Favoriten geben sich keine Blöße
Hochklassige Spiele werden nicht nur bei der U21 gezeigt. Warum ein „Oma-Duell“ausfällt. Noah Thurner im Halbfinale
Friedberg Mussten die Aktiven beim Zavadil-Cup im vergangenen Jahr noch dicke Trainingsjacken oder Pullover auspacken, so sind in diesem Jahr kühle Getränke, Eis, schattige Plätze und vor allem Sonnencreme gefragt. So kalt und ungemütlich die Turniertage 2016 waren, so heiß und sommerlich sind sie in diesem Jahr – und das sehr zur Freude von Turnierorganisator Jiri Zavadil. „Es läuft super, alles reibungslos und es werden auch tolle Spiele geboten“, meinte der Jugendleiter und Trainer des TC Friedberg.
Sportlich kann sich das Turnier wieder mehr als sehen lassen, denn das, was die jungen Tenniscracks in allen Altersstufen bieten, das ist aller Ehren wert. Und bei den Konkurrenzen der U21, bei denen es neben wichtigen Ranglistenpunkten auch um einiges Geld geht, gaben sich die Favoriten keine Blöße. Allen voran bei der weiblichen U21 Maria Schneider. Die Spielerin von Schwaben Augsburg, die hier in Friedberg vor drei Jahren schon einmal Turniersiegerin war, zeigte nach einem verhaltenen Start, warum sie in Deutschland an Position 89 geführt wird. Sie steht nach souveränen Siegen gegen Jana Vanik vom Münchner Sportclub (6:2, 6:2) und Finja Pollen aus Gersthofen (6:1, 6:0) im Halbfinale. „Ich war so nervös am Anfang, aber man muss auch sagen, die Jungen spielen wirklich gut“, so Maria Schneider, die mit ihren 20 Jahren neben der Nürnbergerin Sophia Büttner, ebenfalls 20, die älteste Spielerin im Feld ist. Die beiden Spielerinnen unterhielten sich schon früh angeregt neben dem Platz und Maria Schneider freute sich scherzhaft schon auf das „Oma-Duell“gegen ihre Freundin im Halbfinale. Doch daraus wird nichts, denn Sophia Büttner scheiterte im Viertelfinale in drei Sätzen an der 15-jähri- gen Luzia Obermeier mit 7:6, 3:6 und 6:10. Das zweite Halbfinale heute ab 11 Uhr bestreiten Julia Rehberg und die an zwei gesetzte Anja Wildgruber.
Auch bei der männlichen U21-Konkurrenz setzte bislang ein Favorit durch. Die Nummer eins Charly Zick (Luitpoldpark München) spielte sich souverän ins Halbfinale vor und trifft dort am Mittwoch ab 11 Uhr auf Stefan Peter Hampe (Wolfratshausen), der unter anderem den Friedberger Dean Thurner aus dem Weg räumte. Dafür ist Noah Thurner vom TCF nach zwei klasse Spielen gegen Premysl Trnka (Fichtelgebirge/6:1, 6:1) und den Ingolstädter Max Korkh (6:4, 6:1) als Ungesetzter im Halbfinale gegen Yannick Schmidl aus Ingolstadt.
Auch in den unteren Altersstufen sind noch Lokalmatadore im Rennen. Bei der U16 weiblich setzte sich Selina Bobinger (TCF) gegen Sophia Hartung (TC Mering) mit 6:4 und 6:1 durch. Florian Deiml (TC Mering) warf Alessandro Pasdera mit 6:0 und 6:0 aus dem Rennen. Beide stehen im Halbfinale. Dagegen schieden Vera Große (TCF/U16), Marcel Link und Leopold Wilman (beide TCF/U16) aus.
Jiri Zavadil jedenfalls zog vor dem Finaltag schon einmal positive Bilanz und sprach vor allem seinen Helferinnen und Helfern seinen Dank aus. „Thomas und Ulrike Ziegler und die Kinder Marc und Lisa-Marie machen das großartig – die haben alles im Griff. Sie entlasten Stephan Pasdera und mich wirklich toll“, so Zavadil.
Noch einmal zurück zum Wetter und der eingangs angesprochenen Sonnencreme. Lisa-Marie Ziegler rieb vor allem das farbenprächtige Tattoo auf dem Rücken ihrer Mutter fürsorglich ein. „Einen Sonnenbrand gibt’s unterm Tattoo eher nicht – aber die Farben können ausbleichen“, meinte Ulrike Ziegler.