Alle spinnen auf den Spinner
Spielzeug Wie ein kleiner Kreisel Millionen Kindern den Kopf verdreht
Augsburg Er scheint also doch ein ganz normales Kind zu sein: Barron Trump, der als jüngster Sohn des US-Präsidenten in Anzug, Krawatte und mit leicht überheblichem Blick auf Fotos gut an die Seite seines Vaters passt und Golf als bevorzugten Sport angibt, liebt dasselbe Spielzeug wie andere Elfjährige auch.
Vor ein paar Tagen stieg Barron mit einem sogenannten Fidget Spinner in der Hand aus der Präsidentenmaschine Air Force One, drehte den Kreisel in seiner Hand, als wäre es das Einfachste der Welt. Millionen Kinder in allen Ländern der Welt dürften in diesem Moment dasselbe getan haben. Denn der Fidget Spinner ist in Sachen Beliebtheit quasi Tamagotchi plus Jo-Jo mal zwei. Dabei wirkt er auf den ersten Blick eigentlich eher wie ein Element aus dem Baumarkt, mit dem man Regale an der Wand befestigt.
In Deutschland sind die handtellergroßen Drehscheiben fast überall ausverkauft. Im Internet werden sie mittlerweile zwischen zwei und knapp 25 Euro gehandelt. Hält man den Fidget Spinner richtig, kann er sich dank eines Kugellagers in der Mitte minutenlang drehen. Profis balancieren ihn von Finger zu Finger oder nutzen gar zwei Spinner gleichzeitig. Paradox daran: Der Name des Geräts kommt vom englischen Substantiv fidget, also Zappelphilipp. Dabei bewirkt es genau das Gegenteil und kommt deshalb auch bei Eltern gut an: Die Kinder sitzen endlich mal still, und zwar ganz ohne auf Handy oder Tablet zu starren.
Auf Panorama klären wir, warum der Fidget Spinner zum Spielzeugerfolg des Jahres 2017 geworden ist.