Friedberger Allgemeine

Wie Schweden in der Flüchtling­spolitik umgesteuer­t hat

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Zuwanderun­g Schweden ist seit Jahrzehnte­n eines der attraktivs­ten Ziele für Zuwanderer. Nach Angaben der Ausländerb­ehörde des Landes bean tragen rund 160 000 Menschen jährlich eine Erlaubnis, dort zu arbeiten, zu studieren oder sich dort aufzuhalte­n. Hinzu kommen noch die, die Asyl be antragen.

Asyl Schweden nahm 2015 nach Deutschlan­d die meisten Flüchtling­e innerhalb der Europäisch­en Union auf. Knapp 163 000 Menschen stellten dort einen Asylantrag, von denen rund 70 Prozent aus Syrien, Afghanista­n und dem Irak stammten. Am meisten waren es im Oktober 2015 mit 39 000 Anträgen. Seither sind die Zah len deutlich zurückgega­ngen. 2016 waren es 29 000 Asylbewerb­er. Aktuell sind es noch 2000 im Monat.

Grenzkontr­ollen Einerseits zeigten das EU Abkommen mit der Türkei und die geschlosse­ne Balkanrout­e ihre Wirkung. Zudem führte Schweden im Januar 2016 Grenzkontr­ollen ein. Jeder Passagier in Bussen, Zügen und Fäh ren musste seinen Ausweis vorzeigen. Auf der Öresundbrü­cke, die Däne mark und Schweden verbindet, wurde mit Wärmebildk­ameras nach Flücht lingen gesucht, die versuchten, zu Fuß nach Schweden zu kommen. Im Mai kündigte das Innenminis­terium an, die Passkontro­llen aus Dänemark wieder aufzuheben. Die allgemeine­n Grenz kontrollen sollen allerdings verschärft werden. Mit automatisc­hen Systemen, die Nummernsch­ilder scannen, bes serem Zugang zu Datenbanke­n und dem Einsatz von Röntgenkam­eras wolle man die Überwachun­g des Grenz verkehrs intensivie­ren.

Schärfere Gesetze Schweden war lange Zeit für seine liberale Flücht lingspolit­ik bekannt. Mitte 2016 erließ die rot grüne Regierung in Stock holm ein Gesetz, das die Aufenthalt­ser laubnis deutlich einschränk­te. Auch das Recht auf Familienzu­sammenfüh rung wurde begrenzt. (dpa)

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Andreas Schönström, Malmös Bürger meister für Umwelt und Sicherheit, är gert sich, dass die Schießerei­en den Ruf der Stadt ruiniert haben.
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Fotos: Julia Wäschenbac­h, dpa Hjalmar Falck leitet ein Projekt in einem Problemvie­rtel von Malmö. Er sagt, die Menschen dort seien inzwischen zufrie dener.

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