Eine Woche voller Action
Ausbau, Auszug, Umzug und Neuanfang – das alles passiert gerade in der Bienenkiste. Warum die Bienen das machen und warum der Capito-Patenimker ins Schwitzen kam, erfährst du hier
Imker schwärmen für Bienen und Bienen schwärmen fürs Vermehren – beides liegt in der Natur der Sache. Deshalb hauen auch tausende Capito-Bienen immer wieder ab, um zusammen mit der alten Königin ein neues Zuhause zu suchen. Und die Capito-Imker versuchen, den Schwarm wieder einzufangen. Und dabei müssen sie auch schwindelfrei sein.
Diese Woche ist Capito-Königin Leopoldina mit etwa 25000 Bienen abgehauen. Plötzlich war ein lautes Summen an der Centervilleschule in Augsburg zu hören. So klingt es, wenn tausende Bienen gleichzeitig abheben. Weit sind sie nicht geflogen. Aber hoch! An der Akazie über der Bienenkiste haben sie sich in einer Bienentraube an einen blühenden Ast gehängt. In sechseinhalb Metern Höhe! Das ist höher als der Fünf-MeterSprungturm im Schwimmbad! Schluck! Was tun? Die Feuerwehr mit ihren tollen Leitern um Hilfe bitten?
Fangenspielen in luftiger Höhe
Zum Glück hat Capito-Patenimker Andreas Stiel keine Höhenangst. Hausmeister Gabro Danho holte die große Leiter her und stellte sie unter die Akazie. Dann kletterte Andreas Stiel mutig hinauf. Weil er nicht direkt an den Ast kam, spritzte er die Bienentraube an. Ein Teil fiel in die Schwarmfangkiste – leider war die wichtigste Biene nicht dabei: Leopoldina! Die hing mit den anderen Bienen an einem anderen Ast und spielte mit Andreas Stiel Fangen. Erst nach dem dritten Versuch hat der Capito-Patenimker die Königin erwischt. Bald folgten die anderen geschwärmten Bienen ihrem Duft und krabbelten zu ihr in die Schwarmfangkiste. Eine Nacht blieben die Bienen im Keller von Andreas Stiel, um sich vom Fangenspielen etwas zu erholen und die Bienenkiste etwas zu vergessen.
Am nächsten Tag stand der große Umzug an. Denn das neue Zuhause der 25000 ehemaligen Capito-Bienen steht nun in Augsburg-Lechhausen. Genauer: an der dortigen Schillerschule. Mit Leopoldina und ihrem Volk lernen Andreas Stiels Schüler nun das Imkern. Staunend haben sie zugesehen, wie die Bienen in einer summenden Parade in den neuen Bienenkasten einmarschierten.
Und wie sieht es in der Bienenkiste nun aus? Um das zu erfahren, haben wir den Deckel mal wieder geöffnet. Und siehe da: Es sind noch richtig viele Bienen da. Geschätzt so 30000. Und was uns besonders freut: Die Bienen haben den Honigraum entdeckt und angenommen. Auf die Wachsplatten haben sie Zellen gebaut, die sie mit Honig füllen.
Gerade wachsen neue Königinnen heran
Und wir haben auch sechs Weiselzellen entdeckt. Darin wachsen die neuen Königinnen heran. Damit nicht noch mehr Bienen die Kiste in Nachschwärmen verlassen, haben wir bis auf zwei Stück alle Weiselzellen herausgebrochen. Wir wollen nämlich nicht, dass die CapitoBienen ihre Energie wieder fürs Wegfliegen verwenden, sondern in die Honigherstellung stecken – dafür schwärmen wir Imker nämlich auch.