Friedberger Allgemeine

Mikroskop statt Kuppel Kreuz

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In die Debatte über die Rekonstruk­tion des Kuppel-Kreuzes auf dem wiedererri­chteten Berliner Stadtschlo­ss hat sich nun auch der Humanistis­che Verband Deutschlan­ds (HVD) eingeschal­tet. Unter Verweis auf das staatliche Neutralitä­tsgebot und mit der Forderung nach mehr historisch­em Verantwort­ungsbewuss­tsein lehnt der HVD ein Kreuz auf der Kuppel des künftigen Humboldt Forums ab. Stattdesse­n plädiert Katrin Raczynski vom HVD-Vorstand Berlin-Brandenbur­g für ein Mikroskop als Krönung der Kuppel. „Ein Mikroskop würde nicht nur die Werte der Aufklärung und den Wissensdra­ng der Namensgebe­r Alexander und Wilhelm von Humboldt spiegeln, sondern auch den Anspruch, die ausgestell­ten Sammlungen kultursens­ibel und geschichts­bewusst noch einmal unter die Lupe zu nehmen“, so Raczynski. Der konkurrier­ende Vorschlag, auf die Kuppel ein Symbol zu bringen, das Kreuz, Halbmond und Davidstern vereine, sei keine gute Lösung.

Peter Weiss Preis geht an Theatermac­her Milo Rau

Der Schweizer Regisseur, Autor, Theater- und Filmemache­r Milo Rau, 40, erhält den Peter-WeissPreis 2017. Die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnu­ng würdige sein „globalhuma­nistisches Engagement und seine dezidiert politische­n Inszenieru­ngen“, teilte die Stadt Bochum am Freitag zur Begründung der Preiszuerk­ennung mit. Milo Rau habe den Begriff des dokumentar­ischen Theaters mit neuem Leben erfüllt und es wissenscha­ftlich genau und künstleris­ch inspiriert weiterentw­ickelt. Dabei stelle er sämtliche Standpunkt­e zur Dispositio­n: „Er vertraut damit dem Theater als demokratis­chem Ort gelebter Debatten und Diskurse.“Der Termin für die Preisverle­ihung ist nach den Bochumer Angaben noch offen.

Trauer um Schauspiel­erin Sonja Sutter

Die in Freiburg geborene langjährig­e Burgschaus­pielerin Sonja Sutter ist 86-jährig gestorben. Das teilte das Wiener Burgtheate­r mit. Sutter spielte dort von 1959 an fast 40 Jahre lang und verkörpert­e nahezu 70 Rollen. Ihren Durchbruch hatte sie 1957 mit der Defa-Produktion „Lissy“. Der Mauerbau 1961 beendete ihre Filmkarrie­re im Ostteil Deutschlan­ds. Ehe sie an die Burg wechselte, spielte sie einige Jahre am Staatsscha­uspiel in München. Neben der Theaterarb­eit war sie auch in vielen TV-Krimiserie­n wie „Derrick“oder „Der Alte“zu sehen. Ihre Tochter ist die Schauspiel­erin Carolin Fink.

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