Kripo sucht Sex Täter
Eine Woche nach der Attacke auf eine Joggerin fehlt noch eine heiße Spur
Rund eine Woche nach dem Überfall auf eine junge Joggerin am Lech hat die Kriminalpolizei noch keine heiße Spur. Die Polizei misst dem Fall aber eine hohe Bedeutung zu. Der Täter hatte die 22-jährige Studentin am Dienstagabend vorige Woche auf einem Fußweg am Westufer des Lechs von hinten attackiert und zu Boden gerissen. Die Ermittler gehen davon aus, dass nur die heftige Gegenwehr der Frau einen sexuellen Übergriff verhindert hat.
Klar ist auch den Beamten: Wer solch eine Tat begeht, kann theoretisch erneut zuschlagen. Das Opfer berichtet, der Täter habe nur wenig gesprochen, dabei aber – so formuliert es die Polizei – „eindeutig sexuelle Absichten geäußert“. Die Ausdrucksweise soll vulgär gewesen sein. Hinweise, dass es sich bei dem gesuchten Mann um einen Serientäter handeln könnte, haben die Ermittler bisher nicht. Dennoch gehört es zur Routine, zu prüfen, ob es mögliche Ähnlichkeiten zu anderen, womöglich ebenfalls noch nicht geklärten Taten gibt. Oft werden auch Personen überprüft, die in der Vergangenheit schon durch sexuell motivierte Straftaten auffielen oder solcher Taten verdächtigt worden sind.
Der Tatort liegt neben der Berliner Allee, auf der Höhe der Johannes-Haag-Straße. Dort ist auch das Schlachthofquartier mit mehreren Lokalen. Tatzeit war gegen 20 Uhr. Der Täter ging ein Risiko ein: Zu der Zeit war es noch hell, der Weg am Lech wird viel genutzt. Die Polizei hofft deshalb nach wie vor, dass Hinweise von Zeugen weiterführen. Die Studentin schätzt den Angreifer auf etwa 1,70 Meter. Sie beschrieb ihn als „eher südländischen Typ“mit „gebräuntem Teint“. Allerdings soll er ohne erkennbaren Akzent gesprochen haben.
Bislang ist der aktuelle Fall eine Einzeltat. Vor sieben Jahren hatte dagegen eine Serie von Übergriffen auf Joggerinnen im Siebentischwald die Polizei in Atem gehalten. Ein Täter begrapschte wiederholt Frauen. Er versuchte auch, eine Frau in ein Gebüsch zu ziehen. Die Kripo richtete eine Ermittlungsgruppe ein. Angeblich wurden sogar Beamtinnen als Joggerinnen getarnt. Die Ermittler waren selbst überrascht, wen sie am Ende als Täter überführen konnten: Einen erst 14-jährigen Jungen, der bereits wegen anderer Straftaten als jugendlicher Intensivtäter eingestuft worden war.