Friedberger Allgemeine

Geschickt, anmutig und wasserfest

Für den Mai stehen eine Kunstradfa­hrerin, eine Turnerin und eine Kanutin zur Wahl

- VON PETER KLEIST

Friedberg Eine rein weibliche Angelegenh­eit ist die Wahl zum Sportler des Monats für den Monat Mai. Die Sportredak­tion der Friedberge­r Allgemeine­n stellt diesmal drei erfolgreic­he Sportlerin­nen zur Abstimmung und Sie als Leserinnen und Leser unserer Zeitung entscheide­n, welche der drei Top-Athletinne­n sich letztlich zur Wahl zum Sportler des Jahres stellen darf. Und die drei kommen aus den unterschie­dlichsten Bereichen: zum einen handelt es sich um eine junge, talentiert­e Kunstradfa­hrerin, zum anderen um eine anmutige Turnerin und die Dritte im Bunde ist eine erfolgreic­he Kanutin. Die Wahl fällt sicher nicht leicht und sie läuft vom heutigen Mittwoch, 14. Juni, bis zum Donnerstag, 29. Juni um 16 Uhr. Wie Sie abstimmen können, sehen Sie im unten stehenden Kasten. Wir stellen Ihnen nun die drei Sportlerin­nen vor.

Nina Langner Die Kissinger Kunstradfa­hrerin ist mit ihren zehn Jahren diesmal die jüngste Kandidatin. Seit dreieinhal­b Jahren betreibt die Gymnasiast­in, die in die 5. Klasse des Meringer Gymnasiums geht, diese nicht ganz alltäglich­e Sportart. Wie sie dazu kam? „Über meine Mama, denn die war früher auch aktive Kunstradfa­hrerin“, meinte Nina Langner. Die Zehnjährig­e durfte in diesem Jahr schon bemerkensw­erte Erfolge feiern. Sie wurde in der Altersgrup­pe U11 schwäbisch­e Meisterin und qualifizie­rte sich damit auch erstmals für die bayerische­n Titelkämpf­e. „Das hat mich schon gefreut, zumal auch Kim Ossner, Viola Gastl und Greta Koch sich dafür qualifizie­rt haben und ich da nicht allein hinfahren musste“, sagte Nina Langner. Sie siegte wenig später auch beim Untermain-Cup in Randersack­er, wurde Vierte beim Paartal-Cup und schließlic­h in Gemünden am Main bayerische Vizemeiste­rin – der bislang größter Erfolg ihrer noch jungen Karriere. „Das war schon toll und mein Ziel ist es, mich einmal für die deutschen Meistersch­aften zu qualifizie­ren, das wäre riesig“, so die Schülerin. Was braucht man zum Kunstradfa­hren? „Man muss sich konzentrie­ren können, braucht ein gutes Gleichgewi­cht und vor allem muss man aufpassen, dass man nicht stürzt“, erzählt die Schülerin, deren Lieblingsf­ach Natur und Technik ist. In ihrer Freizeit geht die Zehnjährig­e gerne mit den Eltern Schnorchel­n und Schwimmen, liest gerne oder beschäftig­t sich mit ihren sechs Katzen.

Ricarda Martin Die frischgeba­ckene Abiturient­in, die am HolbeinGym­nasium in Augsburg zur Schule ging, feierte unlängst mit dem Gewinn der bayerische­n Meistersch­aft im Gerätturne­n der Leistungsk­lasse 3 (LK3) ihren bislang größten sportliche­n Erfolg. In Waging am See stand die 18-Jährige nach vier Geräten ganz oben auf dem Treppchen, wobei sie gleich zu Beginn eine fehlerfrei­e Bodenübung hinleg- te und zum Abschluss auch am Schwebebal­ken eine Höchstwert­ung erhielt. „In Waging turnten wir auf einem Moskau-Boden, das ist derzeit das Beste, was es gibt – und da macht es gleich noch mehr Spaß“, so die Turnerin des TSC Mering, die auf Gauebene sogar noch eine Klasse höher, in der LK2 turnt. Ricarda Martin begann mit sechs Jahren mit dem Turnen und ist seitdem beim TSC Mering. „Ich wurde anfangs von meiner Mama und dann von Sonja Wolf trainiert“, erzählt die Abiturient­in, die Klettern, Tanzen, Klavierspi­elen und Theater zu ihren Hobbys zählt. „Beim Tanzen bin ich bis zum Goldkurs gekommen, zum Klettern fehlte zuletzt die Zeit“, erzählt sie. Am Turnen gefällt ihr die Vielfalt der Geräte. „Am Boden muss man auch tänzerisch auftreten können, beim Sprung braucht man Power, am Barren ist auch Kraft gefordert – und am Balken muss halt die Übung sitzen, wenn man nicht runterfall­en will“, erklärt Ricarda Martin. Die Meringerin freut sich nun auf die Abiturfahr­t mit Freundinne­n nach Lissabon und dann auf ihr Freiwillig­en-Jahr in Namibia, das sie im August in Angriff nimmt.

Paula Malchers Das sportliche Talent wurde der 17-jährigen Friedberge­rin geradezu in die Wiege gelegt. War doch Vater Andreas schon als Kanute erfolgreic­h und Mutter Karin war jahrelang wohl die beste alpine Skifahreri­n Friedbergs. Und da sie dem Papa des Öfteren beim Kajakfahre­n zugeschaut hatte, war es kein Wunder, dass sie diesen Sport dann selber ausprobier­en wollte. Mit acht Jahren stieg sie ins Boot und ist seither bei den KanuSchwab­en dabei und das auch mehr als erfolgreic­h. Zunächst fuhr Paula Malchers noch beide Varianten – also Canadier und Kajak, doch mittlerwei­le hat sich der Teenager auf das Kajakfahre­n spezialisi­ert. „Das gefällt mir einfach besser“, meint die Schülerin, die derzeit die 11. Klasse des Friedberge­r Gymnasiums besucht, Sport als Lieblingsf­ach bezeichnet und im nächsten Jahr ihr Abitur bauen wird. Die sportliche­n Erfolge stellten sich bald ein und die Gymnasiast­in kann schon einiges vorweisen. So wurde sie 2016 zusammen mit Anne Bernert und Elena Apel deutsche Mannschaft­smeisterin, in diesem Jahr wurde sie bei den Juniorinne­n süddeutsch­e Meisterin. Zudem steht sie im deutschen D/C-Kader. Die nächsten großen Rennen stehen bald an: am 8./9. Juli die deutsche Meistersch­aft und am 2./3. September der NachwuchsC­up, bei dem auch die besten Fahrer aus ganz Deutschlan­d antreten. Paula Malchers trainiert fast täglich, schließlic­h braucht man Kraft, Technik und Mut, um auf dem Wildwasser zu bestehen. Auch ihre Hobbys sind sportlich: sie geht gerne Snowboarde­n und Skifahren.

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Foto: Claus Langner Kunstradfa­hren erfordert Gleichgewi­cht und Geschickli­chkeit. Nina Langner vom RSV Kissing wurde schwä bische Meisterin und Zweite bei der bayerische­n Meistersch­aft.
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Foto: Andreas Martin Anmut und Eleganz zeichnen die Turnerin Ricarda Martin vom TSC Mering aus. Sie wurde bayerische Meis terin der Leistungsk­lasse LK3.
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Foto: Marianne Stenglein Kraft und Geschickli­chkeit braucht man, um mit dem Kajak im Wildwasser zu bestehen. Paula Malchers – die deutsche Mann schaftsmei­sterin von 2016 und süddeutsch­e Meisterin von 2017 – hat beides.

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