Debatte über Feldweg führt ins Nirgendwo
Zu einer Auflösung kann sich das Affinger Gremium nicht durchringen
Affing Seit Monaten sind „wandernde“und verschwundene Feldwege Thema im Affinger Gemeinderat. Eine Vielzahl der 400 Wege im Gemeindegebiet entspricht nicht mehr dem veralteten Bestandsverzeichnis. Wie knifflig jeder Einzelfall ist, zeigte sich am Dienstag, als das Gremium bei einem Feldweg östlich von Miedering einen konkreten Beschluss fassen sollte. Ergebnis: Der Rat vertagte eine Entscheidung.
Exakt das hatte Xaver Lindermeir eingangs beantragt. Mit ihm stimmten nur fünf weitere Räte. Die Mehrheit folgte dem Plädoyer von Bürgermeister Markus Winklhofer, die Problematik zu behandeln. Sie gestaltet sich folgendermaßen: Ein Anlieger hat um die Wiederherstellung des Weges gebeten, denn sein Grundstück könne er derzeit nur durch seinen Acker befahren. Verzeichnet ist zwar ein ausgebauter öffentlicher Feld- und Waldweg. Doch in der Realität ist der Weg praktisch nicht mehr vorhanden. Es steht sogar zur Hälfte ein Jägerstand darauf. Die Verwaltung schlug deshalb vor, den Weg einzuziehen, also offiziell aufzulösen. Man könne die Fläche verkaufen oder zum Beispiel als Biotop nutzen, erklärte die Leiterin des Ordnungsamtes, Marianne Birkner. Damit falle auch die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde weg, ergänzte der Bürgermeister.
Die Bandbreite der Wortmeldungen danach war groß. Paul Moll plädierte dafür, den Weg zum Grasweg abzustufen. Mit „ein paar Fuder Kies“sei der Weg repariert, sagte hingegen Xaver Lindermeir. Manfred Klostermeir zweifelte indes, dass der Weg einen Nutzen hat. Warum sonst schaue er denn so aus. Die Anlieger könnten ihn nicht nutzen, wollten es aber, kritisierte Helmut Merwald. Wer darauf fahren wolle, solle ihn selbst richten, argumentierte Matthias Brandmeir. Wie dieser wollte Josef Schmid den Weg belassen und und keine Zeit mehr verplempern. Der Bürgermeister verwies auf die Sicherungspflicht durch die Gemeinde. Wenn dort ein Mountainbiker stürze und sich die Zähne ausschlage, „wer ist da dran, bitte?“, fragte er. Gegen den Wunsch der Anlieger, darunter auch Gemeinderat und Wegebeauftragter Josef Tränkl, der von Diskussion und Abstimmung ausgeschlossen war, wollte zuletzt keiner der Räte mehr den Weg auflösen. Deshalb wird nun das Gespräch mit ihnen gesucht. Dieser Beschluss fiel einstimmig.