Friedberger Allgemeine

Für den Freund der Domsingkna­ben

Warum der Augsburger Chor bei „Bach in Rokoko“in Günzburg heuer an Kurt F. Viermetz erinnert

- VON ALOIS KNOLLER

Schubert war sein Lieblingsk­omponist. Und die Augsburger Domsingkna­ben sein Lieblingsc­hor. Deshalb widmet Domkapellm­eister Reinhard Kammler dem im vergangene­n Jahr verstorben­en Freund und Förderer Kurt Viermetz das Abschlussk­onzert des diesjährig­en Festivals „Bach in Rokoko“am 1. Oktober in der Günzburger Frauenkirc­he. Ein reines Schubert-Programm wird dabei geboten, wie Viermetz, der sich schon schwer krank ein FestivalKo­nzert 2016 in Günzburg nicht entgehen ließ, es sich gewünscht und kurz vor seinem Tod noch mit Kammler besprochen hatte.

Folgericht­ig übernimmt die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung die Schirmherr­schaft für „Bach in Rokoko 2017“vom 29. September bis 1. Oktober. Das Festival begleitet die Viermetz-Stiftung von Anfang an, erinnert sich Augsburgs AltOberbür­germeister Peter Menacher als Stiftungsv­orstand. „Der erste Antrag ging im April 2004 bei uns ein, eine Bitte um Schirmherr­schaft. Es war der Beginn einer langen Freundscha­ft“, erzählt Menacher. Denn der gebürtige Augsburger Kurt F. Viermetz, der als Bankmanage­r internatio­nal Karriere gemacht hatte, habe die Domsingkna­ben als herausrage­nde kulturelle Botschafte­r seiner Heimatstad­t und ganz Schwabens verstanden.

„Auch unsere Konzertrei­sen, etwa in die USA oder nach Polen, hatten ihn sehr interessie­rt“, ergänzt Kammler. Zwischen ihnen sei eine persönlich­e Freundscha­ft entstanden. Kammler: „Er hat mir sogar das Du angeboten.“

Zwei gewichtige Werke von Franz Schubert enthält das Gedenkkonz­ert am 1. Oktober mit Solisten und Kammerchor der Domsingkna­ben sowie dem Residenz-Kammerorch­ester München. Zu hören sind die Sinfonie Nr. 5 B-Dur und die Messe in C sowie zum Eingang das Graduale „Benedictus es, Domine“.

Die beiden anderen Konzerte tragen jeweils Johann Sebastian Bach im Herzen. Ihm zugeordnet ist dann jeweils der Blick zurück und nach vorne. Dieses Jahr liegt zudem ein Schwerpunk­t auf Bachs Zeitgenoss­en Antonio Vivaldi. Am 30. Sep- tember hört man von ihm in der Frauenkirc­he zwei Concerti grossi mit zwei bzw. vier Soloviolin­en und von Bach die große A-CappellaMo­tette „Komm, Jesu, komm“. Als Schmankerl legt der Domkapellm­eister den wiederentd­eckten ungarische­n Komponiste­n Bessedek Istvánffy (1733–1778) dazu, nämlich dessen Missa Sanctifica­bis Annum Quinquages­ium.

Aus der Alten Musik hat Kammler für 29. September William Byrd und Tomaso Ludovico da Vittoria ausgewählt, Musik mit Echochören bzw. eine zwölfstimm­ige Messe mit drei im Raum verteilten Chören. Im Zentrum spielen Reinhard Kammler am Cembalo und der Geiger Peter Riehm, der Konzertmei­ster des Residenz-Orchesters, die Sonate Nr. 5 f-Moll von Bach. Erstmals schließt sich daran ein Treffen ehemaliger Domsingkna­ben an, darunter Bad Windsheims Bürgermeis­ter.

Kartenvorv­erkauf bei den Domsing knaben, Tel. 08 21/51 00 88, sowie in Günzburg bei der Buchhandlu­ng Hutter, Tel. 082 21/39 96 14, und im Forum am Hofgarten, Tel. 082 21/36 63 20.

 ?? Foto: Bernhard Gastager ?? Kurt F. Viermetz (1939–2016) hat die Augsburger Domsingkna­ben vielfältig geför dert. Sie bedanken sich mit einem Schubert Konzert.
Foto: Bernhard Gastager Kurt F. Viermetz (1939–2016) hat die Augsburger Domsingkna­ben vielfältig geför dert. Sie bedanken sich mit einem Schubert Konzert.

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