Pflegebedürftige: 10 Prozent mit 24 Stunden Hilfe
Im Haushalt knapp jedes zehnten Pflegebedürftigen lebt rund um die Uhr eine Hilfskraft, meist aus Osteuropa. Für mittelständische Familien sind sie oft die einzige Lösung, um den Umzug ihres Angehörigen in ein Heim zu vermeiden, ergab eine Studie im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-BöcklerStiftung. Allerdings scheine „eine den arbeitsrechtlichen Mindeststandards entsprechende Beschäftigung kaum realisierbar“, schreiben die Forscher des Instituts für Sozialforschung und Sozialwirtschaft. Die Wissenschaftler stellten zudem ein soziales Gefälle fest: Mehr als die Hälfte der Familien gab an, vollkommen auf Pflegedienste oder andere professionelle Hilfe zu verzichten. Jeder fünfte Pflegebedürftige wird nur von einem einzigen Menschen versorgt.
Kurden stimmen bald über Unabhängigkeit ab
Die Kurden im Nordirak wollen am 25. September dieses Jahres über ihre Unabhängigkeit abstimmen. Diese Entscheidung wurde am Mittwochabend nach einem Treffen hochrangiger kurdischer Politiker mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomiegebiete, Massud Barsani, in Erbil verkündet. Vor allem das Chaos im Irak nach dem Vormarsch der Terrormiliz IS verstärkte die Rufe nach einer Abspaltung vom restlichen Irak. Die Entscheidung dürfte die ohnehin schon starken Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen im Irak noch weiter verschärfen. Fraglich ist, ob selbst eine hohe Zustimmungsrate beim Referendum die Kurden in die Unabhängigkeit führen würde. Die Zentralregierung in Bagdad lehnt eine Abspaltung der Kurden ab.
327 Todesopfer an innerdeutscher Grenze
An der einstigen deutsch-deutschen Grenze sind neuen Erkenntnissen zufolge 327 Menschen aus Ost und West ums Leben gekommen. Dies ergab eine umfangreiche Recherche des Forschungsverbundes SEDStaat der Freien Universität Berlin. Damit sei die Aufarbeitung der Todesfälle an der Grenze zwischen 1949 und 1989 abgeschlossen. Das jüngste Opfer des DDR-Grenzregimes war sechs Monate alt, das älteste 81 Jahre. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, die Forschungsergebnisse seien ein wichtiger Beitrag, um den Opfern Namen und Gesicht wiederzugeben.