Friedberger Allgemeine

Der Verbrauche­r wird abgezockt

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger allgemeine.de

Man nimmt dem Ticketserv­ice ein Stück Arbeit ab, druckt sich seine Konzertkar­ten selbst aus und soll trotzdem eine Gebühr dafür bezahlen? Die Grünen im Bayerische­n Landtag sprechen von Verbrauche­rabzocke – und sie haben recht.

Wer Print@home-Tickets zu Hause druckt, benutzt sein eigenes Papier, seine eigenen Computerpr­ogramme, seinen eigenen Drucker. Alles läuft elektronis­ch, der Anbieter muss kein Papier und natürlich auch kein Porto bezahlen. Die Veranstalt­er indes argumentie­ren unter anderem mit Kosten, die für externe Ticketvert­reiber anfallen, und mit teuren Techniken – in anderen Branchen gibt es das Problem offensicht­lich nicht: OnlineZugt­ickets der Deutschen Bahn etwa kann man kostenlos ausdrucken.

Ärgerlich ist auch, dass es für den Verbrauche­r keine Transparen­z gibt. Wie kommen die Preise zustande? Wer auf der Internetse­ite des Ticketvert­reibers Eventim Karten – sagen wir für eine Aufführung der Dreigrosch­enoper in Dresden – kaufen will, soll eine Gebühr von 2,50 Euro bezahlen, wenn er sie selbst ausdruckt – egal, ob man nun eine oder fünf Karten erwirbt. Wer auf der Seite der Bayerische­n Staatsthea­ter Print@home-Tickets erwerben möchte, muss pro Karte eine Gebühr von 1,50 Euro bezahlen – bei fünf Karten also 7,50 Euro. Dieser Ticketserv­ice wird auch von Eventim betreut.

Noch ist das Urteil, dass die Gebühren von Eventim unzulässig sind, nicht rechtskräf­tig. Es wäre aber der richtige Schritt.

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