Heiße Matches bei heißen Temperaturen
Beim Zavadil-Cup wird in den Halbfinal- und Finalspielen toller Sport geboten. Ein Friedberger verpasst den großen Triumph nur knapp. Warum eine souveräne Siegerin am Ende doch ein bisschen traurig ist
Friedberg Es waren Halbfinale- und Finalspiele, die eines renommierten Jugendturniers würdig waren. Denn was die zahlreichen Zuschauer am Endspieltag des 15. Zavadil-Cups auf der Anlage des TC Friedberg zu sehen bekamen, war Jugendtennis vom Feinsten. Während es dabei bei den Damen der U21 zum Finale zwischen den beiden topgesetzten Spielerinnen kam, standen sich bei der männlichen U21-Konkurrenz zwei ungesetzte Spieler gegenüber – was der Qualität des Dargebotenen aber keinen Abbruch tat.
Zur Freude vom Turnierorganisator hatte es bei den U21-Jungs mit Noah Thurner auch ein Friedberger ins Endspiel geschafft. Der hatte im Halbfinale Yannick Schmidl aus Ingolstadt mit 7:6 und 6:2 ausgeschaltet. Im Endspiel traf er auf Stefan Peter Hampe vom TC Wolfratshausen, der sich mit der Nummer eins Setzliste – Charly Zick (Dachau) – ein hoch emotionales Halbfinale geliefert hatte. TCF-Präsident Stephan Pasdera und Jiri Zavadil mussten dabei mehrfach als Schiedsrichter eingreifen. „Die gingen sich zweimal fast an den Kragen“, so Zavadil. Hampe siegte schließlich mit 7:5, 4:6 und 10:2 – und setzte sich im Endspiel auch gegen Noah Thurner mit 6:2 und 6:4 durch. Der Friedberger Lokalmatador zeigte sich aber nicht zu sehr enttäuscht, sondern hatte nach eigenen Angaben schon mit dem Erreichen des Finales einiges erreicht. Thurner bekam noch 250 Euro, Hampe durfte sich über 500 Euro freuen.
Bei den Damen der U21 triumphierte letztlich erwartungsgemäß die Nummer eins der Setzliste, Maria Schneider von Schwaben Augsburg. Sie kam ohne Satzverlust ins Endspiel und ließ dort der an zwei gelisteten Anja Wildgruber vom Münchner Sportclub mit 6:2 und 6:1 keine Chance. „Das Match war aber enger, als es das Ergebnis vermuten lassen würde – und ich war trotz allem so richtig nervös. Als Nummer eins spielst du einfach nicht so befreit auf“, meinte die 20-jährige Augsburgerin. Die war nach dem Finale sogar ein bisschen traurig, weil es ihr letzter Auftritt beim Zavadil-Cup, den sie vor drei Jahren schon einmal gewonnen hatte, war. „Ich bin nächstes Jahr zu alt und wollte Jiris Turnier unbedingt noch einmal gewinnen“, so Schneider. Die flog an Fronleichnam nach Hamburg, um dort am Wochenende bei einem ITF-Turnier in Kaltenkirchen zu spielen.
Ein wahres Marathon-Endspiel auf hohem Niveau lieferten sich Nicolas Santiago (Gersthofen) und Noah Schlagenhauf (VaihingenRohr), bei dem sich letztlich Santiago nach drei schweißtreibenden Sätzen mit 7:5, 4:6 und 10:6 hauchdünn durchsetzte. Dagegen war das Finader le der weiblichen U16 eine klare Angelegenheit. Lea Jakic (Mannheim) bezwang Sara-Sofie Georg (Traunreut) mit 6:2 und 6:0. Jakic hatte dann nur bei der Siegerehrung, bei der sie einen Pokal und eine Sporttasche bekam, ein kleines Problem: Das darin enthaltene Tennisshirt war für die zierliche 13-Jährige einfach zu groß – und der Wunsch nach einer kleineren Ausführung konnte ihr nicht erfüllt werden. „Die kleineren Shirts hatten wir bei den jüngeren Altersklassen eingepackt“, so Zavadil. Der TCF-Trainer durfte sich noch über drei NebenrundenSiege seiner Schützlinge freuen: Bei der U16 siegte Marcel Link, bei der U14 Paulina Koch und bei der U10 Finn Rieber. Die wohl weiteste Anreise hatte Jakub Smejcky aus Tschechien, der mit seinem Betreuer Ivo Minar – Friedbergs Nummer eins im Herrenteam – kam und in der U10 nach guten Leistungen den dritten Platz belegte.
Weitere Endspiel Ergebnisse U11 männlich Lieven Mietusch Seefeld – Samuel Braun (TCF) 6:1, 7:5; U9 männ lich Leopold Marten (Gräfelfing) – Leo Maier (Blutenburg) 4:1, 4:2; U10 männ lich Hunter Krumper (Wacker München) – Sydney Zick (Dachau) 4:0, 4:0; U10 weib lich Michelle Khomich (Iphitos) – Amelie Hejtmanek (Lindenberg) 0:4, 4:0, 10:8; U14 männlich Lucas Deliano ((Vilsbiburg) – Jan Skerbatis (TC Augsburg) 6:1, 7:6; U14 weiblich Lavinia Morreale (Bad Schönborn) – Celine Rinke (Aschheim) 6:2, 7:5.