Nächster Halt: Ausland
Die Welt rückt näher zusammen: sozial, kulturell, geschäftlich. Auch auf dem Arbeitsmarkt wird es kuscheliger. Unternehmen müssen sich geschickt in fremden Kulturen bewegen können, um auf dem internationalen Parkett zu bestehen. Die Auslandsstation ist daher für die meisten nur ein kurzer Halt auf dem Weg zur Karriere-Spitze.
Um das eigene Portfolio aufhübschen zu können, bieten viele Organisationen schon während der Schulzeit Austauschprogramme an. Jedes Jahr nutzen etwa 16000 deutsche Jugendliche ein solches Angebot und packen ihre Koffer für zwölf Monate Frankreich, Spanien, England oder Italien.
Die Option besteht aber nicht nur während der Schule, sondern vor allem für die Zeit danach. Gerade jetzt, da vielen Schülern das Abitur nicht mehr im Rücken klebt, der Druck weg und der Kopf frei ist für die große weite Welt. Gerade jetzt, da viele nicht so recht wissen, was mit dem Leben anzufangen ist. Gerade dann kann ein Auslandsaufenthalt Orientierung geben.
Die einen mögen diese Auszeit als Vorwand nutzen, um sich die sprichwörtlichen Hörner abzustoßen, um sich ungeniert bei einer Flasche Wein die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Andere wie Julia nutzen diese wenigen Monate im Ausland sinnvoll. Sie befassen sich mit einer fremden Sprache, einem anderen Kulturkreis. Sie erweitern den eigenen Horizont und lernen vielleicht ein bisschen was fürs Leben.
Aber: Ein solcher Trip muss gut durchdacht sein. Denn oft liegen Wunsch und Wirklichkeit himmelweit auseinander. Schon im Vorfeld sollten sich Reiselustige über wichtige Dinge wie Schutzimpfungen oder Visa informieren. Und auch die Kostenfrage könnte so manchem einen Strich durch die Rechnung machen. Ist das aber geklärt, bleibt der Auslandsaufenthalt vielleicht nicht nur ein Zwischenstopp auf dem Papier, ein Bonuspunkt im Lebenslauf. Vielleicht – und nur vielleicht – wird er zu einer Erfahrung, zu einem Moment des Innehaltens und der Reifung.