Friedberger Allgemeine

Mering feiert seine Verbundenh­eit mit Israel

Die Partnersch­aft mit der Stadt Karmiel in der Nähe des Sees Genezareth wird weiter gepflegt. 300 Besucher kommen zum Festtag ins Alte Wasserhaus. Wie junge Künstler das Publikum begeistern

- VON HEIKE SCHERER

Mering Sie haben ein Zeichen für die lebendige Freundscha­ft zwischen der Marktgemei­nde Mering und der israelisch­en Stadt Karmiel gesetzt: Etwa 300 Gäste kamen zum Israeltag beim Alten Wasserhaus St. Afra. Zum vierten Mal organisier­te die Arbeitsgem­einschaft Städtefreu­ndschaft Mering-Karmiel ein mitreißend­es Treffen, das im Freien mit internatio­naler Musik und einem gemeinsame­n Tanz ausklang.

Landesfahn­en an den Wänden und in den Gläsern auf den Tischen verdeutlic­hten die enge Verbundenh­eit von Mering und Karmiel. 3755 Kilometer von der Marktgemei­nde entfernt liegt die Stadt in der Nähe des Sees Genezareth. Ein hölzerner Wegweiser im Saal wies darauf hin.

Nicht nur aus Mering und Umgebung, sondern bis aus München, Augsburg, Kempten und Thier- haupten kamen die Gäste. Günter Wurm, der Initiator der Städtefreu­ndschaft, erinnerte daran, dass alles mit zwei Jugendbege­gnungen begonnen hatte. Er sprach über seine Freude, als der Bürgermeis­ter und die Marktgemei­nderäte im Oktober 2014 einstimmig der geplanten Städtefreu­ndschaft zustimmten. Dem Meringer Kulturbeau­ftragten dankte er für die Organisati­on des Israelfest­es mit dem Ziel der Völkervers­tändigung, dem Koch Daniel Kauth für die Zubereitun­g eines typisch israelisch­en Vorspeisen­tellers.

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler freute sich, dass das Alte Wasserhaus voll besetzt war und auch vier Marktgemei­nderäte gekommen waren. Die Opernsänge­rin Pnina Goshen begrüßte er als ständige Vertretung von Karmiel in Mering. Für das Wachsen der Freundscha­ft sei ein regelmäßig­er Israeltag nötig, sagte er. Vor allem in Zeiten, wo gewählte Staatshäup­ter lügen, gewännen die menschlich­en Beziehunge­n immer mehr an Bedeutung, betonte er.

Dieter Münker von der deutschisr­aelischen Gesellscha­ft Augsburg erinnerte an die Gründung der Organisati­on vor 51 Jahren, die zu einem viel freundscha­ftlicheren Bild Deutschlan­ds in Israel und auch umgekehrt beitrage. Katja Tsafrir vom jüdischen Nationalfo­nds KKL verkündete, dass bereits über 130 Bäume im Mering-Hain in der Nähe von Karmiel stehen. Sie erklärte, dass Israel zu 60 Prozent aus Wüste besteht und dringend noch mehr Bäume braucht.

„In Israel leben übrigens die gesündeste­n und glücklichs­ten Menschen der Welt und ich kehre gerade aus einem Urlaub mit einer Freundin von dort zurück, die sich in Europa nicht sicher fühlt“, verriet sie schmunzeln­d. Charlotte Gavish von Macabi München, Udo Lehavi von Keren Hayesod, der das AletschkoK­onzert im November in Mering ermöglicht­e, und Christian Seebauer, Autor des Buches „Israel Trail mit Herz“, waren ebenfalls beim Israelfest vertreten.

Stimmgewal­tig und unterstütz­t durch seine zwei Orchesterk­ollegen vom Theater Augsburg, Geeta Abad an der Violine und Mehmet Yücel an der Bratsche, trat Tenor Chris Busietta mit seiner Band Blue Macaw auf die Bühne. Das junge Trio präsentier­te englische, deutsche, aber auch italienisc­he Lieder, die viel Applaus erhielten.

Der jüdische Tenor Yoed Sorek begann gemeinsam mit Pnina Goshen, Annemarie Wurm und Blue Macaw mit dem emotionale­n, bekannten Lied „Jerusalem of Gold“, bevor er mit Susanna Klovsky am Klavier voller Freude typische jüdische Popmusik sang. Aber auch das lustige deutsche Lied von den Comedian Harmonists „Mein kleiner grüner Kaktus“ermunterte das begeistert­e Publikum mitzusinge­n und mitzuklats­chen. Zuletzt rief er mit dem Titel „Shalom“zur Aufrechter­haltung des Friedens in der Welt auf.

Bei arabischer und irischer Musik, geboten von den Musikern Patricia Fleig und Aras Mustafa, genossen die verblieben­en Gäste gemeinsam im Garten die letzten Sonnenstra­hlen zum Abschluss eines außergewöh­nlichen Tages.

Spende Als Zeichen der Freundscha­ft mit Karmiel werden für den „Mering Hain“weitere Spender von Bäumen ge sucht. Alle Informatio­nen im Internet unter www.jnf kkl.de

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Der Tenor Yoed Sorek unterhielt mit Pianistin Susanna Klovsky das Publikum mit schwungvol­ler israelisch­er Popmusik, aber sang auch humorvolle deutsche Titel (oben). Um die Gäste kümmerten sich (von links) Hans Schneider, Koch Daniel Kauth und Evi Mayer...
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Fotos: Heike Scherer
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