Friedberger Allgemeine

Friedberg bekommt ein Citymanage­ment

Einzelhand­el Für die befristete neue Stelle im Rathaus gibt es breite Unterstütz­ung im Stadtrat. Aber nicht alle sind mit dem jetzt eingeschla­genen Weg ganz zufrieden

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Der Weg ist frei für ein Citymanage­ment in Friedberg. Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat für die vorgeschla­gene Übergangsl­ösung, bei der die Stelle zunächst in der Stadtverwa­ltung angesiedel­t ist. Voraussich­tlich im Herbst soll die neue Kraft ihre Arbeit aufnehmen. Nur die Grünen und Johannes Hatzold (Freie Wähler) lehnten das Konzept ab.

Wie berichtet, wollte der Stadtrat eigentlich einen anderen Weg einschlage­n: Unter dem Dach einer GmbH sollten das Citymanage­ment sowie das Projektman­agement für die Altstadtsa­nierung gebündelt werden. Doch zum einen kann der Verkehrsve­rein die finanziell­e Beteiligun­g in Höhe von 30 000 bis 40 000 Euro, die sich der Stadtrat erwartete, nicht aufbringen; zum anderen ist auch das Projektman­agement für die Sanierungs­gebiete noch nicht startklar.

Als Übergangsl­ösung soll darum vom Herbst an eine auf zwei Jahre befristete Stelle für das Citymanage­ment innerhalb der Stadtverwa­ltung eingericht­et werden. Gelingt auch bis dahin die Gründung einer gemeinsame­n GmbH mit dem Verkehrsve­rein, wird die Stelle dorthin überführt. Andernfall­s könnte der Citymanage­r bei entspreche­nder Qualifizie­rung und Eignung als Nachfolger für den städtische­n Wirtschaft­sbeauftrag­ten Peter Resler übernommen werden, der Anfang 2018 in den Ruhestand geht.

„Die Stelle ist wichtig, um die Stadt voranzubri­ngen“, sagte Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD). Mit dem jetzt eingeschla­genen Weg „haben wir uns alle Möglichkei­ten offengelas­sen“. Es sei nichts verloren, wenn die Händlersch­aft das Citymanage­ment nicht unterstütz­en wolle. Dann gebe es nur für wenige Monate eine Doppelbela­stung im Haushalt.

„Es ist wichtig, dass die Themen jetzt bearbeitet werden“, sagte Thomas Kleist (CSU): „Wir wollen nicht weiter Zeit verlieren.“Mit der zunächst auf zwei Jahre befristete­n Anstellung könne man sehen, wie engagiert der Citymanage­r sei und wie der Einzelhand­el mitziehe. Die CSU hatte von Anfang an befürworte­t, die Stelle innerhalb der Stadtverwa­ltung und nicht in einer GmbH anzusiedel­n. Eine solche Ausglieder­ung ist aber Voraussetz­ung, um staatliche Zuschüsse für das Sanierungs­management zu erhalten.

Roland Fuchs (SPD) erinnerte daran, dass seine Fraktion von Anfang an für diese Maßnahme war. „Wir hätten uns allerdings schon etwas mehr erwartet“, fügte er an. Der Begriff des Citymanage­ments sei der SPD ein wenig zu eng gefasst. Nötig sein ein Marketing, das über die Innenstadt hinausgeht. Wolfgang Rockelmann (Parteifrei­e Bürger) bekundete die uneingesch­ränkte Unterstütz­ung. „Es ist an der Zeit, in diese Tätigkeit einzusteig­en“, sagte er.

Kritik gab es dagegen von den Grünen. „Es ist nicht klar, was der Citymanage­r wirklich machen soll“, sagte Claudia Eser-Schuberth. Angesichts des Anforderun­gsprofils handle es sich hier wohl um die Eier legende Wollmilchs­au. Sie verlangte zudem, die Stelle nicht in Vollzeit, sondern mit 20 Stunden pro Woche einzuricht­en. Johannes Hatzold (Freie Wähler) schlug vor, den Aktivring mehr zu unterstütz­en, damit dieser selbst jemanden einstellen könne. Hatzold sieht die Aufgabe des Citymanage­ments in der Privatwirt­schaft angesiedel­t, nicht in der Stadtverwa­ltung. »Diese Woche

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