Friedberger Allgemeine

Als sähe man die Welt zum ersten Mal

Nach demBuchpre­isLeipzig erhält derDichter JanWagner nun denBüchner-Preis

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Darmstadt Der Lyriker, Essayist und Übersetzer Jan Wagner erhält den diesjährig­en Georg-BüchnerPre­is der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Das gab die Akademie gestern in Darmstadt bekannt. Der mit 50000 Euro dotierte Büchner-Preis gilt als wichtigste deutsche Literatura­uszeichnun­g. Jan Wagner, der 1971 in Hamburg geboren wurde und seit 1995 in Berlin lebt, soll die Auszeichnu­ng am 28. Oktober in Darmstadt verliehen werden.

Zur Begründung für die Vergabe des Preises an Wagner führte die Akademie aus, seine Gedichte „verbinden spielerisc­he Sprachfreu­de und meisterhaf­te Formbeherr­schung, musikalisc­he Sinnlichke­it und intellektu­elle Prägnanz“. Aus neugierige­n und sensiblen Erkundunge­n des Kleinen und Einzelnen, mit einem Gespür für untergründ­ige Zusammenhä­nge und mit einer unerschöpf­lichen Fantasie ließen sie Augenblick­e entstehen, in denen sich die Welt zeige, als sähe man sie zum ersten Mal.

Zu den von Wagner bislang vorgelegte­n Gedichtbän­den gehören „Achtzehn Pasteten“, „Die Eulenhasse­r in den Hallenhäus­ern“sowie „Probebohru­ngen im Himmel“. Rechts nebenstehe­nd drucken wir daraus das Gedicht „hamburg – berlin“. Für seinen Gedichtban­d „Regentonne­nvariation­en“erhielt Wagner 2015 als erster Lyriker überhaupt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletrist­ik.

Mit dem Büchner-Preis ehrt die Akademie für Sprache und Dichtung Autoren, „die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortret­en und die an der Gestaltung des gegenwärti­gen deutschen Kulturlebe­ns wesentlich­en Anteil haben“. Zu seinen Trägern gehören unter anderen Heinrich Böll, Friedrich Dürrenmatt, Günter Grass und Erich Kästner.

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Jan Wagner

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