehme­n passen. Das Anschreibe­n kommt nicht mit in die Mappe, sondern wird darauf gelegt.

Vorstellun­gsgespräch Die Situation des Vorstellun­gsgespräch­s lässt sich im Vorhinein einfach üben: Im Internet finden sich typische Vorstellun­gsfragen, auf die man eine Antwort parat haben sollte. Durch das Aufnehmen eines Übungsgesp­rächs lassen sich Angewohnhe­iten wie zu schnelles Reden oder Wortwieder­holungen feststelle­n.

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