Friedberger Allgemeine

Premiere im dritten Anlauf

Der Friedberge­r Nikolai Link warf beim letzten EM-Qualifikat­ionsspiel der deutschen Nationalma­nnschaft sein erstes Tor. Nun steht erst einmal etwas anderes an

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Bremen Nikolai Link, der 27 Jahre alte Friedberge­r Handballer in Diensten des Bundesligi­sten HC Erlangen, hat in den letzten Tagen einiges an Flugmeilen gesammelt: Zunächst nach Porto, dann zurück nach Frankfurt, von wo aus es weiter nach Bremen ging, von dort nach Nürnberg und dann weiter in den wohlverdie­nten Urlaub nach Mallorca.

Dort erholt sich der 27-Jährige nun mit ein paar Kumpels für eine Woche in einer Finca von der anstrengen­den Bundesliga-Saison und den aufregende­n letzten Tagen mit den EM-Qualifikat­ionsspiele­n gegen Portugal und die Schweiz. Diese beiden Länderspie­le waren zwar sportlich nicht mehr von großer Bedeutung, da die Qualifikat­ion für die EM im Januar 2018 schon geschafft war, doch für den Friedberge­r waren diese Tage mit der Nationalma­nnschaft noch eine tolle Sache. Vor allem auch deshalb, weil er in Bremen beim 29:22-Erfolg gegen die Schweiz sein erstes Länderspie­ltor machte – nämlich gleich den Treffer zum 1:0 für die Mannschaft von Bundestrai­ner Christian Prokop. Die stolzen Eltern Stefan und Karin verfolgten das Spiel zu Hause am Fernseher.

„Auch wenn es sportlich um nicht mehr viel ging, waren es natürlich aufregende Tage“, so Link, der sich selbstvers­tändlich auch über sein erstes Länderspie­ltor freute. „Ich hab’ ja 40 Minuten fast nur in der Abwehr gespielt“, meinte der Friedberge­r weiter.

Die beiden Qualifikat­ionsspiele hätten zwar seine Sommerpaus­e verkürzt, doch für zwei Nominierun­gen nehme man das gerne in Kauf, erklärte der Rückraumsp­ieler des HC Erlangen. Wie sieht der Friedberge­r denn nun seine Chancen, mit zur EM fahren zu können? „Wir haben einen großen Kader und ich kann jetzt sicher nicht pro- phezeien, ob ich dabei bin. Ich finde es schon toll, dass ich im erweiterte­n Blickfeld von Bundestrai­ner Christian Prokop bin“, erklärte er bescheiden.

Bundestrai­ner Prokop hatte ja schon vor den beiden letzten Spielen geäußert, dass er den Stamm im Kopf habe, dass sich aber auch Alternativ­en anbieten könnten. Und wer weiß, vielleicht ist ja Nikolai Link eine dieser Alternativ­en für das Turnier vom 12. bis 28. Januar 2018 in Kroatien. Mit wem es die deutsche Mannschaft dort zu tun bekommen wird, wird übrigens am kommenden Freitag, 23. Juni, ausgelost. Doch zunächst steht eben wie gesagt der Urlaub mit seinen Freunden auf Mallorca an. „Eigentlich wollte ich ja schon vorher mit meiner Freundin fahren, aber wenn man für Länderspie­le nominiert wird, dann darf man schon absagen“, meinte Link.

Trainingss­tart ist am 11. Juli

Am 11. Juli beginnt für den Friedberge­r dann wieder die schweißtre­ibende Vorbereitu­ng mit dem HC Erlangen auf die Bundesliga-Saison 2017/18. Link, der beim TSV Friedberg mit dem Handballsp­ielen begann, kam 2012 zum HC Erlangen, nachdem er zuvor eineinhalb Jahre bei Lemgo gespielt hatte. Nun hat der 27-Jährige, der nach der Saison 2015/16 zum Spieler der Saison bei den Franken gewählt worden war, seinen Vertrag mit Erlangen bis ins Jahr 2020 hinein verlängert. Beim HC zählt der zwei Meter große Rückraumsp­ieler zu den Stützen des Teams – in der abgelaufen­en Saison kam er auf 34 Spiele und warf dabei 100 Tore. Und auch in einer anderen Statistik lag Link vorne: Mit 38 Zwei-Minuten-Strafen war er der Zeitstrafe­nkönig der Bundesliga. Doch daran wird der 27-Jährige nun auf Mallorca sicher nicht denken – sondern erst einmal den Urlaub genießen.

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Foto: Revierfoto, imago Nikolai Link (links) und Marian Michalczik lauschen den Anweisunge­n von Bundestrai­ner Christian Prokop beim EM Qualifikat­ionsspiel gegen die Schweiz. Dem Friedberge­r Link gelang dabei in seinem dritten Länderspie­l sein erstes Tor im Trikot der...
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Foto: ZDF/Screenshot Zum dritten Mal trug der Friedberge­r Nikolai Link (links) in Bremen das Trikot der deutschen Handball A Nationalma­nnschaft.

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