Friedberg bekommt ein Citymanagement
Einzelhandel Für die befristete neue Stelle im Rathaus gibt es breite Unterstützung im Stadtrat. Aber nicht alle sind mit dem jetzt eingeschlagenen Weg ganz zufrieden
Friedberg Der Weg ist frei für ein Citymanagement in Friedberg. Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat für die vorgeschlagene Übergangslösung, bei der die Stelle zunächst in der Stadtverwaltung angesiedelt ist. Voraussichtlich im Herbst soll die neue Kraft ihre Arbeit aufnehmen. Nur die Grünen und Johannes Hatzold (Freie Wähler) lehnten das Konzept ab.
Wie berichtet, wollte der Stadtrat eigentlich einen anderen Weg einschlagen: Unter dem Dach einer GmbH sollten das Citymanagement sowie das Projektmanagement für die Altstadtsanierung gebündelt werden. Doch zum einen kann der Verkehrsverein die finanzielle Beteiligung in Höhe von 30 000 bis 40 000 Euro, die sich der Stadtrat erwartete, nicht aufbringen; zum anderen ist auch das Projektmanagement für die Sanierungsgebiete noch nicht startklar.
Als Übergangslösung soll darum vom Herbst an eine auf zwei Jahre befristete Stelle für das Citymanagement innerhalb der Stadtverwaltung eingerichtet werden. Gelingt auch bis dahin die Gründung einer gemeinsamen GmbH mit dem Verkehrsverein, wird die Stelle dorthin überführt. Andernfalls könnte der Citymanager bei entsprechender Qualifizierung und Eignung als Nachfolger für den städtischen Wirtschaftsbeauftragten Peter Resler übernommen werden, der Anfang 2018 in den Ruhestand geht.
„Die Stelle ist wichtig, um die Stadt voranzubringen“, sagte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD). Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg „haben wir uns alle Möglichkeiten offengelassen“. Es sei nichts verloren, wenn die Händlerschaft das Citymanagement nicht unterstützen wolle. Dann gebe es nur für wenige Monate eine Doppelbelastung im Haushalt.
„Es ist wichtig, dass die Themen jetzt bearbeitet werden“, sagte Thomas Kleist (CSU): „Wir wollen nicht weiter Zeit verlieren.“Mit der zunächst auf zwei Jahre befristeten Anstellung könne man sehen, wie engagiert der Citymanager sei und wie der Einzelhandel mitziehe. Die CSU hatte von Anfang an befürwortet, die Stelle innerhalb der Stadtverwaltung und nicht in einer GmbH anzusiedeln. Eine solche Ausgliederung ist aber Voraussetzung, um staatliche Zuschüsse für das Sanierungsmanagement zu erhalten.
Roland Fuchs (SPD) erinnerte daran, dass seine Fraktion von Anfang an für diese Maßnahme war. „Wir hätten uns allerdings schon etwas mehr erwartet“, fügte er an. Der Begriff des Citymanagements sei der SPD ein wenig zu eng gefasst. Nötig sein ein Marketing, das über die Innenstadt hinausgeht. Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) bekundete die uneingeschränkte Unterstützung. „Es ist an der Zeit, in diese Tätigkeit einzusteigen“, sagte er.
Kritik gab es dagegen von den Grünen. „Es ist nicht klar, was der Citymanager wirklich machen soll“, sagte Claudia Eser-Schuberth. Angesichts des Anforderungsprofils handle es sich hier wohl um die Eier legende Wollmilchsau. Sie verlangte zudem, die Stelle nicht in Vollzeit, sondern mit 20 Stunden pro Woche einzurichten. Johannes Hatzold (Freie Wähler) schlug vor, den Aktivring mehr zu unterstützen, damit dieser selbst jemanden einstellen könne. Hatzold sieht die Aufgabe des Citymanagements in der Privatwirtschaft angesiedelt, nicht in der Stadtverwaltung. »Diese Woche