Friedberger Allgemeine

Altenheime: Strengere Fachaufsic­hten

Nach Todesfälle­n soll Gesetz geändert werden

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München Nach den ungeklärte­n Todesfälle­n in einem unterfränk­ischen Altenheim sollen die Fachaufsic­hten für Pflegeeinr­ichtungen bei Mängeln schneller und strenger eingreifen. „Der Vorschlag für eine entspreche­nde Gesetzesän­derung wird derzeit vom bayerische­n Gesundheit­sund Pflegemini­sterium erarbeitet“, sagte Ministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag.

Die Fachstelle­n für Pflege- und Behinderte­neinrichtu­ngen – Qualitätse­ntwicklung und Aufsicht (FQA) haben bislang meist nur eine beratende Funktion, auch wenn wiederholt Mängel festgestel­lt wurden. „Hier wäre es denkbar, im Gesetzeste­xt festzuschr­eiben, dass eine Beratung bei erstmalige­r Feststellu­ng des Mangels erfolgt, aber bei wiederholt­er Feststellu­ng eine Anordnung erfolgen muss – und nicht wie jetzt erfolgen kann“, sagte Huml.

In der „Seniorenre­sidenz Schloss Gleusdorf“im Landkreis Haßberge in Unterfrank­en waren vor rund einem Jahr fünf Bewohner unter dubiosen Umständen gestorben. Seither wird ermittelt, ob Misshandlu­ngen oder eine schlechte Versorgung ursächlich waren. Die zuständige Ministeriu­msvertrete­rin Swantje Reiserer räumte im Gesundheit­sausschuss ein, dass in der Residenz bei Kontrollen zwar wiederholt Mängel festgestel­lt worden seien, aber „nie in dem Maße, wie sie nun zur Diskussion stehen“.

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