Britischer Humor auf der Bergbühne
Zwei Tage lang sorgen Musik und Theater für Unterhaltung in Friedberg. Dabei ist nicht nur der Ausblick einmalig.
Friedberg Was gibt es Schöneres, als in einer lauen Sommernacht auf einer Anhöhe zu sitzen, den Sonnenuntergang zu genießen und unterhalten zu werden? Die Bergbühne in Friedberg vereint all das. Nachdem sie im vergangenen Jahr wegen des Altstadtfestes ausgesetzt wurde, wird sie nun an zwei Tagen bespielt.
Am Dienstag, 20. Juni, steht erstmals eine Theatergruppe auf der Bühne. „Wir hatten schon Musikgruppen und einen Poetry-Slam“, erklärt Kulturamtsleiter Frank Büschel. „In diesem Jahr hat sich die Stadt für Theater entschieden.“Es sei nicht leicht gewesen, ein Ensemble zu finden, das auf dem relativ kleinen Raum spielen kann und das Risiko einer Freilichtbühne eingeht. Aber man habe das Landestheater Schwaben unter der Leitung von Kathrin Mädler dafür gewinnen können. Das Ensemble wirkte bereits bei früheren Theateraufführungen im Schlosshof mit.
Auch das Stück steht schon fest. Gespielt wird „Der Messias“, eine britische Weihnachtskomödie von Patrick Barlow, die 1983 in London uraufgeführt wurde. „Das Ensemble versicherte uns, dass das Stück auch im Sommer begeistert“, sagt Philip Köhler von der städtischen Kulturabteilung. Regie führt Peter Kesten, der als Oberspielleiter des Landestheaters Schwaben bereits 70 Werke an verschiedenen Theatern inszenierte. Das Besondere daran: Es ist nicht nur ein Stück im Stück, sondern eine Aufführung zum Mitmachen. Auf der Bühne stehen drei Schauspieler, das Publikum wird kurzerhand zum Volk von Nazareth erklärt und so selbst Teil der Aufführung. „So schräg wie der Berg wird auch das Stück“, sagt Büschel lachend.
Beginn ist um 20.30 Uhr. Damit die Besucher nicht auf dem Trockenen sitzen, gibt es einen Getränkestand, der vom Jugendclub betrieben wird. Bei Regen dient die Schulmensa der Friedberger Mittelschule als Ersatzspielort. Dank der überschaubaren Inszenierung könne noch am Spieltag entschieden werden, wo das Stück aufgeführt wird, erklärt Büschel. „Aber natürlich hoffe ich auf gutes Wetter“, betont er. „Der Berg ist ein Wahrzeichen der Stadt und es ist schön, wenn er mal zweckentfremdet wird.“
So auch am Mittwoch, 21. Juni. Dann stehen zwei Bands im Rahmen des Fête de la Musique auf der Bergbühne, die erstmals zum Stadtjubiläum 2014 eingeführt wurde. Die Gruppe John Garner aus Augsburg spielt ab 20.45 Uhr Lieder aus den Bereichen Folk und Pop. Den Abschluss macht die Kissinger Rock’n’-Roll-Band Mr. Hill. Das Fête de la Musique, das seinen Ursprung 1982 in Paris nahm und sich zu einem globalen Ereignis entwickelte, erklingt jedes Jahr zum Sommeranfang. Am längsten Tag des Jahres spielen in Friedberg 26 Bands auf verschiedenen Freiflächen und in Innenhöfen der Altstadt. Die Auftritte auf der Bergbühne, die Platz für 250 Gäste und einen traumhaften Blick über Augsburg bietet, bilden den Abschluss des Musikfestes.
„Es war bereits angedacht, die Bergbühne länger zu bespielen“, erklärt Büschel. „Wir haben uns dann aber dagegen entschieden, um die Behinderungen im Verkehr nicht noch zu verlängern.“Für die Veranstaltung bleibt der Friedberger Berg für zwei Tage gesperrt. Der Aufbau der Bühne beginnt am Dienstag ab 7 Uhr, abgebaut wird am Donnerstag bis spätestens 16 Uhr. Die öffentlichen Busse werden in der Zeit umgeleitet.