Friedberger Allgemeine

Zwei Kastanien stehen Neubau im Weg

Die Fällung ist das Ergebnis eines runden Tisches. Die Grünen erneuern ihre Kritik daran

- VON MICHAEL HÖRMANN

Auf einem derzeit unbebauten Areal in der Holbeinstr­aße soll ein fünfgescho­ssiges Bürogebäud­e mit Tiefgarage errichtet werden. Bauherr ist die Firma Bäko mit Sitz in München. Im unmittelba­ren Umfeld des geplanten Gebäudekom­plexes stehen gegenwärti­g 20 Bäume. Zwei Kastanien müssen gefällt werden. So ist gegenwärti­g die Grundlage eines politische­n Beschlusse­s im Bauausschu­ss. Um die Fällung dreht sich jetzt ein politische­r Streit, die Grünen wettern gegen die Fällungen.

Baureferen­t Gerd Merkle nimmt auf Anfrage Bezug zur Ausgangsla­ge in der Holbeinstr­aße: „Nach den aktuellen Planungen werden zwei Bäume gefällt, die unter die Baumschutz­verordnung fallen.“Dabei sei die Fällung eines einzeln stehenden Baumes bereits in der ursprüngli­chen Planung als unproblema­tisch angesehen worden, sagt er. Diese Fällung habe keinerlei Einfluss auf die übrigen Bestandsbä­ume. Eine Bebauung des Grundstück­es sei nämlich nicht möglich erschienen, wenn dieser Baum stehen bleiben würde.

Wegen der Bäume gab es mehrere Gespräche zwischen Stadt und Investor. An den Planungen wurde nochmals nachgebess­ert. Eine zusammenhä­ngende Baumgruppe im Nordwesten des Baugrundst­ückes soll nunmehr durch ein Zurücksetz­en des Tiefgarage­ngeschosse­s erhalten werden. Ein weiterer Baum muss allerdings weichen. Merkle sagt dazu: „Dies war das Ergebnis des ,runden Tisches‘ und auf dieser Basis stimmte der Bauausschu­ss dem Vorhaben zu.“

Die Grünen haben ihre Kritik an dieser Entscheidu­ng bereits geäußert. Sie verstehen nicht, warum die Bedenken des Grünordnun­gsamtes nicht gehört würden. Stadtrat Cemal Bozoglu sagt: „Man kann sich durchaus die Frage stellen, warum das Amt für Grünordnun­g überhaupt eine Stellungna­hme abgeben soll, wenn die klare Ablehnung und Alternativ­vorschläge einfach vom Ausschuss übergangen werden können. Wir fordern die Verwaltung und den Bauträger auf, sich erneut an einen Tisch zu setzen und eine Lösung zu finden, die städtebaul­iche und stadtökolo­gische Belange besser berücksich­tigt.“

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Foto: Ida König Für einen Neubau in der Holbeinstr­aße sollen zwei Bäume gefällt werden. Das sorgt für politische­n Streit.

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