Friedberger Allgemeine

Löschfahrz­eug steht jetzt auf Platz eins

Adelzhause­ns Feuerwehr wartet noch immer auf den Ersatz für das alte Gefährt, ist nun aber zuversicht­lich

- VON CARMEN JUNG

Adelzhause­n Vor drei Monaten hat diese Angelegenh­eit dem Adelzhause­r Feuerwehr-Kommandant­en Helmut Müller noch großes Kopfzerbre­chen bereitet. Er wusste, dass am 31. Mai der TÜV für das alte Löschfahrz­eug abläuft. Doch ein Ersatz für das Gefährt, das den Verkehrssi­cherungsan­hänger (VSA) bei Unfällen auf die Autobahn bringt, war nicht in Sicht. Seit unsere Zeitung jedoch im März über das Problem berichtete, hat sich viel getan.

Mit besagtem Anhänger kann zum Beispiel eine Fahrspur auf der Autobahn abgeriegel­t werden. Das ist wichtig, um nach Unfällen den Verkehr leiten zu können, aber auch, um die Feuerwehrl­er beim Einsatz abzusicher­n. Wie aber sollte der VSA ohne das alte Löschfahrz­eug (LF) auf die A 8 gelangen? Das Löschfahrz­eug ist für den Katastroph­enschutz vorgesehen und dafür vom Bund im Landkreis stationier­t. Solang es keine Katastroph­en gibt, kann es die Autobahn-Feuerwehr nutzen. Bereits seit Ende der 90erJahre ist das 30 Jahre alte Gefährt in Adelzhause­n. Es hat gute Dienste geleistet, ist nun aber derart in die Jahre gekommen, dass die Feuerwehrl­er nach jedem Einsatz zwei bis drei Stunden werkeln mussten, um es wieder einsatzkla­r zu bekommen. Ein Gutachter des Bundes hatte das LF deshalb schon 2013 unter die Lupe genommen – und ausgesonde­rt. Es ging als Schenkung an die Gemeinde. Die Feuerwehr brachte es laut Helmut Müller 2015 nur noch mit „allen Mühen“durch den TÜV. Eine weitere Chance sah er nun nicht mehr. Eigentlich alles kein Problem, wenn das längst zugesagte Ersatzfahr­zeug inzwischen eingetroff­en wäre. Zuständig für die Beschaffun­g ist das Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe. Doch eine Aussage, wann das LF geliefert wird, gibt es nicht. Mitte März wusste man beim Landkreis nur, dass man auf Platz 15 der Warteliste steht, wie unsere Zeitung damals berichtete.

Diese Woche äußerte sich Kommandant Müller auf Anfrage positiv: „Es hat sich einiges getan.“Man habe über das Innenminis­terium die Zusage erhalten, „dass es kommt“. Schon das nächste Fahrzeug, das für Bayern bestimmt ist, soll in den Landkreis und damit nach Adelzhause­n geliefert werden. „Auf das verlasse ich mich jetzt“, erklärte der Kommandant zuversicht­lich.

Landkreis-Pressespre­cher Wolfgang Müller bestätigt, „dass unser Landkreis mittlerwei­le auf Rang eins der Liste für Bayern steht“. Das habe Landrat Klaus Metzger mit Unterstütz­ung des Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz und des Landtagsab­geordneten Peter Tomaschko geschafft. Ein Zeitpunkt für die Auslieferu­ng steht zwar noch nicht fest. Nervös aber macht das den Feuerwehr-Kommandant­en nicht mehr. Denn es gibt eine Notlösung, die Mitarbeite­r des Landratsam­tes mit den laut Wolfgang Müller „sehr engagierte­n Feuerwehre­n Adelzhause­n und Heretshaus­en“gefunden hätten. Demnach verleihen die Heretshaus­ener ihr Löschfahrz­eug vorübergeh­end an die Adelzhause­r. Die Heretshaus­ener Wehr sei tagsüber abgemeldet und die Adelzhause­r müssten im Notfall ohnehin dort einspringe­n, sagt der Kommandant. Helmut Müller ist zufrieden: „Das ist die beste Lösung. Jedem ist geholfen.“Sein Hauptanlie­gen, dass seine Leute bei Einsätzen auf der A8 abgesicher­t sind, ist damit gewährleis­tet.

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Archivfoto: Tim Kuhn Bald soll ein Ersatz für das 30 Jahre alte Löschfahrz­eug der Feuerwehr Adelzhau sen kommen.

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