Geschickt, anmutig und wasserfest
Für den Mai stehen eine Kunstradfahrerin, eine Turnerin und eine Kanutin zur Wahl
Friedberg Eine rein weibliche Angelegenheit ist die Wahl zum Sportler des Monats für den Monat Mai. Die Sportredaktion der Friedberger Allgemeinen stellt diesmal drei erfolgreiche Sportlerinnen zur Abstimmung und Sie als Leserinnen und Leser unserer Zeitung entscheiden, welche der drei Top-Athletinnen sich letztlich zur Wahl zum Sportler des Jahres stellen darf. Und die drei kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: zum einen handelt es sich um eine junge, talentierte Kunstradfahrerin, zum anderen um eine anmutige Turnerin und die Dritte im Bunde ist eine erfolgreiche Kanutin. Die Wahl fällt sicher nicht leicht und sie läuft vom heutigen Mittwoch, 14. Juni, bis zum Donnerstag, 29. Juni um 16 Uhr. Wie Sie abstimmen können, sehen Sie im unten stehenden Kasten. Wir stellen Ihnen nun die drei Sportlerinnen vor.
Nina Langner Die Kissinger Kunstradfahrerin ist mit ihren zehn Jahren diesmal die jüngste Kandidatin. Seit dreieinhalb Jahren betreibt die Gymnasiastin, die in die 5. Klasse des Meringer Gymnasiums geht, diese nicht ganz alltägliche Sportart. Wie sie dazu kam? „Über meine Mama, denn die war früher auch aktive Kunstradfahrerin“, meinte Nina Langner. Die Zehnjährige durfte in diesem Jahr schon bemerkenswerte Erfolge feiern. Sie wurde in der Altersgruppe U11 schwäbische Meisterin und qualifizierte sich damit auch erstmals für die bayerischen Titelkämpfe. „Das hat mich schon gefreut, zumal auch Kim Ossner, Viola Gastl und Greta Koch sich dafür qualifiziert haben und ich da nicht allein hinfahren musste“, sagte Nina Langner. Sie siegte wenig später auch beim Untermain-Cup in Randersacker, wurde Vierte beim Paartal-Cup und schließlich in Gemünden am Main bayerische Vizemeisterin – der bislang größter Erfolg ihrer noch jungen Karriere. „Das war schon toll und mein Ziel ist es, mich einmal für die deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, das wäre riesig“, so die Schülerin. Was braucht man zum Kunstradfahren? „Man muss sich konzentrieren können, braucht ein gutes Gleichgewicht und vor allem muss man aufpassen, dass man nicht stürzt“, erzählt die Schülerin, deren Lieblingsfach Natur und Technik ist. In ihrer Freizeit geht die Zehnjährige gerne mit den Eltern Schnorcheln und Schwimmen, liest gerne oder beschäftigt sich mit ihren sechs Katzen.
Ricarda Martin Die frischgebackene Abiturientin, die am HolbeinGymnasium in Augsburg zur Schule ging, feierte unlängst mit dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft im Gerätturnen der Leistungsklasse 3 (LK3) ihren bislang größten sportlichen Erfolg. In Waging am See stand die 18-Jährige nach vier Geräten ganz oben auf dem Treppchen, wobei sie gleich zu Beginn eine fehlerfreie Bodenübung hinleg- te und zum Abschluss auch am Schwebebalken eine Höchstwertung erhielt. „In Waging turnten wir auf einem Moskau-Boden, das ist derzeit das Beste, was es gibt – und da macht es gleich noch mehr Spaß“, so die Turnerin des TSC Mering, die auf Gauebene sogar noch eine Klasse höher, in der LK2 turnt. Ricarda Martin begann mit sechs Jahren mit dem Turnen und ist seitdem beim TSC Mering. „Ich wurde anfangs von meiner Mama und dann von Sonja Wolf trainiert“, erzählt die Abiturientin, die Klettern, Tanzen, Klavierspielen und Theater zu ihren Hobbys zählt. „Beim Tanzen bin ich bis zum Goldkurs gekommen, zum Klettern fehlte zuletzt die Zeit“, erzählt sie. Am Turnen gefällt ihr die Vielfalt der Geräte. „Am Boden muss man auch tänzerisch auftreten können, beim Sprung braucht man Power, am Barren ist auch Kraft gefordert – und am Balken muss halt die Übung sitzen, wenn man nicht runterfallen will“, erklärt Ricarda Martin. Die Meringerin freut sich nun auf die Abiturfahrt mit Freundinnen nach Lissabon und dann auf ihr Freiwilligen-Jahr in Namibia, das sie im August in Angriff nimmt.
Paula Malchers Das sportliche Talent wurde der 17-jährigen Friedbergerin geradezu in die Wiege gelegt. War doch Vater Andreas schon als Kanute erfolgreich und Mutter Karin war jahrelang wohl die beste alpine Skifahrerin Friedbergs. Und da sie dem Papa des Öfteren beim Kajakfahren zugeschaut hatte, war es kein Wunder, dass sie diesen Sport dann selber ausprobieren wollte. Mit acht Jahren stieg sie ins Boot und ist seither bei den KanuSchwaben dabei und das auch mehr als erfolgreich. Zunächst fuhr Paula Malchers noch beide Varianten – also Canadier und Kajak, doch mittlerweile hat sich der Teenager auf das Kajakfahren spezialisiert. „Das gefällt mir einfach besser“, meint die Schülerin, die derzeit die 11. Klasse des Friedberger Gymnasiums besucht, Sport als Lieblingsfach bezeichnet und im nächsten Jahr ihr Abitur bauen wird. Die sportlichen Erfolge stellten sich bald ein und die Gymnasiastin kann schon einiges vorweisen. So wurde sie 2016 zusammen mit Anne Bernert und Elena Apel deutsche Mannschaftsmeisterin, in diesem Jahr wurde sie bei den Juniorinnen süddeutsche Meisterin. Zudem steht sie im deutschen D/C-Kader. Die nächsten großen Rennen stehen bald an: am 8./9. Juli die deutsche Meisterschaft und am 2./3. September der NachwuchsCup, bei dem auch die besten Fahrer aus ganz Deutschland antreten. Paula Malchers trainiert fast täglich, schließlich braucht man Kraft, Technik und Mut, um auf dem Wildwasser zu bestehen. Auch ihre Hobbys sind sportlich: sie geht gerne Snowboarden und Skifahren.