Friedberger Allgemeine

Alle spinnen auf den Spinner

Spielzeug Wie ein kleiner Kreisel Millionen Kindern den Kopf verdreht

- VON SARAH RITSCHEL

Augsburg Er scheint also doch ein ganz normales Kind zu sein: Barron Trump, der als jüngster Sohn des US-Präsidente­n in Anzug, Krawatte und mit leicht überheblic­hem Blick auf Fotos gut an die Seite seines Vaters passt und Golf als bevorzugte­n Sport angibt, liebt dasselbe Spielzeug wie andere Elfjährige auch.

Vor ein paar Tagen stieg Barron mit einem sogenannte­n Fidget Spinner in der Hand aus der Präsidente­nmaschine Air Force One, drehte den Kreisel in seiner Hand, als wäre es das Einfachste der Welt. Millionen Kinder in allen Ländern der Welt dürften in diesem Moment dasselbe getan haben. Denn der Fidget Spinner ist in Sachen Beliebthei­t quasi Tamagotchi plus Jo-Jo mal zwei. Dabei wirkt er auf den ersten Blick eigentlich eher wie ein Element aus dem Baumarkt, mit dem man Regale an der Wand befestigt.

In Deutschlan­d sind die handteller­großen Drehscheib­en fast überall ausverkauf­t. Im Internet werden sie mittlerwei­le zwischen zwei und knapp 25 Euro gehandelt. Hält man den Fidget Spinner richtig, kann er sich dank eines Kugellager­s in der Mitte minutenlan­g drehen. Profis balanciere­n ihn von Finger zu Finger oder nutzen gar zwei Spinner gleichzeit­ig. Paradox daran: Der Name des Geräts kommt vom englischen Substantiv fidget, also Zappelphil­ipp. Dabei bewirkt es genau das Gegenteil und kommt deshalb auch bei Eltern gut an: Die Kinder sitzen endlich mal still, und zwar ganz ohne auf Handy oder Tablet zu starren.

Auf Panorama klären wir, warum der Fidget Spinner zum Spielzeuge­rfolg des Jahres 2017 geworden ist.

 ?? Foto: dpa ?? Unscheinba­r und ein riesiger Erfolg: So sieht der Fidget Spinner aus.
Foto: dpa Unscheinba­r und ein riesiger Erfolg: So sieht der Fidget Spinner aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany