Friedberger Allgemeine

Noch weit entfernt vom Musterschü­ler

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Die jüngste Umfrage des Fahrradklu­bs ADFC ist für die Stadt ein Erfolg, den sie zu Recht feiern darf. Augsburg zählt zu den wenigen „Aufsteiger­städten“, die bei der aktuellen Befragung besser abgeschnit­ten haben als bei der Studie im Jahr 2014. Unter den 39 Städten mit über 200000 Einwohnern gibt es nur drei Aufsteiger, alle anderen Städte stagnieren und kommen in der Einschätzu­ng der Radfahrer sogar schlechter weg.

Das zeigt, dass man mit dem Projekt „Fahrradsta­dt“den richtigen Kurs eingeschla­gen hat. Doch der Blick auf die Details der Studie zeigt auch: Auf dem Weg, ein Wohlfühlkl­ima für Radfahrer zu schaffen, hat die Stadt erst ein frühes Etappenzie­l erreicht. Die Gesamtnote von 3,7 sorgte für fast euphorisch­e Reaktionen. Schüler, die mit diesem Notenschni­tt nach Hause kommen, dürften hingegen nur wenig Lob bekommen. In der Schulsprac­he bedeutet das Ergebnis: Die Stadt hat das Klassenzie­l gerade so erreicht. Die Umfrage sollte deshalb nicht alleine für Selbstlob genutzt werden. Sie sollte ein Anreiz sein, in Bereichen mit besonders schlechten Noten möglichst schnell Verbesseru­ngen zu erzielen. Bei Ampelkreuz­ungen ist das – zugegebene­rmaßen – oft nicht einfach. Dennoch sind Verbesseru­ngen und gut durchdacht­e Lösungen gerade hier wichtig. An den Kreuzungen geht es nicht nur um den Komfort für Radler, es geht immer wieder auch um Leben und Tod.

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