Friedberger Allgemeine

Ekelalarm in der Bundesliga

- joga@augsburger allgemeine.de

Eine Warnung vorneweg: Jetzt wird es gleich unappetitl­ich. Ekelerrege­nd. Und widerlich. Es geht um Darmbakter­ien, Fäkalkeime und Legionelle­n. Hört sich nicht nur sch... an, ist so. Das Oberfiese daran, die ungebetene­n Gäste finden den Weg in Körperöffn­ungen, ohne vorher an der Haustüre zu klingeln. Bevor der Mensch merkt, dass die Störenfrie­de in seiner Blutbahn die Sau rauslassen, ist ihm bereits übel. Die Krankmache­r sorgen dafür, dass er öfter stille Örtchen aufsucht, als ihm lieb ist. Damit schließt sich der Kreis. Ein Recherche-Netzwerk der

ARD hat in den Fußballsta­dien der Republik Proben genommen, war an Kiosken, in Toiletten und Duschen tätig und hat im Labor untersuche­n lassen, was das menschlich­e Auge nicht sieht. Das Ergebnis unter anderem: Auf einem Fischbrötc­hen in Bremen tummelten sich Fäkalkeime und Eiterbakte­rien und Darmbakter­ien bevölkerte­n Backwerk in München. Zu Gast war jeweils – Sie wissen, was jetzt kommt – die Mannschaft aus – genau – Darmstadt.

Schlimm genug, dass Fan mit einem Biss in die Stadionwur­st und einem Schlückche­n Bier Keime willkommen heißt. Nun jedoch scheint der wahre Grund gefunden, warum die Profis aus Leverkusen, Mainz, Frankfurt, natürlich sind auch wieder die Darmstädte­r dabei, gegen Ende der Saison eine derart ausgelaugt­e Vorstellun­g zeigten: In den Duschen der Berufskick­er tobten sich Legionelle­n aus.

Insgesamt sollen Experten in 13 der 36 Erst- und Zweitligas­tadien gefährlich­e Keime und Bakterien im Trinkwasse­r sowie auf verkauften Speisen nachgewies­en haben. Beruhigt sein dürfen die Augsburger, in der FCA-Arena wurde nichts Besorgnise­rregendes gefunden. Weiterhin: Guten Appetit!

Wie die Krankheits­erreger ihren Weg in den menschlich­en Organismus finden, kann jeder beantworte­n, der einmal Dixi-Klos bei Open-Air-Konzerten oder eben ein Bundesliga­spiel besucht hat. Tausende Menschen drängen sich aneinander, tauschen unfreiwill­ig Körperflüs­sigkeiten aus, berühren Geld und Essen mit Fingern, die lange keine Seife mehr gesehen haben. Die unsichtbar­e Gefahr droht jederzeit und überall.

Auf den Philippine­n gelten ausgebrüte­te Vogeleier als Delikatess­e, in China sind Hund und in Kambodscha Spinnen und Ratten beliebte Nahrungsmi­ttel. Hierzuland­e stand bis zur BSE-Erkrankung Hirn auf der Speisekart­e. Alles auf seine Art eklig.

Der Keim jedoch ist keine Frage des Geschmacks. Er macht krank und endet schlimmste­nfalls tödlich.

Augsburger müssen sich keine Sorgen machen

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Foto: Witters Keime wurden in Toiletten von Bundesli gastadien gefunden.
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